Der mit dem TAR-Syndrom auf die Welt gekommene Erlanger schwamm über die 150 m Lagen der Startklasse SM3 in 3:00,16 Minuten zum Sieg. Auf der Schlussbahn fing er die Australier Grant Patterson und Ahmed Kelly noch mit einem starken Endspurt ab. Der 21-jährige Topf hatte 2022 bereits zwei WM-Medaillen gewonnen, im April bei der Europameisterschaft war er dreimal Zweiter geworden. Nun krönte er seine Karriere.
"Es ist schon einfach großartig", sagte Topf. Er habe nach den vergangenen drei Jahren ein "Jetzt-erst-Recht-Gefühl" entwickelt. "Es waren sehr harte Jahre für mich und meine Familie. Jetzt so rauszukommen und diesen Erfolg zu feiern, bedeutet mit sehr, sehr viel".
Scholz war bei ihren ersten beiden Starts in der La Defense Arena in der Startklasse S5 der weniger eingeschränkten Athletinnen bereits jeweils ins Finale geschwommen, hatte dabei aber Probleme mit der niedrigen Wassertemperatur und bekam während des Rennens Spastiken.
Diesmal sei das nicht passiert, "ich war kurz vorher bei der Physiotherapeutin und es war warm. Es hat alles gepasst", sagte die emotionale Scholz: "Das macht mich richtig stolz." Am Sonntag hatte sie bereits am Morgen mit der zweitbesten Zeit im Vorlauf aufhorchen lassen. Im Finale schwamm sie auf der abschließenden Freistilstrecke an die Spitze und war nochmals vier Sekunden schneller.
Im Juni 2020 hatte Scholz einen Reitunfall, seitdem hat sie inkomplette Querschnittslähmung. Die Lähmung sei zu hoch für Aktivität im Wasser, befanden zunächst Betreuer in der Reha-Klinik. Doch Scholz wollte es trotzdem probieren und etablierte sich nur zwei Jahre später in der Weltspitze. Böttcher fehlten im Finale 28 Hundertstel zu Bronze, im Vorjahr bei der WM hatte das deutsche Duo über die Lagenstrecke einen Doppelsieg gefeiert.
Verena Schott wurde über 100 m Brust in der Klasse SB5 Fünfte, dabei war der Bronzeplatz gut fünf Sekunden entfernt.