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Sullinger: Auf den Spuren von Love

Jared Sullinger wurde 2012 an 21. Stelle von den Boston Celtics gedraftet
© getty

Jared Sullinger hat sich in dieser Saison eine große Rolle bei den Boston Celtics erkämpft. Der Power Forward glänzt miz seinem vielseitigen Spiel, hat sich aber einen der besten Forwards zum Vorbild genommen. Selbst Big Men wie Roy Hibbert schrecken ihn nicht ab. Das gilt es auch gegen die Indiana Pacers (in der Nacht von So. auf Mo., 0 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE) zu beweisen.

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Es war einigermaßen überraschend, dass Jared Sullinger im Draft 2012 bis auf den 21. Platz abfiel und somit bei den Boston Celtics landete. Eigentlich wurde Sullinger im Vorfeld als klarer Lottery Pick gehandelt. Der Power Forward Ohio State Buckeyes wurde immerhin zweimal in Serie ins NCAA All-America First Team gewählt.

Doch die damals schon auftretenden Rückenprobleme schreckte viele Franchises bei den Draft-Workouts ab. Schaut man auf seine Rookie-Saison, so war die Vorsicht vieler Teams sicher nicht unbegründet. Bis Februar hielt Sullinger durch, doch dann war eine Rücken-OP unvermeidlich. "Die Entscheidung, die Operation durchzuführen, war notwendig, um ihm eine langjährige Karriere zu garantieren", erklärte Celtics-Präsident Danny Ainge damals.

Boston ging ins Risiko

Boston war sich dem Risiko bewusst, vertraute aber seinen Fähigkeiten. "Wir wussten etwa einen Monat vor dem Draft, dass das passieren kann und irgendwann auch einfach passieren wird. Wir haben gehofft, dass es wir es bis zum Sommer hinauszögern können, aber es ist eben jetzt passiert", sagte der damalige Trainer Doc Rivers.

Bis dahin stand Sullinger rund 20 Minuten pro Spiel auf dem Feld und legte als Backup im Schnitt 6 Punkte und 5,9 Rebounds auf. Die Leistungskurve zeigte bis zur Verletzung steil nach oben und die Celtics durften sich bestätigt fühlen. "Er hat super gespielt. Die gute Nachricht ist, dass er spielen kann. Wir wissen jetzt, dass er ein richtig guter Spieler wird."

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Rückblickend kann Boston froh sein, dass die OP bereits in der Vorsaison nötig wurde, denn die Verletzungspause zog sich länger hin als angenommen. Rund sechs Monate fiel Sullinger letztendlich aus und meldete sich erst unmittelbar vor dem Start des Training Camps wieder fit.

Daher gab es ein großes Fragezeichen hinter dem Leistungsstand des Sophomores. Der neue Coach Brad Stevens hatte Sullinger in seinen Planungen eine große Rolle zugedacht - und wurde aber nicht enttäuscht. Der Forward legt im Schnitt 14,2 Punkte auf und führt sein Team in Sachen Rebounds (7,1) an. Sein Player Efficiency Rating ist mit 19,0 sogar das beste der Celtics. Mittlerweile hat er sich als Starting-Center in Bostons Small-Ball-System etabliert. Sullinger könnte also zufrieden sein, aber das ist nicht sein Naturell.

Sullinger zeigt sich vielseitig

"Ich konnte in diesem Jahr nicht wirklich etwas machen. Das ist also gerade alles mehr oder weniger natürliches Talent. Ich hatte keine besonders gute Off-Season, dazu kam noch die Reha nach der Rückenverletzung. Ich habe noch richtig viel Arbeit vor mir, die nächste Off-Season wird daher ganz wichtig für mich", erklärte Sullinger.

Dabei wirkt er bereits in dieser Saison stark verbessert. Sullinger trifft nicht mehr nur im Post, sondern hat mittlerweile auch in der NBA einen existenten Distanzwurf. Mit 31,3 Prozent vom Perimeter trifft er rund 10 Prozent besser als in der Vorsaison. Zudem kommt sein vielfältiges Skillset immer besser zum Tragen. Der 2,06m-Mann ist einer der wenigen Spieler, die noch einen Hook-Shot im Repertoire haben.

Großes Vorbild für den 21-Jährigen ist Kevin Love. Sullinger gab bereits an, dass er nach der Saison genau die Spielweise des Power Forwards der Timberwolves studieren werde. Gerade das variable Offensivspiel hat es dem Celtic angetan.

Im direkten Duell der beiden Forwards Anfang der Woche zeigte Bostons Nachwuchskraft dann auch, dass er durchaus das Potential besitzt, seinem Vorbild dauerhaft Paroli bieten zu können. Während Love auf 27 Punkte und 14 Punkte kam, steuerte Sullinger 24 Punkte, 11 Rebounds und 5 Assists zum Celtics-Sieg bei.

Großes Lob von Love

Der Wolves-Forward zeigte sich beeindruckend: "Er kann werfen, hat einen butterweichen Touch und reboundet stark. Er ist sehr jung und hat noch eine Menge Luft nach oben. Mein Ratschlag an ihn ist, nicht bis zum Sommer zu warten. Man hat jeden Tag, um sich zu verbessern."

In Sachen Defense ist er seinem Vorbild schon voraus. Vor seiner NBA-Karriere galt die Verteidigung nicht unbedingt als seine Stärke. Mittlerweile hat er sich stark aber verbessert. Obwohl er nicht unbedingt über Gardemaß verfügt, gehört seine Post Defense mittlerweile zum oberen Drittel der Liga. In der ersten Partie gegen die Pacers in dieser Saison legte er selbst den bulligen Roy Hibbert an die Kette. Auch mit Dwight Howard, Tim Duncan oder Al Jefferson nahm er es bereits ohne Probleme auf.

"Bei Jungs wie Hibbert muss man es ihnen schwer machen, überhaupt den Ball zu fangen. Roy ist ein richtig guter Basketball. Ich habe versucht, ihn zu bearbeiten und nicht in den Block kommen zu lassen. Man muss zudem versuchen, ihn von vorne zu verteidigen, um so die Ballkontrolle zu erschweren", erklärte Sullinger seine Taktik, die er sicherlich auch in der Nacht zum Montag (ab 0 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE) wieder beherzigen wird.

Sullinger ist endgültig in der Liga angekommen. Sollten die Rückenprobleme nun vollends überwunden sein, könnte er sich nachträglich als großer Steal des letztjährigen Drafts erweisen. Dass er das Potential dazu besitzt, ist längst klar.

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