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"Brooklyn ist niemals ein Contender"

Von Philipp Dornhegge, Haruka Gruber und Florian Regelmann
Fußball-Profi Patrick Owomoyela diskutiert in der Triangle Offense mit den SPOX-Redakteuren
© getty
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These: Mehr Nowitzki-Minuten = Mavs-Überraschung in Runde eins.

Haruka Gruber: Dirk wird massig Minuten abreißen müssen, damit Dallas irgendeine Chance gegen San Antonio hat. Man muss sich das nur vorstellen: Als die Mavs das letzte Mal eine Partie gegen die Spurs gewonnen haben, legte Jason Kidd (!) ein Double-Double auf. Seitdem gab es 9 Niederlagen in Folge gegen eine Mannschaft, die die beste Regular Season der Franchise-Geschichte hätten aufstellen können - aber sich stattdessen lieber schont und bereitwillig zwei Niederlagen akzeptiert, um ausgeruht in die Playoffs zu gehen. Entsprechend: Dass Dirk viel und überirdisch spielen muss, ist die Grundvoraussetzung - doch das wird nicht einmal ansatzweise reichen. Entscheidend wird vielmehr Devin Harris sein. Wir hatten in der Triangle im Januar über Harris' Impact spekuliert, aber dass er sich so bewährt, hätte ich niemals gedacht. Er verteidigt den gegnerischen Point Guard um Welten besser als Jose Calderon, zieht dazu zum Korb, holt hinter Dirk und Monta Ellis die meisten Freiwürfe heraus, gibt in nur 20 Minuten 4,5 Assists und bildet mit Brandan Wright die Light-Version von Lob City. Nur wenn Harris die Second Unit der Mavs so anführt wie in der Regular Season bereits bewiesen, hat Dallas eine entfernte Hoffnung auf einen Upset.

Philipp Dornhegge: Dallas' Werte sind so eklatant besser, wenn Nowitzki auf dem Court steht, dass jede Extraminute Gold wert ist. Aber Haruka hat natürlich völlig Recht: Gegen eine Mannschaft wie die Spurs, die nahezu perfekten Offensivbasketball zelebriert, jeden Stil spielen kann und mit Tony Parker einen Regisseur hat, der den Mavs richtig weh tun wird, hilft nur das Prinzip Hoffnung. Dennoch glaube ich zumindest an eine interessante Serie. Da gibt's einfach so viel gemeinsame Geschichte, dass ich von besonders intensiven Spielen mit spezieller Atmosphäre ausgehe. Dallas' Chancen wären gegen OKC etwas besser gewesen, aber auch da hätte es letztlich wohl nicht gereicht. Wenn man also ohnehin von einem Erstrundenaus ausgehen muss, ist San Antonio immerhin ein richtig "geiler" Gegner.

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Patrick Owomoyela: Ich denke schon irgendwo, dass die Mavs für eine Überraschung gut sind. Und je mehr Nowitzki spielt, desto höher ist natürlich die Wahrscheinlichkeit. Auch wenn er körperlich nicht mehr derselbe ist, wie vor ein paar Jahren, ist er immer noch in der Lage, Spiele zu entscheiden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, dass es am Ende auch klappt. San Antonio ist einfach ein unglaublich starker Gegner. Da braucht es mehr, als nur eine vernünftige Leistung, um am Ende vier Spiele zu gewinnen. Alle müssten über sich hinauswachsen, Nowitzki an seine beste Zeit anknüpfen. Dann wäre es möglich. Mehr aber auch nicht. Im Endeffekt glaube ich nicht wirklich dran. Die Spielweise der Spurs liegt den Mavericks einfach nicht.

Florian Regelmann: Das Wort Upset und die Serie Spurs-Mavs? Die Chancen der Mavs auf einen Upset sind nicht entfernt, sie sind genau bei 0 Prozent. Null. Zero. Ich freue mich für Dirk, dass er so eine bärenstarke Saison gespielt hat und nochmal in den Playoffs steht, aber mehr als vier Spiele werden es nicht. Ich sehe den Sweep kommen. Der entscheidende Punkt: Dallas hat mit weitem Abstand die schlechteste Defense aller Playoff-Teams. Die Spurs mit ihrem großartigen Ball Movement sind für jede Mannschaft so übel schwer zu verteidigen, für die Mavs ist das Unterfangen komplett aussichtslos. Ich kann mir gut vorstellen, dass Danny Green eine große Serie spielen und Dallas von der Dreierlinie abschießen wird. Und ist es nicht Green, dann ist es eben Belinelli. Oder Ginobili. Oder, oder, oder. Auch Dirk wird es nicht so leicht haben - wenn ihn Tiago Splitter verteidigt, ist das nicht gerade das beste Matchup für ihn. Wie gesagt: 4-0 Spurs.

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