Die Kentucky Wildcats nehmen zur richtigen Zeit an Fahrt auf und werfen den Titelverteidiger aus Louisville aus dem Turnier. Michigan State schlägt Virginia und auch Connecticut und Michigan stehen in der nächsten Runde. Der Sieg gegen UCLA bringt Florida die vierte Elite-Eight-Teilnahme in Folge. Wisconsin stellt sich perfekt auf Baylor ein und darf ebenfalls vom Final Four träumen.
West Region:
Wisconsin (2) - Baylor (6) 69:52
Topscorer: Frank Kaminsky (19) - Cory Jefferson (15)
Weder Nebraska noch Creighton waren während Baylors ersten beiden Spielen mit der Zonenverteidigung der Bears zurechtgekommen. Kaum verwunderlich also, dass sich auch Wisconsin damit auseinandersetzen durfte. Badgers-Coach Bo Ryan verfolgte jedoch offensichtlich einen klaren Plan, den seine Spieler perfekt umzusetzen wussten. Einerseits traf Wisconsin die offenen Jumper, die nun mal jede Zonen-Defense anbietet, andererseits suchte - und fand - man auch immer wieder den Weg Richtung Korb.
Als die Badgers dank starker Perimeter-Defense Baylor auch noch seiner Gefahr von draußen beraubten, das Tempo frei nach ihrem Geschmack gestalteten und eines der besten Rebounding-Teams des Landes unter den Brettern dominierten (39:33 Rebounds), kristallisierte sich schnell heraus, in welche Richtung es gehen sollte. Bereits zur Halbzeit führte Wisconsin mit 14 und gestattete den Bears auch während der finalen 20 Minuten kein Comeback.
Frank Kaminsky zeigte dabei nicht nur offensiv eine herausragende Vorstellung (19 Punkte), der Junior räumte noch dazu beinahe alles ab, was sich ballführend in seine Richtung bewegte (6 Blocks). Auch deshalb darf Coach Ryan weiter von seiner allerersten Final-Four-Teilnahme träumen. Ein Traum, den ihm seine Spieler nur allzu gern erfüllen würden. "Das wäre natürlich etwas ganz Spezielles. Andererseits wird er uns auch nicht zu weit nach vorne blicken lassen", sagte Ben Brust (14 Punkte). "Wenn es dann soweit ist, werden wir damit umzugehen wissen. Ich würde ihm das aber definitiv gern ermöglichen."
Arizona (1) - San Diego State (4) 70:64
Topscorer: Nick Johnson (15) - Xavier Thames (25)
Nick Johnson startete nicht gerade eines Pac-12 Players of the Year würdig ins Spiel. Fahrkarte um Fahrkarte produzierte der Junior, traf keinen seiner ersten 10 Würfe, nur um genau zum richtigen Zeitpunkt zu explodieren. Gut zwei Minuten vor dem Ende eröffnete ein Layup Johnsons Run, der dem Guard am Ende 15 Punkte und Arizona den Einzug ins Elite Eight bescherte.
"Als ich endlich den ersten Wurf getroffen hatte, habe ich mich ein wenig besser gefühlt", erklärte Johnson. "Danach habe ich einfach weiter getroffen." Speziell von der Linie blieb er nahezu perfekt, traf am Ende 10 Freiwürfe in Serie.
Das war auch bitter nötig. Schließlich brachten der herausragende Xavier Thames (25 Punkte) und Dwayne Polee San Diego State 38 Sekunden vor Schluss noch einmal auf 61:65 heran und eröffneten damit ein Drama, das sich größtenteils an der Linie abspielte, schlussendlich allerdings von Johnson - richtig, mit zwei Freiwürfen - beendet wurde. In der nächsten Runde wartet nun Wisconsin auf die Wildcats.
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South Region:
Stanford (10) - Dayton (11) 72:82
Topscorer: Chasson Randle (21) - Jordan Sibert (18)
Mit einem beeindruckenden Sieg gegen Stanford zogen die Dayton Flyers zum ersten Mal seit 1984 wieder ins Elite Eight ein. Besonders die Tiefe des Teams, bei dem insgesamt 12 Spieler zum Einsatz kamen, war zu viel für die Cardinals.
"Bei uns haben 11 Spieler Punkte erzielt und jeder einzelne hat alles gegeben", zeigte sich Dayton-Coach Archie Miller begeistert. "So wie wir den Ball mit allen Spielern geteilt haben - das war eine klasse Teamleistung. Es ist schön zu sehen, dass wir auch auf der großen Bühne unserem Spiel treu bleiben."
Trotz der starken Teamleistung, muss man Guard Jordan Sibert besonders hervorheben. Der 21-Jährige kam auf 18 Punkte und traf 7 seiner 12 Würfe aus dem Feld. Ansonsten waren es aber die Reservisten der Flyers, die den Unterschied ausmachten. Ganze 34 Punkte erzielten die Bankspieler um Forward Kendall Pollard (12 Punkte), während Stanford nur auf magere 2 Zähler ihrer Reservisten kam.
Guard Chasson Randle machte zwar die meisten Punkte für Stanford (21) versenkte allerdings nur 5 seiner 21 Feldwürfe und gab 5 Mal den Ball aus der Hand. Besser machte es da schon Dwight Powell, der 17 Punkte und 9 Rebounds auflegte. Gegen die starke Leistung der Flyers reichte das aber nicht. Dayton trifft nun in der nächsten Runde auf den Top-Seed Florida.
Florida (1) - UCLA (4) 79:68
Topscorer: Michael Frazier II (19) - Jordan Adams (17)
Joakim Noah dürfte es mit Freude vernommen haben. Seine Gators zählen erneut zu den acht besten Teams des Landes. Das taten sie allerdings auch bereits während der vergangenen drei Jahre, das Final Four haben sie schlussendlich aber nie erreicht. Das soll sich nun ändern: "Wir haben darüber gesprochen und es reicht uns einfach nicht", machte Will Yeguete Floridas Zielsetzung noch einmal deutlich. "Wir haben nun zwei Tage, um uns auf ein gutes Team vorzubereiten und werden am Samstag alles geben."
Mit guten Teams kennen sich die Gators mittlerweile ohnehin aus. Im Vorbeigehen lässt sich UCLA schließlich nicht besiegen. Auch diesmal nicht. Den Bruins gelangen in der ersten Hälfte 23 Punkte in Transition, weshalb sie Florida auch nicht gänzlich enteilen lassen mussten (30:36 zur Halbzeit). Die Gators hätten den Top-Seed allerdings ein gutes Stück weniger verdient, könnten sie sich nicht auf verschiedene Umstände einstellen.
Und so gestatteten sie UCLA während der finalen 10 Minuten tatsächlich keinen einzigen Fast-Break-Punkt mehr. Zudem hatten die Bruins erhebliche Probleme mit Floridas physischer Defense, trafen von draußen nahezu nichts (1/12 3FG), während die Gators in der zweiten Hälfte insgesamt 59,3 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld durch die Reuse schickten. Dennoch verkürzte Norman Powell per Layup Mitte der zweiten Halbzeit noch einmal auf 55:56, ehe Dorian Finney-Smith' Jumper einen 10:0-Run und damit Floridas 29. Sieg in Serie (Schulrekord) einleitete.
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Midwest Region:
Kentucky (8) - Louisville (4) 74:69
Topscorer: Julius Randle (15) - Russ Smith (23)
Vor der Saison wurden die Kentucky Wildcats noch als eins der besten Teams der NCAA gehandelt, nach einer eher enttäuschenden Saison wurde das Team von Coach John Calipari aber nur auf dem 8. Platz der Midwest Region eingestuft. Jetzt, wenn die Spiele am wichtigsten sind, scheint sich das Team allerdings gefunden zu haben.
Angeführt vom 23. Double-Double der Saison von Julius Randle (15 Punkte und 12 Rebounds) konnte sich Kentucky gegen den Titelverteidiger aus Louisville durchsetzen. "Ich habe ihnen vor dem Spiel gesagt, dass sie einen Schlag ins Gesicht bekommen und Blut schmecken werden", erzählte Calipari. "Ihr könnt kämpfen oder euch ergeben. Sie haben gekämpft!"
Profitiert haben sie dabei aber ganz besonders von den schlechten Freiwurfquoten der Cardinals. 23 Mal stand das Team um Guard Russ Smith an der Linie - setzte allerdings 10 Würfe an den Ring. Smith selber vergab dabei 6 seiner 7 Freiwürfe und beendete damit eine ansonsten starke Saison auf enttäuschende Art und Weise.
Michigan (2) - Tennessee (11) 73:71
Topscorer: Jordan Morgan (15) - Jordan McRae (24)
Zum zweiten Mal in Folge ziehen die Michigan Wolverines ins Elite Eight ein. Mit einer starken Teamleistung und noch besserem Wurfglück von Downtown, setzten sie sich in einer knappen Partie gegen die Volunteers durch.
So knapp hätte es aber eigentlich gar nicht mehr werden dürfen, nachdem Michigan zwischenzeitlich schon mit 15 Punkten in Führung lag. Doch ähnlich wie im Big Ten Tournament fing das Team von Coach John Beilein an, ein wenig Panik zu bekommen und musste sich am Ende auch bei den Referees bedanken, die ein strittiges Offensiv-Foul gegen Tennessee pfiffen.
Überragend war aber mal wieder die Leistung der Wolverines von der Dreierlinie. Ganze 55 Prozent (11/20 3FG) verwandelten die Jungs um Nik Stauskas (14 Punkte und 3/8 3FG) von Dowtown. Keine Dreier, aber dafür eine starke Präsenz in der Zone lieferte Jordan Morgan, der 15 Punkte und 7 Rebounds zum Sieg beisteuerte. Auf Seiten der Volunteers war auch eine starke Leistung von Jordan McRae (24 Punkte und 6 Rebounds) nicht genug.
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East Region:
Virginia (1) - Michigan State (4) 59:61
Topscorer: Joe Harris (17) - Branden Dawson (24)
Die Defense beider Teams war der entscheidende Faktor bei der Niederlage des Nr.1-Seeds. Die Spartans der Michigan State University hielten die Cavaliers bei nur 35,1 Prozent aus dem Feld und trafen selbst 44,7 Prozent.
Malcolm Brogdon kam für Virginia ebenso wir Joe Harris auf 17 Punkte, musste aber die starke Leistung des Gegners anerkennen. "Ich glaube, ich muss ihre Defense loben. Sie haben eine Menge guter Athleten. Sie verteidigen jeden Wurf. Wir haben zwar auch einige leichte Layups vergeben, aber ihre Defense war einfach stark."
Michigan State wurde vor dem Turnier schon von vielen Experten als eines der Top-Teams gehandelt und die Spartans stellten genau das unter Beweis. Branden Dawson kam mit 24 Punkten und 10 Rebounds auf ein Double-Double und der in letzter Zeit überragende Adreian Payne steuerte 16 Punkte bei.
Iowa State (3) - Connecticut (7) 76:81
Topscorer: Dustin Hogue (34) - DeAndre Daniels (27)
Die Ausgeglichenheit der Huskies ist durchaus beeindruckend. Während Shabazz Napier zu Beginn der Partie mit seinen Dreiern für Furore sorgte, übernahm im Laufe der Partie Big Man DeAndre Daniels die Partie. 19 seiner 27 Punkte erzielte der 21-Jährige in der zweiten Hälfte der Partie und führte Conneticut damit zum Erfolg gegen die Cyclones.
"DeAndre ist ein Scorer, und wenn er erst einmal Selbstvertrauen getankt hat, dann geht auch jeder Wurf rein", sagte Napier. "Wir haben ihn weiter gefüttert und er wurde super-heiß." Doch auch eine zwischenzeitliche 17-Punkte-Führung war nicht genug, um Iowa State komplett abzuschütteln.
Der Nr.-3-Seed kämpfte sich kurz vor Schluss noch mal auf 4 Punkte heran, bevor der Deutsche Niels Giffey einen unglaublich wichtigen Dreier versenkte, um den Sieg in trockene Tücher zu packen. Für Iowa State kam Dustin Hogue auf 34 Punkte und verwandelte 15 seiner 19 Feldwürfe.