"Wir sollten versuchen, unsere Athleten zu schützen", sagte Mutko und kündigte an, auch den Entscheid gegen die Gewichtheber vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten. Zudem forderte er alle ausgeschlossenen russischen Athleten auf, vor Zivilgerichte zu ziehen und um ihr Recht zu kämpfen.
Ziel der Klagewelle sei es, "die Ehre und Würde zu schützen und den moralischen Schaden zu bekämpfen", sagte Mutko. Als geeigneten Zeitraum für die Klagen vor den Zivilgerichten nannte der Sportminister die Wochen nach den Sommerspielen.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) kritisierte die Ankündigungen Mutkos. "Es ist natürlich jedermanns gutes Recht, den Rechtsweg zu beschreiten. Ich wundere mich aber über die Chuzpe des Herrn Mutko angesichts der horriblen Missstände innerhalb des russischen Systems, die der McLaren-Report klar und über jeden Zweifel erhaben aufgedeckt hat", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper, der auch Chef de Mission der deutschen Mannschaft in Rio ist, dem SID: "Etwas Demut wäre jetzt angebracht, Russland sollte sich dazu durchringen. die Missstände im eigenen System aufzuarbeiten und zu beenden."
Fachverbände mit unterschiedlichen Entscheidungen
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte in einem Sonderbericht von Ermittler Richard McLaren systematisches Doping in Russland aufgedeckt und daraufhin die Empfehlung ausgesprochen, russische Athleten von den Spielen komplett auszuschließen.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit seinem deutschen Präsidenten Thomas Bach an der Spitze war dieser Empfehlung jedoch nicht gefolgt. Vielmehr übertrug das IOC die Entscheidung an die jeweiligen internationalen Sportfachverbände. Bei den Gewichthebern fiel dieser Entscheid am Freitagabend negativ aus, der Weltverband IWF schloss alle russischen Athleten von Rio aus. Andere Fachverbände hatten anders entschieden und russischen Sportlern die Starterlaubnis erteilt.