Die Coaches
Warriors: Mike Brown/Steve Kerr
Der Gesundheitsstatus von Steve Kerr ist eines der großen Gesprächsthemen der Playoffs. Während Spiel 1 wird er wohl nicht an der Seitenlinie stehen - aber beim Team sein und beispielsweise in der Halbzeitpause agieren.
Von den Ergebnissen her scheint das Team nicht besonders unter Kerrs Abwesenheit zu leiden. Die Offensive läuft komplett automatisiert ab - da hat Kerr im Vorfeld ganze Arbeit geleistet. Und es ist ja keinesfalls so, dass sein Assistent Mike Brown ein unerfahrener Head Coach wäre, schließlich führte er die Cavs als solcher einst in die Finals.
Das Problem: Niemand weiß so recht, wie die Dubs reagieren, wenn es mal schlecht läuft. Hier könnte der Einfluss von Kerr entscheidend werden - kaum einer versteht es so gut, ein Team wieder aufzurichten und Vertrauen in die eigene Stärke zu vermitteln.
Cavaliers: Tyronn Lue
Lue wurde nach seiner Beförderung zum Head Coach im Januar 2016 etwas belächelt - zu Unrecht, wie sich nach den folgenden Finals herausstellte. Er nahm im Verlauf der Serie wirkungsvollere Adjustments vor als sein Gegenüber Kerr und coachte seine Jungs zum historischen Comeback.
Lue hat einen sehr guten Draht zur Mannschaft, die er an der langen Leine lässt. Der reale Anführer ist ohnehin LeBron, womit Lue aber kein Problem hat. In den laufenden Playoffs ging er stets mit einem funktionierenden Plan in jede Serie. In den Finals muss er sich aber etwas Neues ausdenken, da die aggressive, von Double-Teams geprägte Defense gegen die Dubs nicht funktionieren wird.
Fazit: Das Duo Brown/Kerr hat deutlich mehr Erfahrung auf dem Buckel. Entschieden wird diese Serie in der Defense, wo Lue etwas variabler agiert als der Gegner. Trotzdem reicht es nur für ein Unentschieden.
Prognose
Die dritte Auflage dieses Duells macht Hoffnung auf eine epische Serie. Die zusammengerechnete Bilanz von 24-1 in den Playoffs sagt eigentlich alles: Hier treffen zwei Superteams aufeinander, die ungeprüft in die Finals gerauscht sind.
Eine spannende Frage wird sein, wie die Teams in der Crunchtime agieren. Die Cavs mussten schon ein paar kritische Situationen bewältigen, die Warriors nur eine einzige. Hier könnte die mentale Stärke von LeBron James eine entscheidende Rolle spielen.
Genauso gut ist es möglich, dass es enge Spiele gar nicht gibt. Bis auf Game 7 waren auch die letztjährigen Finalspiele meist klare Angelegenheiten - mal in die eine, mal in die andere Richtung. Die Iso-Komponente von Durant, die den Dubs im Vorjahr schmerzlich gefehlt hat, wird aber letztendlich den Ausschlag geben, so simpel dies auch klingen mag: Warriors in 6.