These: Titel für Miami - oder LeBron ist weg.
Patrick Owomoyela: Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke, er fühlt sich im Team sehr wohl. Auch die Stadt und das Umfeld sind sicherlich genau sein Ding. Außerdem kann er mit der Mannschaft noch viel zu viel erreichen, als dass er einfach verschwinden würde. Bei der Marke Miami Heat ist er einfach sehr gut aufgehoben. Es gibt im Sport wenige Symbiosen, die ein solches Potential haben. Sowohl sportlich als auch privat. Der Wohlfühlfaktor spielt da auch eine Rolle. Das Nest ist einfach zu schön, um es zu verlassen, nur, weil man nach zwei Jahren den Titel mal nicht holt. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es einfach nicht gut ankommt, wenn es sportlich mal nicht so läuft und man dann einfach das sinkende Schiff verlässt. In Cleveland war das eine andere Situation. Da waren die Aussichten auf Titel kaum gegeben. In Miami ist die Situation völlig anders. Wenn er nur gehen würde, weil es dieses Jahr nicht mit der Meisterschaft klappt, sähe es so aus, als sei er einfach nur erfolgsgeil.
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Philipp Dornhegge: Ich stimme Patrick zu. Klares Nein. Zunächst sind wir uns wohl einig, dass LeBron bleiben wird, sollte Miami den Titel holen. Da gibt's keinen Zweifel. Aber auch im Nichterfolgsfall ist Miami LeBrons beste Option. Die von Pat Riley überragend geführte Franchise, der spendable aber zurückhaltende Besitzer Micky Arison, der Top-Coach Erik Spoelstra, die Stadt und vergangene Erfolge: Das alles spricht für einen Verbleib. Es müsste schon viel passieren aus meiner Sicht, damit LeBron geht. Die Situationen in den anderen großen Märkten L.A. und New York sind sehr wacklig. Chicago könnte interessant sein, aber ist das so viel besser als das, was er selbst ohne einen fitten Dwyane Wade bei den Heat hat? Zumal LeBron ja auch seine Legacy wichtig ist. Und da würden mehrere Klubwechsel nicht für ihn sprechen.
Haruka Gruber: Die These klingt extrem drastisch - aber zumindest den Gedanken mal durchzuspielen, macht Spaß. Was diese Saison schon auffällt, ist eine - etwas krass formuliert - Gleichgültigkeit gegenüber James. Dass er mal wieder unfassbare Stats auflegt, geht im Grunde unter, weil LeBron einfach LeBron ist, während Kevin Durant so astrogigantomanisch aufzockt. Entsprechend wird es ihm nicht gefallen, wenn beispielsweise beim Panel der "ESPN.com"-Kollegen gleich 27 von 28 Experten für Durant als MVP votieren. Bei den Jersey-Verkäufen hat KD jetzt sogar Kobe und Derrick Rose überholt und ist hinter James Zweiter. Wenn wir weiterspinnen: Was passiert denn, wenn Durant die Thunder zum Titel führt, während Miami den ersten Rückschlag der letzten drei Jahre erleidet? Zumindest aus Marketing-Gründen wäre ein Wechsel eine Überlegung wert: Jeder hat sich an LeBron im Heat-Trikot sattgesehen, umso spannender wäre ein neues Umfeld, wo er sich neu beweisen muss - und er wieder die gebührende Aufmerksamkeit erhält als der größte Sportler des Planeten. Wie gesagt: Alles nur Spekulation, aber spannend wäre es....
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Florian Regelmann: Phil hat natürlich recht, niemand verlässt sein Team nach einem Three-Peat, dieses Szenario müssen wir wohl kaum diskutieren. Ich kann mir aber auch unabhängig vom Playoff-Erfolg der Heat nicht vorstellen, dass James seine Sachen packt. Klar, James ist James, ihm geht es einzig und allein darum, weitere Championships zu sammeln und er muss überlegen, wo er dazu die besten Chancen hat. Natürlich muss er sich fragen, ob eine Situation mit einem immer älter werdenden Wade, einem nach wie vor nicht reboundenden Bosh und wenig Flexibilität, um den Kader zu verstärken, in den nächsten Jahren da für ihn noch Sinn ergibt. Dass Wade und Bosh in Miami bleiben, ist meiner Meinung nach klar. Wahrscheinlich weiß James Stand jetzt auch einfach selbst noch gar nicht, was er im Sommer machen wird. Aber hat er überhaupt bessere Optionen als Miami? Ich sehe es einfach nicht, dass er wirklich die Cavs oder Lakers in Erwägung zieht. Wie Patrick schon sagte, man verlässt auch Miami nicht so einfach wie Cleveland. Sorry, Cleveland, aber ist nun mal so. Ich glaube, dass LeBron es sehr schätzt, bei einer Franchise zu sein, die so professionell und gut geführt wird wie die Heat, das wird er nicht aufgeben. Zumal ihm Pat Riley ganz genau aufzeigen wird, wie er die Heat der Zukunft plant. LeBron wird die Aufmerksamkeit genießen mit allen möglichen Spekulationen, dann aber in Miami bleiben.
These 1: Titel für Miami - oder LeBron ist weg
These 2: Mehr Nowitzki-Minuten = Mavs-Überraschung in Runde eins
These 3: Mark Jackson sitzt auf dem Hotseat