Ist der Fortbestand der Karriere von Shohei Ohtani jetzt gefährdet?
Kurzum: Nein! Selbst wenn sich Ohtani einer Tommy John Surgery unterziehen müsste - wovon realistisch betrachtet auszugehen ist - sind derartige Befürchtungen übertrieben. Natürlich ist jede Operation mit Risiken verbunden, aber davon abgesehen sind seine Aussichten sehr positiv.
Eine Tommy John Surgery ist seit Jahren Routine im Baseball. Die Erfolgsrate ist hoch, zahlreiche Patienten fanden meist innerhalb von zwei Jahren wieder zu alter Stärke. Viele kamen anfangs sogar besser zurück.
Dieser Effekt allerdings ist ein wenig fehlinterpretiert, da eine Leistungssteigerung wie etwa ein härterer Fastball oder dergleichen eher auf das gezielte Muskelaufbautraining des Ellenbogens zurückzuführen ist. Meist kehrt ein Pitcher nach einer Saison zu seinem normalen Trainingsprogramm zurück und damit auch zu seiner normalen Pitch-Geschwindigkeit.
Der größte Nachteil einer solchen Operation jedoch ist die lange Ausfallzeit. Wie bereits erwähnt dauert es in der Regel 15 Monate, bis ein Pitcher wieder ins Spiel eingreifen kann. In nicht wenigen Fällen kommt hinzu, dass der Pitcher danach nochmal eine gute Saison benötigt, um auch seine Form und sein Wohlgefühl wiederfindet.
Bei einem Eingriff dieser Größenordnung ist das aber noch zu verschmerzen. Gerade, wenn man bedenkt, dass eine Seitenbandverletzung vor Etablierung dieser Operation mit dem sicheren Karriereende gleichzusetzen war. Und nebenbei ist Ohtani gerade mal 23 Jahre alt, somit also noch im besten Alter, um sich schnell von einer solchen Verletzung zu erholen. Und seine Prime liegt auch noch vor ihm.
Kein Fan der Angels oder des Baseballs im Allgemeinen sollte sich daher zu große Sorgen machen. Wir haben noch lange nicht den letzten Pitch oder Schwung von Ohtani gesehen. Das japanische Wunderkind wird zurückkommen - die Frage ist nur wann.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.