Wo landet NBA-Hoffnung Schröder?

SPOX
23. Juni 201315:56
Dennis Schröder gilt als sicherer Erstrunden-Pick, auch in unserem Mock Draftgetty
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Am 27.6. steht wieder einmal der NBA Draft an, bei dem SPOX live vor Ort ist. Die Cavaliers haben dabei die Qual der Wahl: Ein Defensiv-Anker mit vielen Fragezeichen oder ein potenter Scharfschütze? Holen die Mavs sich einen Scorer? Und wo landet Dennis Schröder in einem Draft mit vielen Wundertüten? Im MySPOX-Mockdraft haben die NBA-Experten unserer Community gemeinsam mit Redakteuren die erste Runde durchgerechnet und schon einmal versucht, Antworten zu liefern.

1. Cleveland Cavaliers (RogerLakers): Nerlens Noel, PF-C, Kentucky Wildcats

Die Cavs nehmen hier den Spieler mit dem aus meiner Sicht größten Upside. Otto Porter wäre auch ein guter Fit, da die Cavs unbedingt einen fähigen Small Forward brauchen. Ebenso wäre McLemore eine gute Option, somit hätte man den Backcourt auf Jahre mit sehr guten jungen Spielern abgedeckt. Noel ist definitiv ein Risiko-Pick aufgrund seiner Kreuzband-OP. Sein Arzt schwärmt zwar von seiner Reha, es bleiben jedoch Fragezeichen, denn Noel wird sicher einige Zeit brauchen um in der NBA anzukommen.

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Die Cavs können es sich jedoch leisten, Noel langsam aufzubauen und ihm die nötige Entwicklungszeit zu geben. Mit etwas Glück wird Noel für die kommenden Jahre der Defensiv-Anker der Cavs. Außerdem sind sie so flexibler bezüglich eines potenziellen Varejao-Trade. Mit jungen Spielern wie Irving, Waiters, Thompson, Zeller und Noel sollte man auf Jahre gut aufgestellt sein. Je nach Saisonverlauf picken die Cavs nächstes Jahr nochmals in der Lottery und haben Chancen auf Wiggins oder Parker.

2. Orlando Magic (dirk45): Ben McLemore, SG, Kansas Jayhawks

Die Entscheidung an dieser Stelle war relativ simpel. Orlando ist noch im Neuaufbau und Maurice Harkless ist in der Starting Five der Spieler mit dem geringsten Potenzial. Ben McLemore ist ein Shooting Guard, der in Orlando das macht, was die Magic brauchen. In einer Mannschaft, in der Center Vucevic der beste Spieler ist, braucht man auf der Zwei einen Spieler, der Dreier schießen kann.

McLemore hat am College 42 Prozent seiner Dreier getroffen und kann so die Defense auseinanderziehen. Auch in der Defense ist er durch seine Schnelligkeit in der Lage, vor dem Gegner zu bleiben. Da er in seinem ersten Collegejahr nicht im Team spielen und trainieren durfte, hat er noch viel zu lernen. Angesichts des Top-Draftjahrgangs 2014 ist das der Magic-Organisation sicherlich nicht so unrecht. Vielleicht fallen die Kugeln nächstes Jahr ja komplett zu Gunsten Orlandos.

3. Washington Wizards (despe): Otto Porter, SF, Georgetown Hoyas

Die Wizards haben einen jungen und talentierten Backcourt mit Wall und Beal. Hinzu kommt ein erfahrener Frontcourt mit Okafor und Nene. Was fehlt? Ein Arbeiter und guter Spot-up Shooter auf der Drei. Da kommt kein anderer Spieler in Frage als Otto Porter, ein Small Forward mit einer Länge von 2,03 Metern und einer Armspannweite von 2,17 Meter, der Tayshaun Prince als Vorbild sieht. Wie sein großes Vorbild ist er ein Team-Player, der sein Ego beiseite legen kann. Er hat seinen Dreipunktewurf deutlich von 22 Prozent im ersten Jahr auf 42 Prozent im zweiten verbessert. Er trifft generell gut aus dem Feld (48 Prozent FG) und sorgt somit für Platz, wenn John Wall zum Korb zieht.

Porter ist ein Arbeiter in der Defensive, der mit seinen langen Armen die Passwege zustellen kann und gut für den einen oder anderen Steal ist (2,1 SPG). In einer Liga, die gefüllt von Superstars auf der Drei ist, wird Otto Porter mit seiner Kämpfermentalität ein wichtiger Baustein im Team der Wizards sein. Sein Defizit ist die Kreativität in der Offense. Er ist kein Spieler, der sich einen eigenen Wurf kreieren kann.

4. Charlotte Bobcats (Poohdini): Victor Oladipo, SG, Indiana Hoosiers

Die Bobcats hatten erneut ein wenig Pech in der Lottery, was aber angesichts der nicht vorhandenen Spitze nicht weiter schlimm ist. Den Katzen fehlt außer der Namensänderung noch Einiges, beispielsweise Präsenz im Post, Defensivmentalität und Outsideshooting. Die beiden besten Fits mit Noel und McLemore sind leider schon weg. Die beiden weiteren in Frage kommenden Spieler, Trey Burke und Victor Oladipo, haben das Potential zum All-Star. Da man aber auf Point Guard schon den noch entwicklungsfähigen Walker hat, der zudem günstiger ist als Henderson, entscheidet man sich für Oladipo.

Der Hoosier ist ein überragender Malocher und fantastischer Verteidiger, was er wohl auch direkt bei den Profis zeigen kann. Sein Offensivspiel hat sich in seinem letzten Jahr extrem gesteigert und es herrscht immer noch Entwicklungspotential. Der zukünftige Defense-First-Teamer wird dem Team zusammen mit Franchise-Player Kidd-Gilchrist eine ausgezeichnete Defensiv-Mentalität einimpfen, wodurch sich die Flügelscorer dieser Liga nicht mehr auf Duelle mit den Bobcats freuen werden. Seine Führungsqualitäten, sein Ehrgeiz und sein Fleiß werden dem Team die Loser-Kultur austreiben.

5. Phoenix Suns (theoldserb): Anthony Bennett, PF, UNLV Rebels

Die Suns stehen nach dem Nash-Abgang im Neuaufbau und benötigen bis auf einen Point Guard auf jeder Position Hilfe. So entscheide ich mich für den 20-Jährigen Anthony Bennett. Der Kanadier ist sowohl auf Small Forward als auch auf Power Forward einsetzbar. Bennett ist sehr athletisch, schnell und ein guter Dunker mit einer guten Länge. Dazu wird dem Big Man ein großes Entwicklungspotenzial zugeschrieben. Schwächen hat der Kanadier noch am Post Game und seiner Wurf-Auswahl. Außerdem muss er noch seine Defense verbessern.

6. New Orleans Pelicans (Assauer): Trey Burke, PG, Michigan Wolverines

Im Big Easy sind sich die Verantwortlichen dem Fakt bewusst, dass Grevis Vasquez als Starting Point Guard nicht die langfristige Lösung sein kann, da er zu wenig Potenzial besitzt, defensiv stark limitiert ist, kein richtiger Anführer ist und nicht unbedingt den Typus Point Guard verkörpert, den Monty Williams sich für die Zukunft vorstellt. Deshalb würde Trey Burke als bester Point Guard des diesjährigen Drafts mit seinem Skillset wie die Faust aufs Auge zu den Pelicans passen. Er hat bereits am College bewiesen, dass er ein echter Anführer sein kann und kann je nach Spielsituation für sich und andere kreieren.

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Mit seinem sehenswerten Midrange-Game sollte er sich perfekt mit dem dynamischen Slasher Eric Gordon ergänzen. Vor allem die Big Men der Pelicans um Anthony Davis sollten sich aber am meisten über die Ankunft des Rookies freuen, da er das Pick and Roll perfekt zelebriert und weiß wie man die Bigs in der Zone in Szene setzt. Außerdem sollte Burke dazu in der Lage sein, dass ungenutze Potenzial im Transition Game der Pelicans mit den Athleten Davis, Gordon und dem Trailer Ryan Anderson endgültig zu nutzen.

7. Sacramento Kings (duderino11): Sergey Karasev, SF, Russland

Da ich unbedingt einen Flügelspieler wollte und die Jungs McLemore, Porter, Oladipo und Bennett schon weg sind, nehme ich hier mal Sergey Karasev. Ein klarer Risikopick der so wohl nie passieren wird. Der Junge hat einen sehr guten Wurf, macht das Feld breit, ist ein guter Passer, besitzt einen hohen Basketball IQ und kämpft trotz fehlender Athletik um jeden Rebound. Der Russe ist ein Arbeiter und hat einen guten Charakter, was für die Kings sehr wichtig wäre. Karasev ist defensiv eine Wundertüte. Er zeigt zwar großen Einsatz und Willen in der Defense, aber auf NBA-Level wird er trotzdem noch ziemlich Lehrgeld zahlen. Karasev ist eines der größten europäischen Talente und könnte eine gute NBA-Karriere hinlegen. Er wird wohl nie ein Star werden, aber eventuell ein guter Rollenspieler/Starter. Wenn er physisch noch zulegt und sein All-Around Game weiter verfeinert, könnte er sogar zum All-Star reifen.

8. Detroit Pistons (BigBen21): *Dario Saric, SF, Kroatien (Spieler hat nach unserem Mock-Draft zurückgezogen)

Nach dem Trade von Prince und Daye klafft ein großes Loch auf der Small-Forward-Position. Weder Kyle Singler noch Jonas Jerebko konnten sich hier als langfristige Lösungen etablieren. Deshalb braucht man dringend ein Bindeglied zwischen dem guten Backcourt um Calderon und dem sehr talentierten Frontcourt um Drummond und Monroe.

Gesucht wird deshalb ein Small Forward, der ein gutes Allround-Game an den Tag legt. Ein guter Wurf, Spielverständnis und natürlich eine gute Defense. Sofern es möglich ist, wäre eine Führungsfigur sehr angebracht, da die Pistons zwar in den letzten Jahren viel Talent angesammelt haben, aber niemanden, der in entscheidenden Momenten den Mund aufmacht. Das wäre viel verlangt von einem Rookie, aber der ein oder andere Jungstar hat diese Rolle auf dem College oder in Europa schon übernommen.

Der passendste Spieler im Draft wäre Dario Saric. Der Kroate bringt ein sehr vielseitiges Game, sowohl in der Offense, als auch in der Defense und hat in seinen bisherigen Stationen immer wieder seine Führungspersönlichkeit zum Vorschein gebracht. Leider hat er jedoch seine Anmeldung vom Draft zurück gezogen. Die passendste Alternative wäre demnach Andre Roberson. Als defensiv-starker Forward, der sich in jeden Rebound-Kampf wirft und eine gute Athletik mit einem Kämpferherz vereint, wäre er vielleicht ein guter Schritt zur alten Stärke der Pistons.

9. Minnesota Timberwolves (Jack_Luther_Kon): Alex Len, C, Maryland Terrapins

Zwei Positionen gilt es für die Timberwolves zu besetzen. Zum einen wird ein Center benötigt, zum anderen dringend Scoring-Power auf den Guard-Positionen. Den Wolves gefallen vor allem die Shooting Guards Victor Oladipo und Ben McLemore. Sollten sie es nicht schaffen ihre Draftposition per Trade zu verbessern, werden sie an 9. Stelle aber wohl einen Center draften, da hinter Pekovic und Love eine riesige Lücke klafft. Sollten sie Pekovic entgegen den Erwartungen nicht halten können, wird gar ein neuer Starting-Center benötigt.

An neunter Stelle wähle ich für die Timberwolves Maryland-Center Alex Len. In meinen Augen ist er der Center mit dem meisten Potential im gesamten Draft. Einige Experten handeln ihn gar als möglichen Nummer-1-Pick. Len besticht mit außerordentlichen Körpermaßen. Mit einer Größe von 2,16 Metern besitzt er ideale Voraussetzungen, um sich in der NBA durchzusetzen. Als einer der jüngeren Big Men im Draft ist er entsprechend roh. Idealerweise können die Wolves Pekovic halten und Len sich in Ruhe zu einem der besten Center der Liga entwickeln.

10. Portland Trail Blazers (AkATzUki): Kentavious Caldwell-Pope, SG-SF, Georgia Bulldogs

Wer die Blazers letztes Jahr gesehen hat, wird wissen, was das größte Problem war: die Bank, die mit Abstand die schlechteste der gesamten Liga war. Dem wirkt man jetzt dadurch entgegen, dass man mit Caldwell-Pope einen Shooting Guard auswählt, der sich primär über das Scoring definiert. Zudem ist er dazu in der Lage, seinen eigenen Wurf zu kreieren, kann aber auch jederzeit als Spot-Up Shooter agieren, was gerade in Kombination mit Point Guard Damian Lillard mehr Facetten in die Offense bringen sollte.

Picks 11-20: 76ers bis Bulls

Picks 21-30: Jazz bis Suns

11. Philadelphia 76ers (DavidSilva21x3): Cody Zeller, PF-C, Indiana Hoosiers

Einen großen Einfluss auf die Wahl der 76ers, wird sicherlich Andrew Bynum haben, denn neben ihm sollte man eher einen Stretch-4er hinstellen, was Cody Zeller aber sicherlich nicht ist. Trotzdem fällt meine Wahl auf ihn, denn sollte er an dieser Stelle noch verfügbar sein, ist er ein No-Brainer. Zeller hat das Potenzial, sofort zu starten. Er ist für einen Sevenfooter extrem mobil und kann den Fastbreak laufen.

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Seine größte Stärke ist jedoch sein extrem facettenreiches Offensivarsenal. Ob aus dem Post mit dem Hookshot, Face-to-Face, per Drive, aus dem Pick-and-Roll oder von der Freiwurflinie. Einzige Schwäche in der Offensive ist sein Mitteldistanzwurf. Zeller gilt als intelligenter Spiel, der weiß, wie er sich wann verhalten muss. So gut er sich teilweise in der Offensive verhält, in der Defense hat er noch deutliches Potenzial nach oben und auch an seinem Körper muss er, wie fast alle Big Men, die vom College kommen, noch arbeiten. Cody Zeller wird sicherlich nie ins All Defensive Team gewählt, aber neben dem richtigen Center könnte man seine Schwächen in der der Verteidigung sicherlich gut kaschieren.

12. Oklahoma City Thunder (Beaver): Gorgui Dieng, C, Louisville Cardinals

Es gibt zwei Möglichkeiten: Wenn Kevin Martin nicht gehalten wird, sollte hier ein Point Guard (Carter-Williams) geholt werden, damit Reggie Jackson auf Shooting Guard wechseln kann. Da ich aber davon ausgehe, dass die Thunder mit Martin verlängern, werden die Thunder einen Big Man picken. Die Entscheidung fiel zwischen den noch verfügbaren Olynyk und Dieng. Im Endeffekt habe ich mich für Dieng entschieden, weil die Thunder eher einen defensivstarken Center benötigen, da es genug Scoring-Power im Roster gibt. Da auch immer wieder über eine Amnesty von Perkins spekuliert, ist Dieng (letztes Jahr am College: 2,5 Blocks, 1,3 Steals und 9,4 Rebounds pro Spiel) die logische Wahl.

13. Dallas Mavericks (veb00a): C.J. McCollum, PG, Lehigh Mountain Hawks

C.J. McCollum ist ein begnadeter Scorer, der über einen hervorragenden Jumpshot verfügt und aus nahezu jeder Position scoren kann. Mit 23,9 Punkten bei tollen Quoten stellte der Junior seine Qualitäten an der kleinen Lehigh University eindrucksvoll unter Beweis. Eines ist dennoch klar: seine 2.9 Assists sind mager und er ist definitiv nicht der Playmaker, der Dirk Nowitzki im Post füttert. Aber an 13. Stelle einen Rookie zu draften, der sofort das Spiel der Mavericks lenkt, ist ohnehin mehr als unrealistisch. Einen potenten Backcourt-Scorer, der von der Bank für Punkte sorgt, könnte Dallas jedoch gut gebrauchen. Vor allem wenn man bedenkt, dass keiner weiß, ob Darren Collison und O.J. Mayo nächstes Jahr noch im Mavs-Jersey auflaufen werden.

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14. Utah Jazz (konserva11): Dennis Schröder, PG, Deutschland

Die Utah Jazz benötigen unbedingt einen fähigen Point Guard und Dennis Schröder braucht natürlich so viel Einsatzzeit, wie nur möglich. Schröder hat viel Potenzial und wird von nicht wenigen Experten als die Überraschung des diesjährigen Drafts gesehen. Die Jazz bekommen mit Schröder einen Point Guard, der athletisch genug für einen 19-Jährigen ist und durch seine explosive, sehr schnelle und aggressive Spielweise auffällt. Dank seiner langen Arme und seiner Schnelligkeit verteidigt Schröder wirklich gut.

Außerdem hat Schröder in der BBL bewiesen, dass er gut mit Big Men zusammenspielt. Daher passt er noch besser zu den Jazz, die mit Kanter und Favors zwei unglaublich talentierte Big Men haben und man kann sich dann auf schöne Kombinationsspiele zwischen Schröder und den beiden Centern freuen. Arbeiten muss Schröder an seinem Mitteldistanzwurf, sowie an seiner Wurfauswahl, da er oft Würfe am Zonenrand nimmt, die schwer zu treffen sind. Außerdem ist die Anzahl seiner Turnover zu hoch und auch sein Charakter wird in Frage gestellt, weil die NBA, vor allem in letzter Zeit, auf die Außendarstellung der Spieler achtet. Alles in allem wäre Schröder ein guter Pick für die Jazz und Salt Lake City wäre für die Entwicklung Schröders der perfekte Standort.

15. Milwaukee Bucks (Dino_Thunder): Shabazz Muhammad, SF, UCLA Bruins

Die Milwaukee Bucks draften Shabazz Muhammad von UCLA. Muhammad ist einer der besten Scorer dieses Draftjahrgangs und mit seiner überragenden Spannweite versuchen die Bucks mit ihm, ihre offensive Lücke auf der Drei zu schließen. Der hochveranlagte Freshman galt vor einem Jahr als Top-3-Pick, jedoch stellte sich in der Saison heraus dass Muhammad Schwierigkeiten hat, seinen eigenen Wurf zu kreieren und er defensiv alles andere als ein Stopper ist. Zudem werden ihm charakterliche Schwächen nachgesagt, was erklärt, dass er auch in unserem Draft so weit fällt.

16. Boston Celtics (MGoeddderz): Rudy Gobert, PF/C, Frankreich

Einer der Leitsätzen in der NBA ist seit jeher: "Du kannst Größe nicht antrainieren." In den Zeiten von Ibaka, Pekovic, Vucevic und Co sind europäische Big Man im Trend, gerade in der Mitte eines relativ dünn besetzten Drafts. Entgegen aller Gerüchte werden die Celtics wohl noch mindestens ein Jahr weitermachen mit Pierce, Garnett und Rondo. Bleibt dieses Gerüst bestehen, spielt Boston auch nicht für die Lottery. Dementsprechend wird es für einen Rookie an dieser Stelle aber auch schwer, sich von Anfang an durchzusetzen. Weil die Celtics in Sullinger schon einen ziemlich weit entwickelten, jungen Power Forward haben und im Backcourt relativ wenig Platz ist, picken sie neben Fab Melo ein weiteres Langzeitprojekt im Frontcourt, das von Garnett lernen kann. Der Franzose ist 2,18 Meter groß, seine Armspannweite von 2,36 Meter war die längste je gemessene im Draft Combine. Da horchen Scouts direkt auf. Gobert ist ein guter Rebounder, athletisch, explosiv und von Natur aus natürlich ein guter Ring-Beschützer. Weder sein Körper noch seine gesamte Spielweise ist bereit für die NBA, sein Potenzial ist aber enorm.

17. Atlanta Hawks (juanjuanito777): Michael Carter-Williams, PG, Syracuse Orange

In der Cola-Stadt wird viel los sein, fast alle Verträge laufen aus und man hat somit ein großes Gehaltsvolumen zur Verfügung. Spekuliert wird deshalb in alle Richtungen. Bei so vielen Fragezeichen draftet man den bestmöglichen Pick.
Logisch gesehen ist es in so einer Situation ratsam, sich Leute für die teuersten Position zu sichern und gute Center beziehungsweise gute Point Guards sind ziemlich teuer. Deshalb draften die Hawks an 17. Stelle Michael Carter-Williams. Mit Carter-Williams kommt wieder ein großer Point Guard in die NBA (1,98 Zentimeter) und die Hawks hoffen natürlich, dass er sich zum nächsten Penny Hardaway entwickelt. Carter-Williams ist ein Pass-First-Guard, der zu den besten Passgebern der abgelaufenen College-Saison zählte. Durch seine Größe besitzt er eine unglaublich gute Übersicht. Sein Drive zum Korb ist nur schwer zu verteidigen. Seine Schwächen sind der Wurf und die Unkonstanz. Auf dem College war er entweder Man of the Match oder total neben der Spur.

18. Atlanta Hawks (via Houston Rockets) (juanjuanito777): Steven Adams, C, Pittsburgh Panthers

An 18. Stelle wird der Neuseeländer Steven Adams gedraftet. Ein Center, dem viel Potenzial bescheinigt wird. Am College konnte sich der Freshman noch nicht in Szene setzen, deshalb kommt der Draft für ihn wohl ein bisschen zu früh.
Blocken, Rebounden und Defense sind seine Stärken alles andere ist ziemlich ausbaufähig. Dafür konnte er in den Drills und Interviews die Scouts sehr überzeugen.

19. Cleveland Cavaliers (via Los Angeles Lakers) (RogerLakers): Jamaal Franklin, SG, San Diego State Aztecs

Mit dem ersten Pick hat Cleveland hoffentlich seinen Frontcourt-Franchise-Player gefunden. Mit diesem Pick wollen die Cavs einige Lücken schließen. Kyrie Irving hat bis jetzt hervorragend gespielt, ist jedoch auch sehr verletzungsanfällig. Bei Waiters muss man sicher noch ein paar Jahre abwarten, um sein volles Potenzial abschätzen zu können. Deshalb picken die Cavs hier Franklin als Back-Up auf der Shooting-Guard-Position.

Er konnte nicht an Workouts teilnehmen aufgrund einer Knöchel-Verletzung, dies hat seinem Draft-Stock jedoch nicht geschadet. Er scheint große Fortschritte zu machen bei seinem Jump-Shot und sein Potenzial ist immens. Ein sehr athletischer Slasher, der immer Vollgas gibt und außerdem ein toller Rebounder und Defender ist. Franklin ist wie Noel eher ein Langzeitprojekt, aber seine Verteidigung wird schon nächste Saison weiterhelfen, denn in diesem Bereich brillieren Kyrie und Waiters bis jetzt nicht wirklich.

20. Chicago Bulls (UnbeataBull): Kelly Olynyk, PF, Gonzaga Bulldogs

Noah wird auch nächste Saison mit Plantarer Fasciitis zu kämpfen haben, was einen NBA-tauglichen Backup Center quasi voraussetzt. Olynyk kann diesen Anspruch erfüllen. Sein Post-Game ist ungewöhnlich stark für einen Rookie. Jemanden, der regelmäßig im Lowpost scoren kann, haben die Bulls bis dato nicht. Sein Offense-Game ist für einen 22-Jährigen allgemein sehr gut entwickelt, er trifft in der Zone und auch aus der Mitteldistanz wahnsinnig effektiv (66 Prozent FG auf dem College). Außerdem ist er für einen Big Man ein guter Passer vom Perimeter und High-Post, was Thibodeau auch an Noah sehr schätzt. Sogar Ansätze von Ballhandling blitzten bei ihm auf.

Seine Zahlen hinter der Dreierlinie (33 Prozent FG) sind nicht stark, zeigen aber durchaus Potenzial in Sachen Floor Spacing. Sicher, er ist kein starker Defender oder Athlet, aber seine Scoringfähigkeiten können das kompensieren. Thibodeau hat schon ganz andere Spieler zu passablen Verteidigern gemacht. Am meisten wird den Bulls aber sein unermüdlicher Arbeitswille auf und abseits des Feldes gefallen, der perfekt in die Thibodeau-Truppe passt.

Picks 1-10: Cavaliers bis Trail Blazers

Picks 21-30: Jazz bis Suns

21. Utah Jazz (via Golden State Warriors) (konserva11): Allen Crabbe, SG, California Golden Bears

Crabbe ist mit seinen fast zwei Metern ein großer und langer Shooting Guard. Dadurch kann er häufig über seinen Verteidiger werfen. Dies beweist auch seine Wurfquote, die bei über 52 Prozent liegt. Wer einige Spiele von Crabbe gesehen hat, wird bestätigen, dass er aus vielen verschiedenen Lagen scoren kann. Mit seiner Länge hilft ihm aber auch in der Defense, seinen Gegenspieler am Wurf zu hindern oder auch Würfe zu blocken. Crabbes Schwäche ist der Umgang mit dem Ball, den er dringend verbessern muss.. Auch wenn der Shooting Guard letztes Jahr einige spektakuläre Dreier getroffen hat, muss sein Distanzwurf hochprozentiger im Korb landen. Mit Crabbe hätten die Jazz nichtsdestotrotz einen guten Scorer, der von der Bank Entlastung bringen wird. Außerdem können die Jazz jeden Spieler im Backcourt gut gebrauchen.

22. Brooklyn Nets (fabger): Jeff Withey, C, Kansas Jayhawks

Aufgrund der ungeklärten Personalsituation um Andray Blatche benötigen die Nets dringend Hilfe im dünnen Frontcourt. Shot-Blocker Jeff Withey (3,9 Blocks pro Spiel) galt letzte Saison nicht nur als bester Verteidiger und reboundstarker Defensiv-Anker in Kansas, sondern auch als gemeinhin bester Rim-Protector in der gesamten NCAA. Der ehemalige Jugend-Volleyballer besticht durch hervorragendes Timing in der Help-Defense und besitzt trotz seines schmächtigen Körpers auch in Post-Ups defensive Qualitäten (nur 0.55 gegnerische Punkte pro Ballbesitz). Sein offensives Skillset ist überschaubar, allerdings sind seine offensiven und defensiven Stärken im Pick-and-Roll und Pick-and-Pop eine dringend benötigte Waffe in einem Nets-Team, welches beim bitteren Playoff-Aus gegen die Bulls eben jene Schwächen schmerzhaft vorgeführt bekam. Der erfahrene Senior wäre der ideale Back-Up von Brook Lopez, mit dem er bereits in der Jugend zusammen spielte.

23. Indiana Pacers (Florian Regelmann): Shane Larkin, PG, Miami Hurricanes

Die Pacers haben mit George Hill einen hervorragenden Starter, aber der Backup-Point-Guard-Spot lässt doch zu wünschen übrig. Shane Larkin wäre an Position 23 ein absoluter Steal, eigentlich unvorstellbar, dass er so weit fällt, vor allem weil Larkin in den Workouts einen guten Eindruck gemacht haben soll. Von den Point-Guard-Talenten sind für mich nur Burke, Carter-Williams und McCollum vor Larkin. Er ist etwas klein geraten, keine Frage, aber dafür ist er ein super Athlet, der eine gute Court Vision hat, versteht, wie man Pick-and-Roll spielt und den Dreier hochprozentig trifft. Er wäre ein Glücksfall für Indiana.

24. New York Knicks (BigTime): Mason Plumlee, PF-C, Duke Blue Devils

Die Knicks benötigen einen Umbau, aber wie? Plumlees Körper ist bereits fertig für die NBA. Für einen Center ist der 23-Jährige sehr beweglich. Er ist in der Offensive sehr effektiv, besitzt ein gutes Rebound-Verständnis und eine gute Post-Defense. Er kann zusammen mit Tyson Chandler ein gutes Gespann abgeben. Falls Chandler sogar getradet werden sollte, könnte Plumlee gar eine neue Ära einleiten.

25. Los Angeles Clippers (Mutu77): Lucas Nogueira, C, Brasilien

Auch wenn das Front Office der Clippers sicher darauf hofft auch in diesem Jahr einen Draft-Steal, wie vor zwei Jahren Eric Bledsoe an Position 18, landen zu können, sollte man einsehen, dass es sehr schwer werden wird, so spät in einem eher schwach besetzten Draft einen solchen Spieler ergattern zu können. Unter diesen Umständen könnte Lucas Nogueira genau der richtige Pick für die Franchise sein. Noch gilt er als zu schwach und zu leicht, um in der NBA spielen zu können, zudem ist er teilweise sehr unbeholfen in der Team Defense. Als Seven-Footer mit hervorragenden athletischen Anlagen (selbst für NBA-Verhältnisse) besitzt er allerdings enormes Potenzial und erinnert von den Anlagen her stark an DeAndre Jordan. So finisht Nogueira ebenso wie Jordan praktisch ausschließlich direkt am Ring, ist ein starker Offensivrebounder und Shotblocker von der Weakside. Darüber hinaus warf Nogueira in der vergangenen Saison zumindest akzeptable 67 Prozent von der Freiwurflinie. Als Prospect, der erst mal ein, zwei Jahre in Übersee geparkt werden kann, das Teamgehalt nicht belastet und dann eventuell als großes Talent nach Nordamerika kommen könnte, bringt Nogueira zumindest theoretisch einiges an Potenzial für einen Draft-Steal mit sich.

26. Minnesota Timberwolves (via Memphis Grizzlies) (Jack_Luther_Kon): Tim Hardaway Jr., SG, Michigan Wolverines

Allen Crabbe, den ich als Idealbesetzung für die Wolves sehe, war an dieser Stelle leider nicht mehr verfügbar. Tim Hardayway Jr. besitzt alle Fähigkeiten, welche man sich von einem Shooting Guard erhofft. Perimeter-Scoring, Drives, Ballverteilung - all dies ist Teil seine Repertoires. Hardaway Jr. ist für die Timberwolves ein rundum solider Pick. Im Gegensatz zu Crabbe, der vor allem mit Outside-Shooting glänzt, sticht bei Hardaway keine seiner Fähigkeiten besonders hervor.
Zu erwähnen sind sicher seine Fähigkeit, den Ball zu passen, sowie seine selbstlose Art, die ihn zu einem interessanten Partner für Wolves-Point-Guard Ricky Rubio machen.

27. Denver Nuggets (Max Marbeiter): Ricardo Ledo, PG-SG, Providence Friars

Der Executive of the Year? Weg! Der Coach of the Year? Weg! Kommende Saison ist in Denver nichts mehr, wie es einmal war. Was bleibt, ist jedoch einer der tiefsten Kader der Liga. Was fehlt, ist ein potenter Scorer neben Ty Lawson. An dieser Stelle könnte Ledo Abhilfe schaffen, schließlich galt der Shooting Guard nach der Highschool als einer der besten Scorer seines Jahrgangs. Ledo besitzt einen explosiven Zug zum Korb und ein breites Arsenal an Offensivmoves. Allerdings wäre ein Pick Ledo eher als Investition in sein Potential zu verstehen. Denn Ledo verpasste sein Freshman-Jahr auf Grund von Problemen beim Eignungstest und benötigt sicherlich Entwicklungszeit.

28. San Antonio Spurs (Cliff Schmit): Giannis Antetokounmpo, SF, Griechenland

Jung, Europäer, entwicklungsfähig. Antetokounmpo ist wie gemalt für die Spurs, die in der Vergangenheit bereits mit Tony Parker (28. Pick) und Manu Ginobili (57. Pick) einen mehr als guten späten Draft-Riecher bewiesen haben. San Antonio kann mit dem blutjungen Griechen durchaus ins kalkulierte Risiko gehen, weil man in Texas ohnehin keine sofortige Verstärkung benötigt. Parker hat mit 31 noch einige gute Jahre im Tank. Als Backup stehen die verlässlichen Neal und Joseph parat. Auch auf den Flügelpositionen befinden sich Leonard und Green noch am Anfang ihrer Karriere. Den Spurs wird es daher recht sein, dass Antetokounmpo für die kommende Spielzeit bereits beim spanischen Topklub Zaragoza unterschrieben hat. Der Point Forward kann so in aller Ruhe in Europa heranreifen, bevor er in zwei, drei Jahren zu den Spurs kommt und sich unter der Führung von Gregg Popovich zu einem ordentlichen NBA-Spieler weiterentwickeln kann.

29. Oklahoma City Thunder (Beaver): Reggie Bullock, SF, North Carolina Tar Heels

Leider haben mir hier die Spurs meinen Wunschpick direkt vor der Nase weggenommen. Es ist kein "Favorit" weit gefallen, was also tun? Ich denke, sollte der Draft so laufen, werden sich die Thunder nach Trade-Angeboten umschauen, um einen Spieler zu bekommen, der sofort helfen kann. Ich habe mich jetzt hier für Reggie Bullock entschieden, da ich denke, er kann sich zu einem guten Rollenspieler entwickeln. Bullock hat in seiner letzten Saison am College den Dreier gut getroffen (42.9 Prozent) und könnte von Durant lernen. Klar ist mit Perry Jones III bereits ein Talent auf Small Forward im Roster, aber man könnte sich die Entwicklung anschauen und eventuell Richtung Trade-Deadline einen von beiden traden.

30. Phoenix Suns (via Miami Heat) (theoldserb): Tony Snell, SF, New Mexico Lobos

Da die einstigen Distanz-Experten aus Phoenix in der letzten Saison sowohl bei den Dreierversuchen als auch bei der Dreierquote im letzten Drittel der Liga landeten, brauchen sie dort mehr Hilfe. Daher nehme ich den 21-Jährigen Tony Snell aus New Mexiko. Snell ist ein guter Distanzschütze, ein passabler Perimeter-Verteidiger und besitzt ein gute Länge. Er kann auf Shooting Guard und auf Small Forward eingesetzt werden.

Picks 1-10: Cavaliers bis Trail Blazers

Picks 11-20: 76ers bis Bulls

Ergebnisse und Spielplan im Überblick