The Hangover

Das Super-Bowl-Feuerwerk - hat man deshalb passenderweise Katy Perry für 2015 ins Boot geholt?
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Boss des Jahres: Roger Goodell

Man könnte für "Boss" hier auch "Bösewicht" oder sogar "Endgegner" einsetzen - denn so absurd wie Roger Goodell sich in diesem Jahr aufgeführt hat, könnte er auch einem Comic oder einem Videospiel entsprungen sein. Lächerliche Strafen gegen häusliche Gewalt, das Vertuschen des Aufzugsvideos von Ray Rice, vogelwilde Strafen als Reaktion auf sein PR-Desaster, peinliche Pressekonferenzen... Der Mann hinter dem Schild ist schwer angeschlagen. Von Einsicht dagegen keine Spur - selbst wenn unparteiische Richter seine als Diktator getroffenen Entscheidungen fast schon regelmäßig aufheben. Dass Goodell gegenüber sogar ein Spieler, der seine Frau in einem Aufzug bewusstlos schlägt, gut wegkommt, ist eine wahrhaft erstaunliche Leistung.

Roger Goodell: Der Mann hinter dem Schild

Finalist: Redskins-Besitzer Dan Synder. Redskins - ein Teamname, der Ehre und Respekt gegenüber Amerikas Ureinwohnern ausdrückt. Na klaaaaaaar.

Dümmste Verletzung des Jahres: Stephen Tulloch

Der Linebacker feierte in Week 3 gegen die Green Bay Packers einen Sack per eingesprungener Jubel-Pose - und riss sich dabei das Kreuzband. Zeigte er zumindest Reue? "Nein, verdammt! Ich würde das jederzeit wieder tun."

Finalist: Lamarr Houston. Der Defensive End hatte aus Tullochs Malheur nichts gelernt. Im letzten Viertel gegen die Patriots - seine Bears waren schon längst hoffnungslos hinten - sackte er Tom Brady und feierte... per eingesprungenem Jubel. Kreubandriss. Immerhin hatte er danach seine Lektion gelernt: "Ich hätte wahrscheinlich nicht so feiern sollen."

Dümmste Coaching-Entscheidung des Jahres: Mike Smith

Im Spiel gegen die Lions leistete sich der Head Coach der Falcons in Wembley gleich mehrere Aktionen, bei denen man nur resigniert den Kopf schütteln kann. Beim Stand von 21:0 verzichtete er vor der Pause darauf, noch einmal anzugreifen - dabei waren noch 74 Sekunden auf der Uhr, und er hatte noch zwei Timeouts. Ein Field Goal wäre locker drin gewesen, und das fehlte am Ende zum Sieg.

Damit nicht genug: Als Detroit beim Stand von 19:21 ohne verbliebene Timeouts zu einem langen Field Goal unterwegs war, stoppte Smith nach einem Running Play und nur noch 24 Sekunden verbliebener Spielzeit die Uhr für sie. So kam es wie es kommen musste: Mit vier Sekunden auf der Uhr verwandelten die Lions das Field Goal zum Sieg.

Finalist: Mike Smith. Da kommt so ziemlich jedes Spiel in Frage - fragt einfach mal bei Atlanta-Fans nach.

Fans des Jahres: Spendenaktion für Darryl Talley

Es gibt doch noch Gutes auf dieser Welt. Darryl Talley hat insgesamt 14 Jahre Linebacker für die Buffalo Bills gespielt. Wer in letzter Zeit aufgepasst hat, weiß, dass eine solche Karriere nicht spurlos an Spielern vorbeigeht. Der 54-Jährige leidet an Depressionen, hat Selbstmordgedanken und fühlt sich einfach von allen verlassen, verriet er einer Zeitung.

Das rief Bills-Fans auf den Plan: Nur Stunden später war eine Kickstarter-Kampagne für ihn ins Leben gerufen worden, auf der tausende Bills-Fans weit über 100.000 Dollar spendeten. Ob er das Geld annehmen wird, wisse Talley noch nicht. Aber allein die Unterstützung und die vielen alten Freunde und Kollegen, die sich bei ihm meldeten, hätten ihn zu Tränen gerührt.

Finalist: Im Spiel gegen die Saints wollte Bengals-Tight End Jermaine Gresham einem weiblichen Fan etwas Gutes tun, und warf ihr einen Ball zu. Nicht gerechnet hatte er mit Saints-Supporter Tony Williams, der sich unsanft dazwischen drängelte. Der 70-Jährige steht seit 46 Jahren in New Orlans auf der Tribüne - und hat absolut kein schlechtes Gewissen: "Das ist wie Mardi Gras: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst."

Cheerleader des Jahres: Diese unbekannte Dame der Dallas Cowboys

Wir geben es zu: Sie hat es uns angetan. Also, liebe Ashley (sie heißt garantiert Ashley oder Vicky oder Tiffany): Solltest du SPOX-Leserin sein, dann melde dich doch mal bei uns. Wir laden dich auf ein Eis ein.

Partyboy des Jahres: Johnny Manziel

Heeeere's Johnny! Der College-Wunderknabe ist endlich in der Liga seiner Träume angekommen - und vielleicht auch gar nicht mehr so weit davon weg, den Platz des Starting Quarterbacks in Cleveland endgültig zu erobern. Aber auf dem Feld war er ja bisher wenig - ein Mittelfinger gegen die Bank der Redskins abgesehen. Ganz im Gegensatz zu seinen Aussetzern auf TMZ.

Als da wären: Ein Foto von ihm, wie er eine 20-Dollar-Note im Badezimmer eines Clubs zusammenrollt (wahrscheinlich für Ahoi-Brause oder so). Sein "Dollar-Phone" (man beachte das schleimige Gemecker seine Entourage). Er verschläft sein Training Camp. Und natürlich Partys und Frauen und Alkohol - wie man sich als NFL-Spieler eben verhalten sollte. Halt, da war natürlich auch noch die Schlägerei in einem Hotel. Puh, jetzt haben wir aber alles! Was sagt er denn eigentlich dazu? "Letzten Endes sieht es doch so aus: Die Leute sind nur deswegen wütend auf mich, weil ich all das tue, was sie gerne tun würden." Nicht alles, Johnny - aber wir hätten gern das Dollar-Phone, bitte.

Finalist: Rob Gronkowski. Yo soy fiesta.

Tränendrüse des Jahres: Devon Still

Der 25-Jährige Defensive Tackle der Bengals kämpft um das Leben seiner vierjährigen Tochter Leah. Die war im Juni schwer an Krebs erkrankt. Um bei ihr zu sein, hätte Still auf seine Karriere verzichtet. In einer Welt, in der Sportler immer und überall den harten Mann markieren, gab er zu: "Ich kann mich nicht zu 100 Prozent auf Football konzentrieren.

Die Bengals bewiesen dann ein großes Herz: Um die medizinische Versorgung von Leah zu gewährleisten, holten sie Still in ihre Practice Squad - und spendeten den Erlös seiner Jerseys an das Krankenhaus in Cincinnati. Dabei kamen aufgrund der großen öffentlichen Unterstützung mehrere hunderttausend Dollar zusammen, auch andere Teams beteiligten sich, und... Moment, geht gleich wieder. Irgendwie haben wir was im Auge.

Vater des Jahres: Adrian Peterson

Völlig berechtigt! Man muss seinem vierjährigen Sohn ja auch mal ungestraft mit einem Zweig den Genitalbereich blutig schlagen dürfen. Hallo, der Mann hat sechs Kinder von mehreren Frauen, die er alle kaum sieht. Wie soll er denn sonst einen bleibenden Eindruck hinterlassen?

Ehemann des Jahres: Ray Rice

K.o., äh, OK, das nehmen wir zurück. Das wäre ein Schlag ins Gesicht seiner Frau.

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