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Westbrook did it again!

Von SPOX
Russell Westbrook erzielte gegen Philadelphia sein viertes Triple-Double in Serie
© getty
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Houston Rockets (41-20) - Memphis Grizzlies (43-17) 100:102 (BOXSCORE)

Eigentlich war es wie immer. Kurz vor Schluss lagen die Rockets hinten und James Harden nahm das Spiel in die Hand. Stepback-Jumper hier, Drive-and-Kick da - der Vorsprung der Grizzlies von eben noch zehn Punkten war auf einmal weg und der Bärtige wollte die Entscheidung.

Die Menge im Toyota Center war sicher, dass Harden nun den Sieg für Houston klar machen würde. Doch es kam anders als zuletzt so oft.

Harden zog zum Korb, verlor den Ball und ein anderer, Marc Gasol nämlich, wurde zum Helden der Partie. Mit 0,1 Sekunden auf der Uhr fiel sein Wurf durch den Korb der Gäste und ließ die Rockets mit hängenen Köpfen zurück.

Gasol überzeugte mit 21 Punkten, 7 Rebounds sowie 6 Assists und auch Zach Randolph stellte seine Vielseitigkeit mit 15 Punkten, 8 Rebounds, 6 Assists und 3 Steals unter Beweis. Neben Harden (18 Punkte, 13 Assists, 2 Blocks) stach bei den Rockets Terrence Jones (21 Punkte, 10/14 FG, 9 Rebounds, 2 Blocks) hervor.

Nach der Pleite gegen Atlanta ist es für Houston die zweite Niederlage gegen Playoff-Teams in Folge. Memphis sichert nach einer schwachen Woche (drei Niederlagen aus vier Spielen) mit dem jüngsten Erfolg den zweiten Platz im Westen.

Minnesota Timberwolves (13-47) - Denver Nuggets (22-39) 85:100 (BOXSCORE)

Zweites Spiel, zweiter Sieg. Melvin Hunt hat als Coach der Nuggets eine Quote von 100 Prozent. Der Grund dafür ist laut Kenneth Faried einfach: "Coach Mel kennt uns. Er ist schon länger da gewesen als Coach Shaw, auch als George Karl noch hier war. Und als ich gedrafted wurde, war er auch schon hier."

Denver war im gesamten Spiel überlegen - und, wenn man in den Archiven sucht, wann dieser Satz zuletzt geschrieben wurde, dann muss man ganz schön weit in der Saison zurückgehen.

Bei den Wolves scheint der Effekt des Garnett-Trades dagegen bereits verflogen zu sein. Nach einigen einsatzfreudigen Auftritten zeigte Minnesota gegen Denver eine weitgehend blutleere Vorstellung. Beispiel gefällig? Trotz 13 Ballverlusten der Nuggets gelang den Gastgebern nicht ein einziger Fastbreak-Punkt.

Mit einem starken zweiten Viertel stellten die Nuggets die Weichen so früh auf Sieg und erstaunlicherweise gelang es sogar, den Totalausfall von Ty Lawson zu kompensieren.

Der quirlige Point Guard traf nicht einen seiner neun Würfe und beendete das Spiel punktlos. Immerhin steuerte er 9 Assists und 7 Rebounds bei.

In die Bresche sprangen vor allem Faried (18 Punkte, 14 Rebounds), Danilo Gallinari (16 Punkte, 5 Rebounds) sowie von der Bank Jameer Nelson (12 Punkte, 9 Vorlagen) und Will Barton (17 Punkte, 6 Rebounds). Topscorer der Wolves war Andrew Wiggins mit 20 Zählern.

New Orleans Pelicans (33-28) - Detroit Pistons (23-37) 88:85 (BOXSCORE)

So hatte sich Anthony Davis seine Rückkehr vorgestellt. Genau so. Das Spiel dominiert, die entscheidenden Würfe getroffen und nebenbei auch noch einen Franchise-Rekord geknackt. Aber der Reihe nach.

Das Duell zwischen den Pels und Pistons war geprägt von Derfense und starkem Einsatz auf beiden Seiten, weniger von hochklassigem Basketball.

Aber New Orleans hatte in seinen Reihen besagten Davis, der seine Schulterverletzung anscheinend endgültig überstanden hat. Mit 39 Punkten, 13 Rebounds und 8 Blocks drückte der 21-Jährige dem Spiel seinen Stempel auf.

Über 48 Minuten war die Partie eng, aber in der Crunchtime war auf The Brow Verlass. Seine zwei Jumper nach Assists von Tyreke Evans sicherten den Pelicans den knappen Sieg.

Bei Detroit überzeugten Reggie Jackson (14 Punkte, 11 Assists) sowie Andre Drummond (13 Punkte, 18 Rebounds), doch gegen Davis und seine rechte Hand Evans (21 Punkte, 9 Assists) war nicht viel auszurichten.

Ach ja, der Franchise-Rekord. 437 Blocks hat Davis in seiner Karriere bei den Pels schon gesammelt - und das in seiner erst dritten Saison. Dem bisherigen Rekordhalter David West (435) bleibt damit nur noch Rang zwei.

Oklahoma City Thunder (34-27) - Philadelphia 76ers (13-48) 123:118 OT (BOXSCORE)

Unfassbar! Wahnsinn! Teufelskerl! Ehrlich gesagt fehlen die Superlative, um die Leistung von Russell Westbrook zu beschreiben. Vielleicht mit den legendären Worten: "He did it again!"

Gegen Philly gelang RW0 als drittem Spieler der NBA-Historie das vierte Triple-Double in Serie. Die Namen der anderen beiden Akteure könnte man schon einmal gehört haben: Michael Jordan und Magic Johnson.

Zudem ist Westbrook seit MJ (1989) erst der zweite Spieler der Geschichte, dem Back-to-Back Triple-Doubles mit mindestens 40 Punkten gelungen sind.

"Es ist definitiv ein Segen", gab sich der gefeierte Held bescheiden: "aber noch wichtiger ist, dass wir die Spiele auch gewinnen."

Etwas realitätsnäher war da schon die Einschätzung von 76ers-Veteran Jason Richardson: "Es ist wunderbar, ihm zuzusehen. Man muss vor diesem Kerl einfach den Hut ziehen. Er spielt an beiden Enden des Feldes hart und seine Leidenschaft fürs Gewinnen zu sehen, ist wirklich unglaublich."

Mit den Sixers war ein dankbarer Gegner für Westbrooks Vorhaben in der Stadt - und den Defensivkünsten des Gastes entsprechend fiel auch die Performance von Russ aus: Career High 49 Punkte (16/33 FG), Career High 16 Rebounds und 10 Assists in 42 Minuten. Einfach unmenschlich.

Allerdings benötigte Westbrook, der nach seiner Gesichtsfraktur mit einer Schutzmaske auflief, die Overtime, um seinen 10. Assist zu sammeln. Die restlichen OKC-Starter taten sich schwer, und so liefen die Thunder gleich zu Beginn einem Rückstand hinterher.

Die Bankspieler mussten es richten und Anthony Morrow, D.J. Augustin und Dion Waiters lieferten ab. Ohne sie hätte Westbrook das Spiel nicht gewonnen, zumal die Sixers eine engagierte Leistung zeigten und gut vom Perimeter trafen (15/35 Dreier).

Dass RW0 das Spiel in der Verlängerung zugunsten von OKC entschied, ist vermutlich müßig zu erwähnen. Für Philadelphia legte Point Guard Isaiah Canaan mit 31 Punkten (8/13 Dreier) ein Career High auf - angesichts von Westbrooks Leistung nicht mehr als eine Randnotiz.

Zu Jordans Rekord fehlen Russ allerdings noch drei Spiele. MJ gelangen vor 26 Jahren für Chicago sieben Triple-Doubles in Folge.

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