Das war nahe an der Perfektion, was die Atlanta Hawks offensiv ablieferten. Insgesamt acht Spieler der Hawks punkteten zweistellig, 33 von 42 Körben ging ein Assist voraus. Und mittendrin war wieder einmal Dennis Schröder. Der Deutsche stand insgesamt 25 Minuten auf dem Feld und legte dabei erneut gute Zahlen hin. Schröder erzielte 10 Punkte, verteilte 6 Assists, holte sich 2 Steals und 2 Rebounds. Dabei blieb er ohne Ballverlust.
Topscorer der Hawks waren Paul Millsap und Al Horford mit jeweils 19 Punkten. Auf Seiten der Heat machte sich das Fehlen von Dwyane Wade bemerkbar. Miami fehlte lange eine weitere Option im Angriff, auch wenn Shawne Williams mit 21 Punkten ein sehr gutes Spiel hinlegte.
Chris Bosh (20 Punkte) wirkte häufig zu passiv und Mario Chalmers trotz seiner 23 Zähler und 10 Assists teilweise zu ungestüm. Miami schaffte es nicht, die traumhaft flüssige Offensive der Hawks zu stoppen. Atlanta schoss 56 Prozent aus dem Feld und war einfach unberechenbar.
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Die Reaktionen:
Mike Budenholzer (Hawks): "Wir bekamen Stopps und sind dann ins Laufen gekommen. Wir haben einige einfache Punkte und gute Looks bekommen. Alles hat im ersten Viertel mit unserer Defense begonnen."
Paul Millsap (Hawks): "Wir haben unseren Fokus bis zum Ende gehalten. Dennis war zu dieser Zeit auf dem Parkett und hat das Tempo exzellent kontrolliert. Das brauchen wir."
Chris Bosh (Heat über Miamis Defense): "Es ist ein Prozess. Das sage ich mir immer, um nicht durchzudrehen. Dennoch sollten wir das demnächst ändern. Klar haben wir den Vorsprung verkleinert. Aber ich weiß nicht, wem wir etwas vormachen, wenn wir so verteidigen und dann erwarten, sie zu stoppen. Wir haben einfach keine Weak-Side Defense."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Beide Trainer haben zwei Ausfälle zu beklagen. Bei den Hawks fällt erneut Small Forward Carroll aufgrund von Leistenproblemen aus. Für ihn startet Sefolosha. Dazu kommen Teague, Korver, Millsap und Horford. Schröder kommt wieder von der Bank. Schwerer wiegt der Ausfall bei den Heat. Miami muss auf Wade (Oberschenkelprobleme) verzichten. Heat-Coach Spoelstra schickt Cole, Ennis, Deng, Williams und Bosh aufs Parkett.
2.: Das sieht doch gut aus! Horford trifft erst aus dem Post und legt dann seinen ersten Dreier der Saison nach. Der Big Man trifft auf Pass von Teague aus der Ecke. 5:0 für die Hawks.
4.: Es geht gleich so weiter! Atlanta verteidigt stark, Teague schnappt sich den Ball und passt aus dem Fastbreak zu Sefolosha, der per Dunk abschließt. 12:1 für die Hawks. Spoelstra nimmt die Auszeit.
9.: Schröder fügt sich gut ein. Der Deutsche punktet erst nach einem starken Drive zum Korb und legt dann von der Freiwurflinie zwei weitere Punkte nach. 29:17 für Atlanta.
18.: Die Heat kämpfen sich wieder ran. Deng läuft den Fastbreak nach dem Ballverlust von Teague und legt ihn rein. Auf der anderen Seite kontert Schröder direkt mit dem Teardrop. 48:39 für die Hawks.
21.: Williams läuft hier heiß! Der Forward der Heat trifft erneut vom Perimeter, hat aber den Fuß auf der Linie. Der Ex-Laker steht bereits bei 12 Punkten. Miami verkürzt auf 46:50.
31.: Starke Aktion von Chalmers! Die Shot Clock läuft runter, aber der Point Guard nimmt den Step-back-Jumper trotz Hand im Gesicht und trifft. Atlanta führt aber weiter mit 77:70.
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40.: Die Hawks ziehen wieder davon! Scott trifft den Fadeaway und erhöht auf 95:81.
42.: Jetzt wird es ein bisschen ruppig! Erst foult Chalmers Schröder, dann reißt Haslem den Deutschen um. Haslem beschwert sich dann noch und kassiert ein technisches Foul.
42.: Schröder dreht auf! Erst bedient er Millsap für den Dreier aus der Ecke, dann klaut er Bosh den Ball und legt im Fastbreak per No-Look-Pass auf Teague ab. Sein sechster Assist im Spiel. 104:85 für Atlanta. Das Spiel sollte durch sein.
48.: Die Hawks siegen dank einer perfekten Teamleistung mit 114:103!
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Der Star des Spiels: Der Star ist das Team. Die Hawks spielten unfassbar selbstlosen Basketball. 33 ihrer 42 Körbe gingen Assists voraus. Der Ball und die Spieler waren immer in Bewegung. Viel besser kann man es offensiv nicht machen. Insgesamt acht Spieler punkteten zweistellig. Da wäre es unfair einen Spieler besonders herauszuheben.
Der Flop des Spiels: Chris Bosh. Der Star der Heat erzielte zwar 20 Punkte und 8 Rebounds, aber aufgrund des Fehlens von Wade und der Foulproblematik seiner Gegenspieler hätte Bosh einfach noch aggressiver, noch aktiver agieren müssen. Um wirklich der neue Franchise-Spieler der Heat zu sein, muss Bosh in solchen Spielen dominanter auftreten.
Das fiel auf:
- Die Hawks zeigten wieder sehr gutes Ball-Movement (33 Assists). Der Ball wurde so lange gepasst, bis aus einer guten Wurfmöglichkeit eine sehr gute wurde. Zudem bestätigten sie den Trend aus den vergangenen Spielen und agierten auch in der Defense sehr griffig. Atlantas Spieler waren auch ohne Ball immer in Bewegung. So generierten sie viele Ballverluste (14) der Heat, die wiederum häufig zu einfachen Punkten (19) führten.
- Horford erwischte einen richtig guten Start und machte die ersten sieben Punkte für Atlanta, dann nahm er sich allerdings mit zwei schnellen Fouls selbst aus den Spiel. Backup Antic fügte sich gut ein, kam dann aber auch in Foulprobleme. Zur Halbzeit hatten beide Big Man bereits drei Fouls auf dem Konto. So kam dann auch Mike Muscala zu ein paar Minuten. Mit fortlaufender Spieldauer relativierte sich das Problem.
- Dass die Heat gerne und viel Small Ball spielen, ist bekannt. Aufgrund der Verletzung von Wade wurden die Lineups aber noch kleiner. Teilweise standen drei Point Guards gleichzeitig auf dem Parkett. Das sorgte auf der einen Seite für ein schnelles Spiel und gutes Ball-Movement (27 Assists), auf der anderen Seite aber auch für die Reboundunterlegenheit.
- So langsam kann man behaupten, dass Schröder in der NBA angekommen ist. Der Deutsche spielt mit einem ganz anderen Selbstverständnis und bringt dies nun auch über mehrere Spiele aufs Parkett. Gegen Miami attackierte er direkt das gegnerische Brett und kam aufgrund seiner Schnelligkeit auch durch. Acht Punkte hatte er zur Halbzeit, dazu 3 Assists, 2 Rebounds und eben 0 Turnover. Nach dem Wechsel hatte er allerdings Probleme mit seinem Korbleger. Seine Vorlagen verteilte er aber weiterhin.
- Zudem war interessant zu beobachten, wie sich die Minuten von Schröder aufteilten. Insgesamt stand er 25 Minuten auf dem Parkett. Dabei agierte er zeitweise an der Seite von Teague, der den Ballvortrag dann häufig auch Schröder überließ. Die anderen Minuten bildete er mit Mack den Backcourt und teilte sich mit ihm situationsbedingt den Ballvortrag auf. Beide profitierten dabei von der Verletzung Carrolls, so dass mehr Minuten als sonst für sie abfielen.