Small Forwards
Kevin Durant (25,2 Punkte, 7,8 Rebounds, 1,2 Blocks, 41,7 Prozent Dreier)
KD war mit seiner Verletzung das Sorgenkind der Warriors zum Ende der regulären Saison. Es stellte sich die Frage, ob er mit 100 Prozent seiner Schaffenskraft in die Playoffs starten würde - doch schon die Serie gegen die Blazers gab diesbezüglich Entwarnung.
Es sieht nicht so aus, als hätte er etwas von seinem Antritt verloren. Allerdings gilt zu beachten, dass er ohne einen fähigen Gegenspieler in die Finals rauschte. Einzig Kawhi Leonard konnte ihn in Spiel 1 ärgern. Die Folge: Die Warriors waren überfordert und lagen mit 25 Punkten gegen die Spurs hinten. Kann LeBron einen ähnlichen Einfluss auf die Durantula ausüben?
Durant vor den Finals: Der große Verlierer kann nur gewinnen
Defensiv ist KD fast noch wichtiger für sein Team als offensiv. Im gefürchteten Lineup of Death hat er den Job, als größter Spieler den Ring zu beschützen und Rebounds einzusammeln. Interessant könnte es werden, wenn er auf Tristan Thompson trifft, einen der unangenehmsten Ring-Crasher der Liga.
LeBron James (32,5 Punkte, 8,0 Rebounds, 7,0 Assists, 2,2 Steals, 56,6 Prozent FG)
Was sind das bitte für unfassbare Playoffs vom Auserwählten? Wer gedacht hat, mit 32 Jahren würde er nachlassen, war komplett auf dem Holzweg. Das Gegenteil ist der Fall: James spielt die besten Playoffs seiner Karriere.
James dominiert das Geschehen aus dem Post heraus, als Ballhandler aus dem Pick-and-Roll oder als Playmaker. Das Blöde für jeden Gegner: Er trifft auch noch 42,1 Prozent seiner Dreier, womit die Dampflok de facto nicht zu verteidigen ist.
Triangle Talk zu den Finals: "LeBron fehlt noch ein Schritt zu Jordan!"
Defensiv konzentriert er sich bis dato auf einzelne Momente (Hallo, Iggy). Das könnte sich in den Finals ändern: Denn wer, wenn nicht er, soll sich Durant vorknöpfen? LeBron wird an beiden Seiten des Courts gefordert sein. Ausruhen ist nicht.
Fazit: KD mag die Komponente der Finals sein, die es im letzten Jahr noch nicht gab und die ergo den Unterschied machen kann. LeBron allerdings ist der beste Spieler der Welt - mehr gibt es nicht zu sagen. Vorteil Cleveland.
Power Forwards
Draymond Green (13,9 Punkte, 8,7 Rebounds, 7,2 Assists):
Der verbale Anführer des Teams ist zweifelsohne auch sportlich essenziell für die Dubs, schließlich führt er sie in den Playoffs in allen wichtigen Stats außerhalb der Punkte an. Green stellt sich in den Dienst der Mannschaft, tut die Dinge, die gefordert sind und hat kein Problem damit, offensiv in die zweite Reihe zu treten.
Sollte Thompson sich nicht aus seinem Shooting-Loch befreien, richtet sich im Angriff mehr Aufmerksamkeit auf Green. Wie sicher fällt sein Dreier? In den Finals 2016 war zu beobachten, wie die Cavs Green bewusst Würfe nehmen ließen. In der laufenden Postseason trifft er allerdings 47 Prozent von Downtown - Bestwert bei Golden State! Knüpft er an diese Leistung an, hat Cleveland ein Problem.
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Defensiv stellt sich die Frage, ob er ins direkte Duell mit James geschickt wird oder KD diese Aufgabe übernimmt. Auf der Pressekonferenz vor Spiel 1 sprach er davon, Kevin Love zu verteidigen: "Ich werde meinen Speed ausnutzen und ihm das Leben so schwer wie möglich machen." Einerseits könnte das eine Finte gewesen sein, auf der anderen Seite ist es aber auch kein Geheimnis, dass Green aus der Helpside heraus noch effizienter verteidigt als am Mann.
Kevin Love (17,2 Punkte, 10,4 Rebounds, 47,5 Prozent 3FG)
Kaum ein Spieler muss trotz des ganzen Team-Erfolgs so viel Kritik einstecken wie Love. Offensiv sei er zu passiv und profitiere nur von den Kreationen eines LeBron James, defensiv richte er mehr Schaden an als alles andere.
Bleibt die Frage, was eigentlich von ihm erwartet wird. Neben der Präsenz von LeBron (beziehungsweise in dessen "Auszeiten" von Kyrie) ist ein zuverlässiger Schütze genau das, was das Team braucht. Und diesbezüglich liefert Love ab: 48 Prozent seiner Catch-and-Shot-Dreier fliegen durch die Reuse. Statistisch spielt er nebenbei die beste Postseason seiner Karriere.
Defensiv ist aber in der Tat so, dass ihn der Gegner als Schwachpunkt ausmachen könnte. Ihm fehlt einfach die Geschwindigkeit, um Leute vor sich zu halten und auch am Ring agiert er nicht sonderlich effizient. Beim berüchtigten Play gegen Curry in Game 7 hatte er allerdings unter Beweis gestellt, dass er in Einzelfällen über sich hinaus wachsen kann. Wie oft gelingt ihm das bei der Neuauflage?
Fazit: Wenn Love seinen Rhythmus hat und offensiv mit Selbstvertrauen agiert, kann er seinem Team spielentscheidende Runs liefern. Die defensiven Fragezeichen sind aber zu groß, um im direkten Duell gegen Alleskönner und Heißblut Green zu bestehen. Vorteil Warriors.