Verlierer der Woche, Teil III
Meyers Leonard hat nicht den gängigsten Vornamen. Davon können zwar auch Kollegen wie Elfrid Payton oder Namensvetter Kawhi ein Lied singen, doch unseren lieben Meyers traf es beim Spiel der Portland Trail Blazers in Chicago besonders hart.
Der Hallensprecher der Bulls hatte da irgendwas nicht richtig mitbekommen und nannte Meyers während der Partie konsequent "Myles". Das regte den 24-jährigen Big Man dermaßen auf, dass er dem Kollegen am Mikrofon erst einmal ordentlich seinen richtigen Namen ins Gesicht schrie.
Wäre ja nicht so, dass Leonard schon seit vier Jahren in der Liga spielt und das ein oder andere Mal im United Center zu Gast war. Oder noch besser: Dass er sogar im Bundesstaat Illinois aufgewachsen ist und zwei Saisons einen Katzensprung von Chicago entfernt für die University of Illinois gespielt hatte.
Es gibt wenig Momente, in denen einem deutlicher vor Augen geführt wird, dass man einfach nur ein zu oft verletzter Rollenspieler ist. Wenn man zu Hause nicht mal seinen Namen kennt.
Verlierer der Woche, Teil IV
Mr. Armstrong, wir haben auf Sie gewartet... Ja, wir sind tatsächlich wieder beim eben schon erwähnten Agenten. Rein zufällig ist er nämlich auch Vertreter von Kampfsport-Spezialist Draymond Green.
Der Point-Shooting-Small-Power-Guard-Forward-Center der Warriors war vermutlich kürzlich bei der Hypnose, denn in den letzten Tagen scheint er manches durcheinanderzukriegen und verhält sich eher, als wäre er ein Cheerleader. Immer schön hoch das Bein.
Green selbst bezeichnete sich bei Twitter als jemanden, den die Refs auf dem Kieker haben und sagte: "Viele der Menschen, die sich die Regeln ausdenken, kommen nicht einmal an den Ring. Und doch wollen sie dir sagen, in welche Richtung sich dein Körper bewegen soll, wenn du in der Luft bist." Uuh, es wird persönlich. Sehr schön.
Noch interessanter sind allerdings - mal wieder - die Kommentare von Armstrong, der nicht nur Greens Aktionen verteidigte, sondern gleiche zum Rundumtritt ausholte: "Seit ich ein Teil dieser Liga bin, kann ich mich an keine Sache erinnern, in der die Liga mit ihren Regeln dazu beigetragen hat, das Spiel zu verbessern."
Wie wir seit der Cause Motiejunas wissen, sollte Armstrong aber besser nicht zu viel mit dem Term "Regeln" um sich werfen. Ist ihm anscheinend schnuppe.
Die letzten Opfer von Green waren übrigens James Harden und Marquese Chriss. Draymonds Tritte führten in der Folge zu allerhand besorgten Ehefrauen. Vor dem Spiel der Indiana Pacers gegen die Dubs twitterte beispielsweise Lauren Miles, die Angetraute von Indy-Forward C.J. Miles, ihre Angst um den Nachwuchs frei heraus.
Ich verstehe ja, dass Armstrong seinem Klienten rät, schon mal für die Zeit nach dem Basketball vorzusorgen. Aber muss Green schon jetzt sicherstellen, dass er auf dem Zettel für mögliche Partner von Jean-Claude van Damme landet?
Neben Dennis Rodman, Tim Wiese und The Mountain steht dort bisher nur Reggie Miller. Und selbst der Erfinder des Leg-Kicks muss zugeben, dass Greens Opfer hinterher deutlich schlimmer aussehen als seiner Zeit die von "Killer-Miller".
Falls Mr. Armstrong meine Meinung zufällig interessieren sollte: Ich finde, die Kronjuwelen und den Draftjahrgang 2035 sollte man schon auf irgendeine Weise schützen. Dann vielleicht doch lieber mit Flaschen spielen. Mit den Händen, Draymond! Mit den Hän... Es ist einfach hoffnungslos.
Und sonst so?
Die Washington Wizards denken doch tatsächlich darüber nach, Otto Porter im Sommer einen Max-Deal anzubieten. It's over. Let's go home.