Houston Rockets (3) - Oklahoma City Thunder (6)
Saisonbilanz: 3-1 (103:105, 102:99, 118:116, 137:125)
Ausgangslage
Houston lebt von der Offensive, vom Spacing, vom Dreier. Erstaunlich souverän haben die Rockets die gesamte Saison agiert. Einmal eingestellt, geriet das Visier der Scharfschützen nie ab vom Ziel. Ob Ryan Anderson, Eric Gordon oder die starke Nachverpflichtung Lou Williams - sie alle Leben von den Pässen, mit denen James Harden sie füttert.
Er ist Ausgangspunkt für jeden Angriff und im System von Mike D'Antoni der Einzige, der komplette Narrenfreiheit besitzt. Mit dem Bärtigen am Steuer der wilden Rockets machen auch die Playoffs Spaß ohne Ende. Noch nie hat ein Spieler bei so vielen Dreiern assistiert wie Harden in dieser Saison.
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Die Thunder sind derweil das schlechteste Team der gesamten Liga von der Dreierlinie (32,7 Prozent), dafür holen sie sich die meisten Rebounds aller Teams (35,1 pro Spiel). Das hängt unter anderem mit den Fähigkeiten der Big Men zusammen, die allesamt für Inside-Game stehen. Small Ball ist für OKC kaum eine Option.
MVP-Favorit Russell Westbrook hat gerade in der Schlussphase der Saison bewiesen, dass seine Triple-Doubles nicht nur Effekthascherei sind, sondern er das Spiel in den wichtigen Minuten dominieren kann. Alle Mann sind an Bord, lediglich bei Doug McDermott zwickt noch das Knie.
Player to watch
James Harden. Ist nicht schon alles über den Bart gesagt worden? Vielleicht. Dennoch steht und fällt Houston ganz allein mit dem Superstar. Seine Drives reißen die Lücken, seine Aktionen bringen die Punkte, seine Ideen die Siege. Nicht nur Russell Westbrook kann Triple-Doubles, sondern auch Harden, der sich mit Russ ein packendes Duell auf der Eins liefern wird.
Deveney-Interview: "Ich dachte: 'Irgendwann muss Russ doch einbrechen'"
Russell Westbrook. Der Lichtkegel taucht Hauptdarsteller RW0 Abend für Abend in gleißendes Licht, während seine Mitspieler 90 Prozent der Zeit auf dem Court im Schatten agieren. Das Spotlight scheint nur auf sie, wenn sie dran sind, einen der unzähligen Durchstecker von Westbrook in Punkte umzuwandeln. Ähnlich wie in Houston stellt sich Russ als Ein-Mann-Armee gegen den Gegner. Warum lässt man Harden und Westbrook die Serie nicht einfach im Eins-gegen-Eins über 48 Minuten austragen? Es wäre episch.
Prognose
Spektakuläre Individual-Leistungen auf beiden Seiten wechseln sich ab, Harden und Westbrook steigern beide noch einmal ihre absurden Zahlen aus der Regular Season. Am Ende hat Harden aber den Heimvorteil - und neben ihm können auch Gordon oder Williams mal eskalieren. Rockets in 7.