Chicago Bulls (32-32) - Miami Heat (38-27) 96:118 (BOXSCORE)
Angesichts der Formkurve der beiden Teams war schon im Vorfeld klar, dass die Heat als Favorit nach Chicago reisten. Weil Bulls-Coach Fred Hoiberg aufgrund der Verletzungen von Derrick Rose und Jimmy Butler auch noch seinen kompletten Backcourt austauschen musste, war schon klar, dass es ganz schwer würde für Chicago. Im heimischen United Center starteten die Bulls allerdings allen Vorzeichen zum Trotz sehr gut.
Die Heat, allen voran Dwyane Wade, fanden nur schwer ins Spiel. Während der zuletzt so starke Shooting Guard das gesamte Spiel über äußerst unglücklich agierte und lediglich 9 Punkte (3/15 FG) erzielte, drehten seine Kollegen allerdings in der zweiten Hälfte auf. Vor allem das furiose Schlussviertel der Heat machte aus einem möglichen Krimi eine deutliche Angelegenheit.
Den dezimierten Bulls ging am Ende die Puste aus, weswegen Miami angeführt von Goran Dragic, der einen persönlichen Saisonrekord von 26 Punkten (10/16 FG) erzielte und zudem 9 Vorlagen verteilte, das Schlussviertel deutlich mit 34:15 für sich entschied. Neben Dragic überragte dabei Josh Richardson, der mit 22 Punkten (9/12 FG) sogar einen Karrierebestwert erzielte.
Ohne ihre besten Guards taten sich die Bulls vor allen Dingen am Perimeter schwer. Sie ließen eine Heat-Dreierquote von 55,6 Prozent zu, trafen selbst aber nur 8 ihrer 21 Dreierversuche. Pau Gasol legte mit 17 Punkten, 12 Rebounds und 9 Assists zwar beinahe ein Triple-Double auf, war aber ohne die Unterstützung von Butler und Rose auf sich allein gestellt.
Memphis Grizzlies (39-26) - New Orleans Pelicans (24-40) 121:114 OT (BOXSCORE)
Diese Grizzlies sind unfassbar. Mit Marc Gasol, Zach Randolph und Mike Conley fallen weiterhin die drei vermeintlich besten Spieler verletzt aus, doch das scheint Memphis egal zu sein. Nach dem überragenden Erfolg gegen die Cavaliers sorgte die Rumpftruppe von Dave Joerger auch gegen die Pelicans für Furore, wobei gleich mehrere Spieler Karriererekorde aufstellten.
Lance Stephenson zum Beispiel. Der Flügelspieler, der von den Clippers kam, avancierte mit 33 Punkten (12/20 FG) und 7 Rebounds von der Bank zum Topscorer des Spiels und legte dabei so viele Zähler wie noch nie in seiner Karriere auf. Oder Matt Barnes. Der 36-Jährige, der bereits seit zwölf Jahren in der NBA spielt, erzielte mit 26 Punkten, 11 Rebounds und 10 Assists sein erstes Triple-Double der Karriere.
Das wäre schon genug des Wahnsinns, wenn nicht mit Briante Weber auch noch ein D-League-Point-Guard, den die Grizzlies erst am Morgen mit einem 10-Tages-Vertrag ausgestattet hatten, 10 Punkte (4/6 FG) und 4 Steals erzielt hätte. Dank dieses Zusammenhalts und des tapferen Kampfes rangen die arg gebeutelten Grizzlies schließlich auch die Pelicans in der Overtime nieder.
"Ich bin müde und meine Spieler sind es auch. Sie haben alles, wirklich alles gegeben", offenbarte der zufriedene Dave Joerger. Sein Gegenüber Alvin Gentry dagegen regte sich nach dem Spiel vor allem über die Fahrlässigkeit seines Teams in der Overtime auf. "Du kannst nicht 22 Punkte in der Verlängerung abgeben", äußerte sich New Orleans Head Coach. So waren schließlich auch die starken Double-Doubles von Anthony Davis (25 Punkte, 13 Rebounds), Jrue Holiday (34 Punkte, 10 Assists) und Ryan Anderson (24 Punkte, 14 Rebounds) nichts wert.
Oklahoma City Thunder (44-21) - Minnesota Timberwolves (21-45) 96:99 (BOXSCORE)
Eigentlich dachten die Thunder, sie hätten ihren Fluch des Einbruchs im Schlussviertel besiegt. Gegen Minnesota brach das alte Muster aber wieder durch. OKC wähnte sich nach drei ordentlichen Vierteln auf der Siegerstraße, wurde im letzten Viertel allerdings eiskalt erwischt und verlor sich zusehends in Isolations. Dieses Mal war das Ende aber ganz besonders bitter.
Beim Stand von 96:96 und noch 0,2 Sekunden auf der Uhr setzte Ricky Rubio zum Dreier an. Der Spanier ist nicht gerade bekannt für seine ausgeprägte Wurfstärke, doch er hatte am Abend bereits zwei Dreier verwandelt und er verwandelte schließlich auch seinen dritten. Game-Winner! "Es hat ewig gedauert, bis der Ball auch durch den Korb geflogen ist, aber ich wusste, dass er reingeht", offenbarte der spanische Matchwinner, der schließlich auf 13 Punkte und 12 Assists kam.
So verloren die Thunder einen sicher geglaubten Sieg in der letzten Sekunde. Head Coach Billy Donovan meinte aber, dass nicht der Game-Winner den Ausschlag gab, sondern die Turnover seines Teams. "Wir müssen besser auf den Ball aufpassen", meinte der Trainer, nachdem sich sein Team doppelt so viele Ballverluste erlaubt hatte wie die Timberwolves. In Zahlen: 24.
Alleine elf davon leisteten sich die ansonsten starken Kevin Durant (28 Punkte, 11/20 FG) und Russell Westbrook (26 Punkte, 8 Assists), die dieses Mal mit 17 Punkten und 14 Rebounds von Enes Kanter unterstützt wurden, während bei Minnesota Rookie Karl-Anthony Towns mit 17 Punkten sowie 12 Rebounds glänzte und Gorgui Dieng mit 25 Punkten (7/12 FG) Topscorer war.