"Die derzeitige Situation verstößt nicht nur gegen gesetzliche Regelungen, sie verstößt auch gegen den gesunden Menschenverstand", sagte das Staatsoberhaupt bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Durch das Fehlen zahlreicher russischer Athleten in Rio, würden die Olympia-Medaillen abgewertet, so Putin.
Der Staatschef hatte zuvor einen Teil der russischen Olympia-Delegation vor dem Abflug nach Rio im Kreml empfangen. In einer feierlichen Zeremonie sollten dort insgesamt 49 Athleten zunächst vom Staatsoberhaupt verabschiedet und anschließend vom Patriarchen der Orthodoxen Kirche gesegnet werden. Der Großteils russische Olympia-Teams bricht am Donnerstag nach Brasilien auf.
Zu den Athleten, die im Kreml empfangen wurden, hatten dabei auch solche gehört, die in Rio gar nicht startberechtigt sind wie beispielsweise Stabhochsprung-Star Yelena Isinbaeva. "Wir sind davon überzeugt, dass sie auch Teil des Teams sind", sagte Putins Sprecher Dimitri Peskow.
Wie viele Sportler insgesamt nach Rio reisen, ist derweil weiter unklar. Nach dem IOC-Entschluss auf einen Komplett-Ausschluss der russischen Olympia-Mannschaft zu verzichten, entscheiden die jeweiligen Sportfachverbände darüber, wer das Startrecht für Olympia erhält. Viele Verbände haben sich noch nicht abschließend geäußert, nach derzeitigem Stand dürfte das russische Aufgebot aber deutlich über 200 Athleten umfassen.