Sugar Bowl
Alabama Crimson Tide (#1, 12-1) - Ohio State Buckeyes (#4, 12-1)
Ausgangslage: Alabama, das erfolgreichste Football-Programm der letzten Jahre und der BCS-Ära insgesamt, ist zurück auf der großen Bühne. Der Titelhattrick war im Vorjahr letztlich nur an einem zum Touchdown returnierten verschossenen Field Goal verpasst worden. Doch das Team von Head Coach Nick Saban kam mit ein paar personellen Veränderungen wiedererstarkt zurück und eroberte in gewohnt dominanter Manier den Titel der Southeastern Conference zurück. Im Championship ließ man Missouri (42:13) nicht den Hauch einer Chance.
Die einzige Niederlage passierte bei Ole Miss (17:23), damals Nummer elf des Landes, Anfang Oktober. Hart umkämpft waren zudem die Siege gegen den Erzrivalen LSU (20:13 nach Verlängerung) sowie der 55:44-Shootout im Iron Bowl gegen Auburn.
Die Buckeyes wiederum marschierten zum dritten Mal nacheinander ungeschlagen durch die Big Ten und kassierten ihre einzige Niederlage im zweiten Spiel des Jahres beim 21:35 gegen Virginia Tech. Das Team fing sich und hatte danach nur noch drei recht enge Spiele. Hervorzuheben ist der Double-Overtime-Krimi bei Penn State (31:24) sowie das 49:37 beim Bundesstaat-Rivalen Michigan State.
Im Conference Championship wurde schließlich Wisconsin, damals immerhin die 13 der Nation, mit 59:0 vorgeführt. Seit Meyer OSU 2012 übernahm, verlor das Team nur drei Spiele insgesamt.
Players to watch: Stehen in diesem Spiel wirklich einzelne Spieler im Vordergrund? Oder sind es doch eher die zwei wohl besten Coaches der mindestens letzten zehn Jahre mit Saban und Meyer? Saban steht vor seinem fünften nationalen Titel (einer mit LSU), für Meyer wäre es Titel Nummer drei (zwei mit Florida).
Ein enorm wichtiger Part der Arbeit eines College-Coaches ist Recruiting. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum beide Mannschaften hier stehen.
Bama musste in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Topspielern an die NFL abgeben, doch ob Quarterback A.J. McCarron, Running Back Eddie Lacy oder auch Wide Receiver Julio Jones, sie alle wurden mehr oder weniger gleichwertig ersetzt. Unter Center agiert nun Blake Sims (3250 YDS, 26 TD, 7 INT), der Top-Rusher ist T.J. Yeldon mit 932 Yards und zehn Touchdowns. Der beste Spieler der Offense dürfte aber Wide Receiver Amari Cooper sein, der es auf 115 Receptions und 1656 Yards (14 TD) gebracht hat.
Bei Ohio State steht der Quarterback im Fokus. Nicht aber, weil er ein überragendes Jahr gespielt hätte. Sophomore Cardale Jones war vor der Saison die Nummer drei hinter Star-Quarterback Braxton Miller und dessen Backup J.T. Barrett. Dann verletzte sich Miller und machte in diesem Jahr kein Spiel. Barrett sprang ein und spielte stark auf. In Meyers Spread-Option, die seinerzeit sogar Tim Tebow zum Star machte, produzierte Barrett auf dem Boden und durch die Luft. Doch dann brach er sich im vorletzten Saisonspiel gegen den Erzrivalen Michigan den Knöchel und war ebenfalls verloren fürs Championship und die Playoffs.
Jones kam rein und spielte ordentlich gegen Wisconsin. Er warf für 257 Yards und drei Touchdowns. Ob er aber auch so gut zu Fuß ist wie seine Vorgänger, ist die große Frage. Auf ihn wird es aber ankommen gegen eine traditionell toughe Defense unter Saban.
Prognose: Anders als in früheren Duellen zwischen den beiden Top-Coaches kann Meyer dieses Mal nicht auf ein physisch starkes SEC-Team zurückgreifen, was wohl letztlich den Ausschlag geben wird. Bama wird rollen und sich die Chance nicht nehmen lassen, in der Playoff-Premiere um den Titel am 12. Januar in Arlington zu spielen. Tipp: 38:21 Tide.
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