Lindsey Vonn, Martin Fourcade und Co.: Das sind die Superstars bei Olympia 2018

Von Leon Willner
Olympia 2018 wartet unter anderem mit Lindsey Vonn auf
© SPOX
Cookie-Einstellungen

Snowboard

  • Shaun White (USA)

Zunächst war er der "Future Boy". Als Shaun White mit 13 Jahren bei den Japan Open den dritten Platz erreichte, hat er seinen ersten Sponsorenvertrag längst in der Tasche. Kurze Zeit später wurde er zum jüngsten Sieger einer US Open Snowboarding Championship. White war seit seiner Kindheit ein Star. Er brachte die Vermarktung für Snow- und Skateboard auf ein neues Level, diverse Sportgeräte und Videospiele mit seinem Namen wurden verkauft, vier Jahre baute ein Sponsor für ihn in Colorado an einer eigenen Halfpipe.

Seine Sprünge: immer höher, immer spektakulärer, immer gefährlicher. Nein, White war längst nicht mehr "Future Boy", er war nun "Flying Tomato", die fliegende Tomate in Anlehnung an seine rote Haarpracht.

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin erreichte er den sportlichen Höhepunkt mit der Goldmedaille von der Halfpipe. Diesen Titel konnte ihm auch in Vancouver vier Jahre später keiner streitig machen.

Doch White erfuhr auch die Schattenseiten des Rampenlichts. Die Presse berichtete von einem Autounfall, White hatte seinen Lamborghini gecrasht, auf der Hochzeit von Patrick Carney (Drummer von den Black Keys) versetzte sich der US-Amerikaner in einen derartigen Rausch, dass er darauf von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde. Mehrfach verwehrte er Snowboard-Kollegen das Training auf seiner Halfpipe, die so hoch in den Bergen liegt, dass sie nur mit dem Hubschrauber erreichbar ist. Ein Bild verdichtete sich: White bekommt alles und gibt nichts zurück - das nahmen ihm seine Fans übel.

Die Ära der "Flying Tomato" war vorbei, auch sportlich. Der Schweizer Juri Podladtchikow lief White den Rang ab und holte in Sochi Gold von der Halfpipe. Und Shaun White? Machte Fehler und wurde lediglich Vierter. Mit der Niederlage kam das Umdenken. White wurde wieder professioneller und kam zurück.

In diesem Winter steckte er einen großen Rückschlag weg. Beim Training für die Olympischen Spiele verlor er bei einem riskanten Flip die Kontrolle über seinen Körper und krachte in die Bande der Superpipe. White wurde mit 62 Stichen genäht und machte weiter. Und wie: In Snowmass qualifizierte er sich mit einem Ausrufezeichen für Pyeongchang. 100 Punkte, die perfekte Punktzahl von der Halfpipe.

"Nun denke ich, dass ich auf dem richtigen Weg für die Olympischen Spiele bin. Das ist großartig", sagt er danach. White sieht sich in Südkorea nicht als Underdog, er rechnet sich wieder Chancen auf den Titel aus. Die Snowboard-Szene wird White nie als Underdog sehen, sein Gesicht ist noch immer auf Postern in Snowboard- und Skateboard-Shops rund um den Globus.