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NBA - Als die Detroit Pistons 2004 den Titel gegen die L.A. Lakers holten: Wenn Cinderella Afro tragen würde

Die Pistons 2004 - ein Meister, den wenige auf dem Zettel hatten
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Kein Vorwurf - trotz Darko!

Dumars hielt aber auch danach nicht die Füße still. Unter anderem tradetete er seinen Topscorer der vergangenen Jahre, Jerry Stackhouse, nach Washington - im Gegenzug kam unter anderem ein schmaler Shooting Guard nach Detroit, der in Washington aufgrund des MJ-Comebacks entbehrlich geworden war.

Innerhalb von nur einem Sommer hatte Dumars in Prince, Billups und diesem Guard namens Richard Hamilton drei der fünf Spieler geholt, die in den Finals 2004 die Starting Five der Pistons bilden würden. Da sei es ihm verziehen, dass er nach der Saison 2002/03 (Endstation: Conference Finals) seinen Nr.2-Pick für Darko Milicic verschwendete.

Dabei war der spätere MMA-Fighter und heutige Obstfarmer Milicic gar nicht der heißeste Neuzugang des Sommers 2003. Obwohl es damals viel Kritik dafür gab, wurde Rick Carlisle von Hall of Famer Larry Brown auf der Trainerbank ersetzt.

Detroit Pistons: Play the right way!

Carlisle hatte in seinen beiden Jahren in Detroit jeweils 50 Siege geholt und in den Playoffs nacheinander die zweite und dritte Runde erreicht. An Referenzen fehlte es ihm also nicht - allerdings soll der spätere Mavs-Meistercoach eine schwierige Beziehung zu den Besitzern des Teams geführt haben.

Also kam Brown, der ironischerweise noch in den Playoffs zuvor mit seinen Sixers gegen Detroit verloren hatte. Und trotz der anfänglichen Kritik erwies sich diese Verpflichtung als weiser Schritt. Mr. "Play the right way" legte den Fokus noch mehr auf Defense und brachte sein Team dazu, die Gegner bei lächerlichen 84,3 Punkten pro Spiel zu halten.

Detroits Spiele waren nicht immer sehenswert und ihre defensive Dominanz führte später sogar zu einigen Regeländerungen, um den Basketball wieder offener und unterhaltsamer zu gestalten. Den Pistons war das 2003/04 aber natürlich egal, als sie mit 54 Siegen ihre beste Saison seit 1997 hinlegten. Zumal sie vor den Playoffs sogar noch einen weiteren Trumpf bekamen.

Die Pistons 2004 - ein Meister, den wenige auf dem Zettel hatten
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Die Pistons 2004 - ein Meister, den wenige auf dem Zettel hatten

Sheed als Zünglein an der Waage

Vom Namen her passte Rasheed Wallace eigentlich kaum rein in diese verschworene Truppe von Aussortierten. An seinem Talent wurde nie gezweifelt, anders als bei Billups, Ben Wallace und mit Abstrichen auch Hamilton. Allerdings hatte er seinen Marktwert mit Technischen Fouls und anderen Eskapaden dermaßen gedrückt, dass sich Dumars im Februar auf einmal eine riesige Chance bot.

Die Pistons waren schon zuvor stark - aber ob es gegen Teams wie die Timberwolves, Pacers, Spurs, Kings oder natürlich die Lakers in einer Serie reichen würde, wurde bezweifelt. Mit einem motivierten Sheed jedoch sähe die Rechnung schon anders aus. Insofern wurde Dumars erneut kreativ und lotste Mr. "Ball don't lie!" in einem 3-Team-Trade nach Motown, nur 10 Tage, nachdem Wallace von den Blazers nach Atlanta geschickt worden war. Nun war die Starting Five endlich komplett.

Was dann passierte, ist bekannt. Nacheinander setzten sich die Pistons in den Playoffs gegen Milwaukee, New Jersey, Indiana und die LakeShow durch, wobei sie überraschenderweise mit den Nets die größten Probleme hatten. Auch Jason Kidd und Co. konnten die neuen "Bad Boys" aber nicht aufhalten.

Dumars verliert sein Händchen

"Deeetroit Basketball" war seit 1990 erstmals zurück an der Spitze - und hielt sich dort auch noch in den kommenden vier Saisons. 2005 reichte es für die Finals, in den folgenden drei Jahren noch für die Conference Finals (insgesamt sechsmal in Folge!), obwohl Coach Brown schon 2005 das Weite suchte und durch Flip Saunders ersetzt wurde.

Das Team wahrte seine Malocher-Identität, obwohl sich die individuellen Auszeichnungen häuften - allerdings verpassten sie irgendwann den Anschluss, weil Dumars sein goldenes Händchen verlor. Während die Celtics, Cavs oder Heat im Osten an die Tür klopften, scheiterte Detroit mit namhaften, aber kurz vorm Karriereende stehenden Verpflichtungen wie Allen Iverson und Chris Webber.

2004er Pistons: In Vergessenheit geraten?

Das Team fiel langsam auseinander, bis von 2009 bis 2015 in jedem Jahr die Playoffs verpasst wurden. Vielleicht sind die Pistons auch deshalb heute fast in Vergessenheit geraten und werden viel zu selten genannt, wenn es um die besten Teams der vergangenen beiden Jahrzehnte geht.

Ihr Erbe ist dennoch intakt: Detroit zeigte 2004 der ganzen NBA, was man mit Teamwork, beinharter Defense und natürlich auch einem Quäntchen Glück erreichen kann - selbst dann, wenn man nicht die meisten Trikots verkauft.

"Es geht um die Spieler", hatte Brown nach dem Titelgewinn gesagt, nach 21 Jahren als Profi-Coach. "In diesem Sport geht es darum, dass die Spieler 'the right way' spielen. Wir haben den Kindern gezeigt, dass man Erfolg haben kann, wenn man als Team zusammenarbeitet. Das ist gut für unseren Sport."

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