Die beiden deutschen Teams haben im Curling-Tempel von Vancouver einen erfolgreichen Start ins olympische Turnier hingelegt. Zwar verlor das Herrenteam wie erwartet gegen Kanada, konnte aber zuvor das Spiel gegen die USA für sich entscheiden.
Sowohl die Männer des CC Füssen um Skip Andy Kapp als auch die von Andrea Schöpp angeführten Europameisterinnen des SC Riessersee gewannen am Dienstag vor mehr als 5000 frenetisch mitgehenden Zuschauern im Vancouver Centre ihre Auftaktspiele.
An der guten deutschen Bilanz änderte auch die erwartete Niederlage der Männer gegen den Goldfavoriten Kanada nichts, auch wenn sie mit 4:9 deutlich ausfiel. Schöpp, Siegerin des olympischen Demonstrationswettbewerbs 1992, führte ihre Mannschaft zu einem 9:5 gegen Russland.
Heiß: "War ganz schön aufgeregt"
Stella Heiß, 17 Jahre alte Tochter des früheren Eishockey-Nationaltorhüters Peppi Heiß, gab dabei ihr Olympia-Debüt. "Ich war ganz schön aufgeregt, aber dann habe ich es genossen", sagte die Gymnasiastin. Die siebenmalige Europameisterin Schöpp legte mit jeweils zwei Punkten im ersten und dritten End den Grundstein zum Erfolg.
"Jetzt können wir nicht mehr Letzter werden", sagte Schöpp schwerhaft, wohl wissend, dass ihr Ziel in Vancouver ein anderes ist. Die 44-Jährige will ins Halbfinale: "Und wenn wir da sein sollten, lass ich die Medaille nicht mehr los." Das Füssener Männer-Team um Andy Kapp hatte sich zunächst gegen den Turin-Dritten USA um Teamkapitän John Shuster 7:5 durchgesetzt.
Kapp: "Tolle Atmosphäre"
Gegen die Amerikaner hatten Kapp und Co. im vergangenen Jahr bei der WM das Auftaktspiel noch verloren.
"Es hat ein bisschen holprig angefangen, dann kam ich aber besser ins Spiel. Am Ende hat es dann richtig Spaß gemacht, vor allem bei dieser tollen Atmosphäre in der Halle", sagte der jeweils zweimalige Europameister und Vizeweltmeister Kapp.
Die Vorentscheidung fiel im achten End, als Kapp mit seinem letzten Stein ein "Double" glückte. Mit diesen beiden Punkten ging sein Team 7:4 in Führung und ließ sich diese nicht mehr nehmen. Groß war die Freude auch bei Ralph Schneider, dem Sportdirektor des Deutschen Curling-Verbandes (DCV): "Das ist ein schöner Erfolg, der nicht unbedingt zu erwarten war."