NBA

Schröder-Gala, Dubs-Rache, 4OT!

Von SPOX
Dennis Schröder zauberte gegen die Celtics eine starke Leistung aufs Parkett
© getty
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Boston Celtics (14-13) - Atlanta Hawks (16-12) 101:109 (BOXSCORE)

Das Zwischentief von Dennis Schröder ist überstanden - aber sowas von! Nachdem in den letzten Spielen bereits ein klarer Formanstieg zu sehen war, legte der Deutsche gegen Boston seine bisher wohl beste Saisonleistung hin. Schröder legte 22 Punkte auf (8/15 FG), womit er seine persönliche Saisonbestmarke einstellte und zudem Topscorer der Hawks war - das war aber nicht alles.

Da Jeff Teague (1/6 FG) eine ganz schwache Leistung hinlegte, war Schröder nämlich auch in der Crunchtime als Playmaker gefragt - und diese Rolle füllte er gut aus. Er harmonierte gut mit dem überragenden Al Horford (21 Punkte, 10 Rebounds) und servierte dem Big Man gleich mehrere Dunks, insgesamt kam er auf 5 Assists (dazu 4 Steals und 0 Turnover). Zudem war er mit 5 eigenen Punkten am 11:2-Run im vierten Viertel beteiligt, der das Spiel letztendlich außer Reichweite für die Celtics brachte.

Die haben nun trotz der starken Leistungen von Isaiah Thomas (29 Punkte) und Jae Crowder (24 Punkte, 10 Rebounds) schon drei Spiele in Folge verloren und offenbarten gegen Atlanta vor allem bei ihrer Paradedisziplin, der Defense, eklatante Schwächen: Die Hawks lebten quasi in der Zone und machten am Ende unglaubliche 68 Points in the Paint - so lässt sich die Schwäche von Downtown (nur 20 Prozent) natürlich gut ausgleichen.

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Miami Heat (15-10) - Toronto Raptors (17-11) 94:108 (BOXSCORE)

Mit Spannung wurde das Topspiel im Osten erwartet, schließlich trafen hier zwei der besten Teams der Conference aufeinander - und das Wiedersehen von Chris Bosh mit seiner alten Franchise ist eben immer noch regelmäßig etwas Besonderes. Zumal es den Raptors noch kein einziges Mal gelang, die Heat mit Bosh in der Aufstellung zu schlagen - der Boshosaurus ging mit einer 12-0-Bilanz in die Partie.

Er verließ sie allerdings mit einer 12-1-Bilanz, und das lag vor allem an DeMar DeRozan (30 Punkte), der danach dann auch gleich noch Grußworte an seinen ehemaligen Mitspieler rausschickte: "Oh, das werde ich ihn wissen lassen", grinste DeRozan, "es ist einfach verrückt, wie lange das jetzt gedauert hat. All die Jahre, die ich mit ihm und dann gegen ihn gespielt habe... jetzt konnte ich ihn endlich mal schlagen."

Bosh hatte derweil eine eigene Erklärung für die Niederlage parat: Sein Team gehe nicht gut damit um, wenn es gut läuft. Die Heat hatten zuvor drei Spiele in Folge gewonnen und im dritten Viertel noch mit 11 Punkten geführt, bevor sie das Spiel dann völlig aus der Hand gaben: "Ich mache mir keine Sorgen, wenn wir unter Druck sind. Wenn wir dagegen drei Spiele oder so in Folge gewonnen haben, geben wir teilweise nicht mehr unser Bestes. So wie heute. Das macht mir Sorgen." Passend dazu hat Miami seit den 2014er Playoffs keine Siegesserie über vier Spiele mehr geschafft.

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Chicago Bulls (15-9) - Detroit Pistons (16-12) 144:147 4OT (BOXSCORE)

UN. FASS. BAR. Chicago und Detroit lieferten sich an diesem Abend vermutlich das Spiel des Jahres, an dessen Ende Rekorde en Masse, etliche dramatische Momente und zwei völlig geplättete Teams standen - kein Wunder, bei 68 (!) Minuten Spielzeit. Es war erst das 13. Spiel der NBA-Geschichte mit vier oder mehr Overtimes und in diesem Fall blieb es tatsächlich spannend bis zum Schluss.

In der vierten Overtime war Detroit zwar eigentlich früh mit einem 7:0-Run davongezogen, doch Chicago gab sich erneut nicht geschlagen und hatte eben gleich drei heiße Händchen in seinen Reihen: Jimmy Butler (43), Derrick Rose (34) und Pau Gasol (30, dazu 15 Rebounds) kamen alle auf 30+ Punkte, das hatte es bei den Bulls zuvor nur in der MJ-Ära (mit Pippen und Kukoc) gegeben. Und obwohl Butler sie alle überstrahlte, wurde er am Ende zum tragischen Helden.

Jimmy Buckets stellte nicht nur einen neuen Karriere-Rekord auf, er stand auch unglaubliche 55:33 Minuten auf dem Court und traf in der vierten Overtime noch den Dreier, der Chicago 4,7 Sekunden vor Schluss überhaupt erst wieder auf 1 Punkt heranbrachte. Nachdem Reggie Jackson (31 Punkte, 13 Assists) beide Freiwürfe traf, hatte Butler dann noch eine Chance - doch diesmal verfehlte sein Dreier den Korb knapp.

Detroit war der Sieg besonders hoch anzurechnen, da mit Andre Drummond, Marcus Morris und Stanley Johnson zu diesem Zeitpunkt bereits drei Leistungsträger ausgefoult hatten. Drummond wusste mit 33 Punkten und 21 Rebounds freilich trotzdem zu überzeugen und war ein wichtiger Part des Pistons-Siegs. Detroit wird dafür mit einer Pause belohnt und muss erst am 23. Dezember (gegen Miami) wieder ran. Chicago? Die armen Bulls müssen in der kommenden Nacht schon wieder in New York ran...

Minnesota Timberwolves (10-16) - Sacramento Kings (10-16) 99:95 (BOXSCORE)

Im Spiel zweier schwächelnder Teams stand ein Thema im Fokus, das eigentlich nicht viel mit dem Sport zu tun hat: Die Rückkehr von Rajon Rondo nach seiner Sperre, nachdem er den homosexuellen Schiedsrichter Bill Kennedy wüst beschimpft hatte. Rondo beteuerte vor dem Spiel noch einmal, es tue ihm "sehr leid, was ich getan habe", einige Buhrufe musste er sich aber wenig überraschend dennoch gefallen lassen.

Im Spiel zeigte der Point Guard mit 11 Punkten und 13 Assists eine durchaus solide Vorstellung, an der Niederlage konnte er aber auch wenig ändern, da die Kings vor allem an einer unerklärlichen Rebound-Schwäche zu beißen hatten und das Duell um die Bretter mit 31:49 mehr als deutlich verlor. Da half auch das Double-Double von DeMarcus Cousins (24 Punkte, 11 Rebounds) nicht viel.

Zumal bei den Wolves jemand ein noch stärkeres Double-Double erzielte: Andrew Wiggins kam auf 32 Punkte (11/20 FG), 10 Rebounds und dazu noch 6 Assists - damit war er der Hauptgrund dafür, dass die kriselnden Wolves (1 Sieg aus 9 Spielen) endlich mal wieder gewinnen konnten. No.1-Pick Karl-Anthony Towns (15 Punkte, 8 Rebounds) wusste ebenfalls zu gefallen, hatte mit Cousins allerdings seine liebe Mühe und war nahezu die ganze Partie über in Foul-Trouble.

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