Vom Start weg lieferte Dallas eine überzeugende Leistung und demonstrierte auch in den wenigen kritischen Momenten einen kühlen Kopf. Die aufopferungsvoll kämpfenden Jazz litten nicht nur unter der zwischenzeitlichen Wurfschwäche von Go-to-Guy Gordon Hayward (26 Punkte, 1/9 3FG), sondern verloren sich im Verlauf des Spiels immer wieder in überflüssigen Pässen und unglücklichen Wurfentscheidungen.
Die nötigen Punkte der Gäste besorgten allen voran Dirk Nowitzki (22 Punkte) und Deron Williams (23 Punkte). Während Nowitzki die Defense der Jazz immer wieder vor Matchup-Probleme stellte und das Feld durch sein heißes Händchen von Downtown weit auseinander zog, war Williams meist in der Zone zur Stelle und sorgte somit für die nötige Balance.
Utah agierte über weite Strecken sehr eindimensional. Nur Shalvin Mack versenkte konstant seine Würfe (18 Punkte). So fehlte den Jazz unter anderem das Scoring von Rodney Hood, der nur 5 Punkte (1/11 FG) beisteuern konnte. Auch der Ausfall von Rudy Gobert (2 Punkte), der nach rund 15 Minuten mit einer Knöchelverletzung in die Kabine musste, machte den Jazz zu schaffen.
Dadurch ist der Playoff-Zug für Utah fast abgefahren, während Dallas sogar noch Chancen auf den fünften oder sechsten Platz in der Western Conference hat, um den Spurs aus dem Weg zu gehen.
Die Reaktionen:
Rick Carlisle (Head Coach Mavs): "Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es waren auch großartige zwei Wochen. Wir hingen bereits in den Seilen, haben uns aber zurückgekämpft. Mit viel Engagement haben wir den Playoff-Einzug noch gepackt!"
Deron Williams (Mavs): "Wir haben Playoff-Atmosphäre erwartet und bekommen. Hier stand verdammt viel auf dem Spiel. Das ständige Ausbuhen hat mich angetrieben. Aber nicht nur das, sondern auch die Sprüche, die ich mir anhören musste, sobald ich auf der Bank saß."
Quin Snyder (Head Coach Jazz): "Wir haben nicht wirklich gut gespielt. Wir haben kaum einen Perimeter-Wurf versenkt und stehen jetzt natürlich unter Druck."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle stellt zu Beginn drei Guards in die Starting Five. Barea, Williams und Matthews starten. Dazu kommen Nowitzki und Pachulia.
Bei den Jazz hofft man auf einen weiteren starken Abend von Rookie Trey Lyles, der den angeschlagenen Favors (Knie) ersetzt. Neben ihm beginnen Mack, Hood, Hayward und Gobert.
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1. Viertel: Die Mavericks gingen sehr konzentriert zu Werke und konnten sich wieder mal auf Dirk Nowitzki verlassen, der gleich 10 Zähler im ersten Durchgang beisteuerte. Vor allem in Sachen Rebounds (15:8) wussten die Gäste zu überzeugen, während Joe Ingles zwei späte Dreier zum zwischenzeitlichen 20:22 aus Sicht von Utah versenkte. Das gab dem Team mit dem lauten Publikum im Rücken einen kleinen Push.
2. Viertel: Die Wurfschwäche von Downtown hielt für die Mavs auch in zweiten Abschnitt an. Nur 4/16 3FG fielen nach 24 Minuten durch den Ring. Auch die Gastgeber hatten Probleme und mussten zudem den Ausfall von Rudy Gobert beklagen, der unglücklich auf dem Fuß von Salah Mejri aufgekommen war. Insgesamt nahm das Tempo etwas zu, was beiden Teams in der Offense mehr Lücken bot. Nutznießer bei Dallas war besonders Deron Williams, der gleich 16 Punkte erzielte und seine alte Franchise somit konstant auf Abstand hielt. 46:50 hieß es zum Pausentee.
3. Viertel: Während Nowitzki seinen 1700. Dreier der Karriere versenken konnte und Williams weiter nicht abkühlen wollte, sah zunächst alles nach einem starken dritten Viertel für Dallas aus. Doch Utah kämpfte sich mit viel Einsatz zurück, erklärte besonders die Zone zum Sperrgebiet und suchte selbst immer wieder den Zug zum Korb. Mit der Chance auf die Führung versetzte allerdings Hayward gleich zwei Würfe von Downtown, ehe Matthews einen wilden Dreier unterbringen konnte, der die Fans in Salt Lake City wieder verstummen ließ und das Ergebnis auf 64:71 stellte.
4. Viertel: Wieder startete Dallas stark in die letzten 12 Minuten und führte zwischenzeitlich mit 15 Punkten, doch Utah kämpfte verbissen um seine Chance und ließ die Mavs-Führung in den letzten Sekunden auf 5 Zähler schrumpfen. Da die Wurfschwäche von Downtown allerdings einfach nicht abreißen wollte, fehlten schnelle Punkte, um Dallas nachhaltig unter Druck zu setzen. Vielmehr machte sich die Erfahrung der Veteranen bezahlt, die sich zu keiner Zeit aus der Ruhe bringen ließen. Die spektakuläre Entscheidung besorgte Justin Anderson, der fast von der Freiwurflinie dunkte, nachdem die Ganzfeldpresse der Jazz überspielt worden war.
Utah vs. Dallas: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. 22 Punkte und 11 Rebounds! Nowitzki war im Playoff-Modus. Das äußerte sich nicht nur in den starken Statistiken, sondern auch in Nowitzkis Herangehensweise. So lieferte er sich mit einigen Jazz-Spielern intensive Wortgefechte, bekam ein T und stachelte seine Kollegen immer wieder an. Auch eine Erwähnung wert: Sein Weakside-Block im vierten Viertel. Auch mit 37 Jahren brennt das innere Feuer der Nummer 41 lichterloh.
Der Flop des Spiels: Rodney Hood. Die Jazz sind nicht gerade für ihre Offensivstärke bekannt. Doch wenn die dritte Scoring-Option neben Gordon Hayward und Derrick Favors ausfällt, sieht es düster aus in Salt Lake City. Bei 11 Versuchen traf Hood tatsächlich nur einen Wurf und wies schließlich das zweitschlechteste Plus-Minus-Rating aller Akteure auf.
Das fiel auf:
- Seit dem desaströsen Spiel gegen die Kings spielt Dallas deutlich langsamer und sucht regelmäßig das Ende der 24-Sekunden-Uhr - gegen die Jazz war das nicht anders. Immer wieder hielten die Mavs geduldig nach einer Lücke in der massiven Utah-Defense Ausschau. Dadurch fiel die anfängliche Schwäche aus der Distanz überhaupt nicht ins Gewicht.
- Die langsame Spielweise beider Teams hatte für Dallas weitere Vorteile. Zwar mag es den Big Men der Mavs an Athletik und Speed fehlen, doch mit genügend Vorlaufzeit sind Pachulia und Co. durch ihren hohen Basketball-IQ sehr gut in der Lage, sich für abfallende Rebounds in Position zu bringen (47:38). So kam Dallas immer wieder zu Second-Chance-Points und verhinderte eben diese am eigenen Korb.
- Dallas machte bereits in der Jazz-Hälfte starken Druck auf den Ballführenden, was gegen die Spielmacher der Jazz sehr effektiv war. So hatten Shelvin Mack und Co. in der ersten Halbzeit große Probleme, die Utah-Offense zu kontrollieren. Nach dem Pausentee stellen sich die Jazz deutlich besser auf diese Vorgehensweise ein und zogen das Tempo im Spielaufbau merklich an.
- Durch den Ausfall von Gobert fand sich im Jazz-Kader kein Spieler, der die nötige Länge besaß, um Dirk Nowitzki ein gleichwertiges Matchup zu bieten. Lyles versuchte alles, doch durch fehlende Alternativen im Kader musste er ebenso darauf achten, nicht allzu früh in Foultrouble zu geraten. Nowitzki nutzte diesen Umstand perfekt aus und verschaffte sich im Eins-gegen-eins immer wieder Platz, um seinen Wurf abzufeuern oder im letzten Moment einen freien Mitspieler zu finden.