Cupcake der Woche: Was waren das noch für Zeiten, als die Spieler ihre Streitereien noch auf die gute alte Art und Weise austrugen. Maurice Lucas und Willis Reed gelten bis heute als Legenden, weil sie in den 70er Jahren ganze Heerscharen von Gegnern verprügelten - ohne Sperre oder gar Foul-Pfiff, versteht sich.
Auch Larry Bird und später Michael Jordan (Charles Barkley sowieso) schwangen gerne mal die Fäuste. Leider machten Ron Artest, Stephen Jackson, Jermaine O'Neal und Co. vor einigen Jahren mit ihrem kollektiven Ausraster alles kaputt, heute traut sich nur noch Matt Barnes, der ohnehin ganz gut in die UFC passen würde. Wer heute "Beef" hat, muss schon etwas kreativer unterwegs sein.
Wie zum Beispiel Russell Westbrook. Über den Sommer hatte man ja lange gerätselt, warum Russy so lange damit wartete, den Wechsel von Kevin Durant irgendwie zu kommentieren. Nun deckte ein investigativer Artikel der Sports Illustrated allerdings auf, dass Westbrook seinen "Diss" bereits am Tag von Durants Entscheidung, dem 4. Juli, für alle Welt öffentlich gemacht hatte.
Man musste nur eben verstehen! Russ hatte am Independence Day, kurz nach der Veröffentlichung von KDs Brief im Player's Tribune, einen Instagram-Post mit einem großen Haufen Cupcakes online gestellt. Der zugehörige Text "HAPPY 4TH YALL" las sich für den neutralen Beobachter nun nicht unbedingt wie eine Attacke auf Durant, aber mit Hilfe von SI können wir nun alle zwischen den Zeilen lesen.
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Denn: Als KD und Russ noch junge Hüpfer waren, etablierte Kendrick Perkins in OKC den Begriff "Cupcake" für Mitspieler, die seiner Meinung nach etwas soft agierten. Die beiden Superstars übernahmen dies und insofern wird Durant schon gewusst haben, welch üble Punchline Russ ihm auf diesem subtilen Weg serviert hatte.
Wie gesagt, die Kreativität war auf jeden Fall gegeben. Nur sind Cupcakes halt irgendwie mehr "2 Broke Girls" als "Ballers". Für KDs Antwort hoffen wir daher, dass Shaquille O'Neal noch mal sein Rapstudio öffnet und Durant bei seinem Song "Russell, tell me how my ass tastes" unter die Arme greift.
Rockstar der Woche: Vorerst ist Durant allerdings anderweitig unterwegs. Während Westbrook neben der Sports Illustrated auch mit GQ (natürlich über Fashion) sprach, traf sich Durant mit dem Rolling Stone Magazine zum Interview - Jungs, wir bei SPOX hätten auch Zeit! - und sprach über seinen Werdegang sowie natürlich seinen Wechsel.
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Einige interessante Aussagen waren dabei, zum Beispiel, dass Durant sich Zeit seines Lebens als "Basketball-Roboter" gesehen hatte und sich mit seinem Wechsel persönlich befreien wollte. Oder, dass er mit Westbrook nie wirklich befreundet war, während er mit Curry, Green und Thompson sofort abhängen wollte.
Alles schön und gut. So richtig konzentriert konnte man den Artikel dennoch nicht lesen - denn eine Frage übertrumpfte alle anderen: Warum sah Durant auf dem Cover aus, als hätte er gerade die cremigste R'n'B-Platte des Jahres 1994 veröffentlicht?! D'Angelo spielt doch bei den Lakers!
Troll der Woche: Okay, okay, genug der Häme gegen KD. Und wenigstens sind wir längst nicht so schlimm wie Charles Barkley, der in dieser Woche mal wieder demonstrierte, dass er Basketball nur noch eher rudimentär verfolgt. Beim TNT Lunch verkündete der Chuckster unlängst SCHON WIEDER: "Ich glaube einfach nicht, dass man als Jump-Shooting Team Meister werden kann", und sagte, dass er die Warriors auch mit Durant nicht allzu ernst nehme.
Ein kurzer Reminder: 2015 prophezeite Barkley vor den Finals das gleiche, wurde dann eines Besseren belehrt (nicht zum ersten Mal) und bekam von den Warriors ein T-Shirt geschenkt, auf dem stand: "Jump-Shooting Teams 1 - Charles Barkley 0." Natürlich ging es dabei um Ringe. Barkley akzeptierte das Shirt damals grinsend, sagte nun aber, dass die Dubs damals nur Glück wegen Verletzungen hatten.
Dass die Cavaliers in den vergangenen Playoffs fast genauso viele Dreier warfen wie Golden State, hat Barkley vermutlich einfach nicht mitbekommen. Die Finals wurden schließlich nicht bei TNT gezeigt. Mann, mann, mann...