Dirk Nowitzki führt die Mavs zum Sieg im Texas-Derby und klettert weiter in der All-Time Scoringlist. Dennis Schröder kann bei LeBrons Show nur zusehen. Die Knicks siegen trotz Melos-Verletzung. Indiana marschiert weiter.
Charlotte Bobcats (14-15) - Milwaukee Bucks (6-22) 111:110 OT (BOXSCORE)
Die Bobcats sind endlich jemand. Zumindest ein Team, das nicht mehr zwangsläufig auf den Court geht, um ihn mit großer Wahrscheinlichkeit wieder als Verlierer zu verlassen. Noch dazu ist Charlotte mittlerweile ein Team, das man nie abschreiben darf. Zu keiner Zeit. Milwaukee hätte also gewarnt sein können. Dennoch verspielten die Bucks einen 18-Punkte-Vorsprung aus dem zweiten Viertel.
Charlotte gelang damit zum dritten Mal in den letzten vier Spielen ein Comeback nach mindestens 16 Zählern Rückstand. "Natürlich gefällt es uns nicht, früh zurückzuliegen. Aber es passiert eben", sagte Kemba Walker. "Wir beweisen unsere Belastbarkeit. Wir beweisen, dass wir noch nicht verloren haben, auch wenn wir zurückliegen. Kämpfen werden wir immer. Das Spiel ist nie vorbei, vor allem in dieser Liga."
Walker hatte mit einem knapp verpassten Triple-Double (25 Punkte, 9 Rebounds, 10 Assists) und einem Jumper 16 Sekunden vor dem Ende dann auch großen Anteil daran, dass Charlotte bereits nach Regulärer Spielzeit hätte gewinnen können. Beinahe mit der Schlusssirene schickte O.J. Mayo das Spiel per Dreier allerdings doch noch in die Verlängerung.
Dort sorgte Walker mit zwei verwandelten Freiwürfen dann endgültig für die Entscheidung zugunsten der Bobcats. Unterstützung erhielt der Point Guard von Al Jefferson (26 Punkte, 9 Rebounds), der sich die Topscorer-Ehren mit Brandon Knight teilte.
Cleveland Cavaliers (10-17) - Detroit Pistons (14-16) 92:115 (BOXSCORE)
Auswärts fühlen sich die Pistons dieser Tage besonders wohl. In Cleveland gelang Detroit bereits der siebte Sieg aus den letzten acht Spielen in fremder Halle. Chauncey Billups hatte dann auch schnell eine Theorie für die Auswärtsstärke parat. "Auswärts haben wir nur uns", so der Veteran. "Wir wissen, dass wir zusammenhalten müssen, wenn ihre Fans laut werden und sie einen Run starten."
Soweit ließen es die Pistons in Cleveland allerdings gar nicht erst kommen. Bereits Mitte des ersten Viertels sicherten sie sich die Führung und bauten sie noch in der ersten Halbzeit bis auf 21 Punkte aus. So sprang am Ende Detroits deutlichster Sieg der Saison heraus, der zudem bewies, wie erfolgreich Teambasketball sein kann.
Angeführt von Josh Smith (25 Punkte) scorten sieben Pistons zweistellig, Brandon Jennings verteilte dazu starke 13 Assists. Bei den Cavs lief dagegen wenig zusammen. Andrew Bynum blieb in 22 Minuten beispielsweise völlig ohne Punkt, traf keinen seiner 11 Wurfversuche und hatte damit sicherlich seinen Anteil an Clevelands vierter Niederlage aus den vergangenen fünf Spielen.
Orlando Magic (8-20) - New York Knicks (9-18) 98:103 (BOXSCORE)
Das Bild passte zu New Yorks Saison bislang. Nach bis dahin 19 Punkten verletzte sich Carmelo Anthony im dritten Viertel am Knöchel und kam bis zum Ende nicht mehr zurück. Noch sinnbildlicher wäre wohl nur eine weitere Niederlage gewesen.
Diesmal ließen sich die Knicks jedoch nicht schocken - jedenfalls nicht völlig. Denn im Grunde hatten sie die Partie mit 25 Punkten Vorsprung sicher im Griff, ehe die Magic einen beeindruckenden Run startete, der sie im Schlussviertel bis auf einen Zähler heranbrachte. Beno Udrih blieb mit 6 verwandelten Freiwürfen in den finalen 26 Sekunden jedoch völlig ruhig und sicherte den Knicks damit den so wohltuenden Sieg.
"Jedes Team startet irgendwann mal einen Run", resümierte Knicks-Coach Mike Woodson. "Und sie haben einen sensationellen Run gestartet. Ich bin jedoch stolz auf mein Team, weil wir ihm widerstanden haben. Es war ein Teamerfolg. Und das, nachdem wir zwei Starter verloren haben. Das macht mich stolz." Ausfall Nummer zwei war Raymond Felton, der sich im letzten Viertel an der Leiste verletze. J.R Smith sprang mit 18 Punkten und 10 Rebounds ein, sodass auch Arron Afflalos 26 Punkte den Magic am Ende nicht genügten.
Brooklyn Nets 86 (9-18) - Indiana Pacers (23-5) 86:103 (BOXSCORE)
Klar, die Pacers spielten ihr zweites Spiel in zwei Nächten. Angesichts von Brook Lopez' Ausfall und der ohnehin nicht allzu überragenden Saison der Nets hatte wohl dennoch niemand mit einem Heimsieg gerechnet. Dass es am Ende tatsächlich nicht so weit kam, lag sicherlich auch Lance Stephenson, der seine Heimkehr - der 23-Jährige besuchte die Abraham Lincoln Highschool in Brooklyn - in vollen Zügen genoss - und mit Paul George ein zweiköpfiges Offensiv-Monster bildete.
Die beiden Swingmen legten jeweils 26 Zähler auf und sorgten dafür, dass Indiana auch das dritte Spiel in Folge mehr als deutlich gewann. "Ich habe mich einfach riesig auf dieses Spiel gefreut", gab Stephenson im Anschluss zu. "Ich konnte nicht mal schlafen. Jetzt bin ich einfach glücklich, dass wir gewonnen habe." Glücklich war Stephenson auch, als ihm die Fans im Barclays Center einen freundlichen Empfang bereiteten und er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte.
Die Nets dagegen sind derzeit weniger glücklich. Gegen Indiana kassierten sie bereits die dritte Niederlage in Serie - und das, obwohl man bis spät ins zweite Viertel sogar gut mit dem Titelanwärter schritthalten konnte. Georges Dreier zu Beginn der zweiten Hälfte ließ die Partie dann allerdings endgültig zugunsten der Pacers kippen.
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Miami Heat (21-6) - Atlanta Hawks (15-13) 121:119 OT (BOXSCORE)
Ein wenig Drama darf es für die Heat gern sein. 7 Punkte lag der Champ mit nur noch 90 Sekunden auf der Uhr zurück und verlor "dank" Paul Millsaps Ellbogen dann auch noch Chris Bosh. Doch LeBron James wäre nicht LeBron James, käme sein Spiel in solchen Situation nicht erst richtig zur Entfaltung.
Der MVP der vergangenen Saison traf zwei Dreier, dunkte einmal und gab Coach Erik Spoelstra dann auch noch den entscheidenden Tipp für das finale Play, das Ray Allen mit drei verwandelten Freiwürfen beendete. Overtime! Dort drehten die Hawks das Momentum allerdings erneut. 3 Zähler lagen sie bei noch 1:21 Minuten zu spielen vorn, doch Miami machte die letzten 5 Punkte und entschied das Spiel schlussendlich für sich.
"Wir haben es geschafft, die Sache durchzuziehen, weiter zu kämpfen, Stopps zu erzwingen und im entscheidenden Moment zu treffen", lobte Spoelstra sein Team - und dürfte sicherlich auch mit James' Leistung einverstanden gewesen sein. Mit 38 Punkten war der Forward Topscorer der Partie. Dennis Schröder sah keine Minuten.
Houston Rockets (18-11) - Dallas Mavericks (16-12) 104:111 (BOXSCORE)
Dirk Nowitzki setzt seine Reise in die Geschichtsbücher der NBA fort. 31 Punkte erzielte der große Blonde gegen Rockets und sorgte damit nicht nur für Dallas' Sieg im Texas-Derby, er kletterte auch gleichzeitig vorbei an Alex English auf Rang 13 der All-Time Scoringlist.
Einige hatten Nowitzki ja bereits abgeschrieben, speziell im vierten Viertel demonstrierte er jedoch, dass er immer noch zu Leistungen wie damals im Juni 2011 fähig ist. Dort waren die Rockets, die erneut auf James Harden (Knöchel) verzichten mussten, durch Aaron Brooks Dreier 3,5 Minuten vor dem Ende bis auf 6 Zähler herangekommen. Zwei Nowitzki-Jumper sorgten jedoch dafür, dass Houston gar nicht erst auf die Idee kam, einen Run zu starten.
"Er ist der großartige Dirk Nowitzki", fasste Coach Rick Carlisle die Leistung seines Franchise-Players kurz, aber treffend zusammen. "Er ist einer der größten Spieler in der Geschichte dieses Spiels." Einen solchen benötigten die Mavs angesichts von Dwight Howard abermals starke Leistung auch. Der Center kam auf 29 Punkte und 15 Rebounds. Starke Zahlen, gegen Dirk Nowitzki an diesem Abend aber nicht gut genug.
Memphis Grizzlies (12-15) - Utah Jazz (8-23) 104:94 (BOXSCORE)
In einer Saison, in der sich die Grizzlies im Grunde auf rein gar nichts mehr verlassen können, glänzt wenigstens Zach Randolph noch durch Zuverlässigkeit. Gegen Utah verpasste der Big Man zwar knapp ein Triple-Double (22 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists), angesichts von Memphis' Sieg dürfte er damit aber gut leben können.
Zumal seine schiere Präsenz die Jazz in einen folgenschweren Fehler trieb. Um Randolph halbwegs zu kontrollieren, ließ Utah die Schützen der Grizzlies häufig offen. Sträflich offen. 11 von 20 Dreiern fanden ihr Ziel. Auch ein Grund, weshalb von Jerry Bayless (17 Punkte), Mike Miller (15) und John Leuer (11) tatkräftige Unterstützung von der Bank kam.
"Ich bin beeindruckt", sagte Coach Dave Joerger nach dem Spiel. "Wir haben hart gespielt, uns kaum Turnover geleistet, was uns wiederum einige Würfe ermöglicht hat. Dazu kamen einige Offensiv-Rebounds. Unser Fehler werden momentan offenkundig. Sie werden offenkundig, weil sie immer seltener werden."
San Antonio Spurs (22-6) - Toronto Raptors (11-15) 112:99 (BOXSCORE)
Die Spurs waren gewarnt. Schließlich hatte Toronto gerade erst die Siegesserie der Thunder beendet und OKC ganz nebenbei die erste Heimpleite der Saison beigebracht. Allerdings sind die Raptors derzeit derart gut in Form, dass selbst intensivste Warnungen nichts helfen. Gut zwei Minuten vor dem Ende waren die Kanadier bis auf 5 Zähler herangekommen.
Die Spurs gingen mit Torontos Druck allerdings wesentlich souveräner um als OKC, starteten einen 12:4-Run und sicherten sich den Sieg. Speziell Tony Parker sorgte mit einer starken Performance im vierten Viertel dafür, dass die Angriffe der Raptors am Ende ergebnislos blieben. Der Franzose erzielte 8 seiner 26 Punkte während der finalen 12 Minuten und verteilte dazu 3 Assists (8 insgesamt).
"Wir haben das Spiel dank Tony Parkers Aggressivität gewonnen", erklärte Coach Gregg Popovich. "Er war den ganzen Abend aggressiv. Und wir haben im vierten Viertel einige Dreier getroffen. Das waren die beiden Gründe für den Sieg."
Ein weiterer Faktor war sicherlich Torontos Unterlegenheit unter den Brettern. Die Raptors ließen 16 Offensiv-Rebounds zu und verloren das Duell in der Zone deutlich (36:52).
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Denver Nuggets (14-13) - Golden State Warriors (16-13) 89:81 (BOXSCORE)
Diesmal hielten sich die Splashbrothers in Sachen Scoring auffällig zurück. Stephen Curry, der sich mit Foulproblemen herumschlug, kam auf 14 Punkte, Klay Thompson auf 13. Dafür scheint David Lee das Trauma Denver überwunden zu haben. Bei seinem letzten Auftritt in der Mile High City hatte sich der Power Forward eine schwere Hüftverletzung zugezogen und die Playoffs damit quasi beenden müssen.
Das hielt Lee jedoch nicht davon ab, die Warriors mit 28 Punkten und 10 Rebounds zum Sieg zu führen. Ein wenig Shooting-Unterstützung konnte jedoch gerade am Ende nicht schaden. Lange lag Golden State im Schlussviertel zurück, doch Thompson hatte rechtzeitig zum Finale seinen Wurf gefunden. 8 Punkte erzielte der Shooting Guard während der letzten 12 Minuten.
So legte er den Grundstein dafür, dass Andre Iguodala seinem Ex-Team mit einem Dreier in der Schlussphase einen herben Schlag versetzen konnte. Doch auch für den ehemaligen Nugget war Lee der entscheidende Faktor: "Er hat uns unsere frühe Führung ermöglicht und, als wir dann einige Probleme hatten, hat er uns wieder rausgeholt", so Iggy.
Phoenix Suns (17-10) - Los Angeles Lakers (13-15) 117:90 (BOXSCORE)
Verkehrte Welt. Die Lakers würden eigentlich gern die Playoffs, die Suns würden sie, Gerüchten zufolge gern vermeiden. Im direkten Duell wurde jedoch deutlich, dass sich die Rollen mittlerweile vertauscht zu haben scheinen. Phoenix trat wie ein potentielles Playoff-Team auf, L.A. wie eines, das zumindest Schwierigkeiten haben dürfte, in die Postseason einzuziehen.
Gut, die Lakers vermissen mit Kobe Bryant, Steve Nash, Jordan Farmar und Steve Blake derzeit einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Guard-Rotation. Deshalb musste auch Coach Mike D'Antoni zugeben: "Im Moment ist Phoenix das bessere Team. Speziell in unserer derzeitigen Verfassung."
Hauptgrund dafür waren diesmal Miles Plumlee und Gerald Green. Der Eine, Plumlee, schnappte sich so viele Rebounds wie nie zuvor (20), der Andere, Green, traf 6 Dreier und kam am Ende auf 22 Zähler. Dennoch hielt L.A. zunächst gut mit (24:28 nach dem ersten Viertel) - bis die Suns von draußen heißliefen. Hatten sie im ersten Viertel nur einen 1 von 7 Triples getroffen, fanden im zweiten die ersten 9 ihr Ziel. So erspielte sich Phoenix bis zum dritten Viertel einen 24-Punkte-Vorsprung. Zu viel für die Lakers.
Sacramento Kings (8-19) - New Orleans Pelicans (12-14) 100:113 (BOXSCORE)
Eigentlich sollten die Kings Tyreke bestens kennen. Manchmal genügt jedoch selbst das nicht. Der ehemalige Rookie of the Year zelebrierte seine Rückehr nach Sacramento geradezu und führte die Pelicans mit 25 Punkten (Season High) und 12 Assists zum ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen in Folge.
"Ich weiß, dass sie keine Shotblocker haben. Deshalb habe ich bei jeder Gelegenheit attackiert", verriet Evans. Dennoch dauerte es bis zum vierten Viertel, ehe New Orleans endgültig davonzog. Mit 36:23 entschieden die Pelicans die finalen 12 Minuten, und damit auch das Spiel, für sich.
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