Nach Monaten der Verhandlungen wundere er sich über die Zurückhaltung der öffentlich-rechtlichen Sender, sagte Jean-Briac Perrette, Chef bei Discovery fürs internationale Geschäft, der FAZ: "Es wachsen die Zweifel, wie ausgeprägt ihr Interesse an der Olympia-Berichterstattung tatsächlich ist."
Wenn es zu keiner Einigung mit ARD und ZDF komme, "dann machen wir Olympia zu 100 Prozent selbst bei Eurosport. Wir haben bereits begonnen, uns darauf vorzubereiten", sagte Perrette.
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz "kann und will zu diesem Bericht nichts sagen". Dem SID erklärte er auf Anfrage lediglich: "Fakt ist, dass die Verhandlungen über Sublizenzrechte weiterhin geführt werden." Gruschwitz ist aber zumindest verwundert, wenn nicht sogar ein wenig verärgert über die aktuelle Stellungnahme des Discovery-Chefs, denn beide Seiten hätten sich "vor Aufnahme der Gespräche verständigt, keine öffentlichen Äußerungen abzugeben".
1,3 Milliarden Euro ans IOC
Sämtliche TV- und Multiplattform-Übertragungsrechte der Spiele 2018 bis 2024 liegen beim US-Unternehmen Discovery Communications. Die Muttergesellschaft des Senders Eurosport zahlte dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) dafür im vergangenen Sommer 1,3 Milliarden Euro.
Das manager magazin hatte zuletzt berichtet, dass die Verhandlungen wegen einer Differenz von 50 Millionen Euro festgefahren seien. Bekommen ARD und ZDF, die laut des Berichts bislang 100 Millionen Euro für die deutschen Rechte bieten, auch im Nachgang keine Lizenzen, würden sie 2018 erstmals in ihrer Geschichte nicht live vom Weltfest des Sports berichten.
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