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Zurück bleibt Brachland

Paul George läuft von nun an für die Oklahoma City Thunder auf
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Warum gab es kein besseres Angebot?

Die Frage müsste eigentlich lauten: 'Warum nahm Indiana keins der besseren Angebote an?' Denn allem Anschein nach gab es durchaus reizvollere Optionen, beziehungsweise es hätte sie zu einem anderen Zeitpunkt gegeben.

Die Celtics sollen vorm Draft noch zwei Starter (eine Kombination aus Avery Bradley, Jae Crowder und Marcus Smart) sowie drei Erstrundenpicks angeboten haben. Dabei waren zwar nicht die (sehr wahrscheinlichen) Lottery-Picks aus Brooklyn und Los Angeles beziehungsweise Sacramento involviert, aber eben immerhin Draft-Picks - das wichtigste Gut bei dem Versuch eines Rebuilds.

ESPN zufolge stand zudem ein Drei-Team-Trade mit den Cavaliers und Nuggets im Raum - dabei wäre Kevin Love nach Denver gegangen, George nach Cleveland, und die Pacers hätten ein Paket um Gary Harris, Trey Lyles und einen geschützten Erstrundenpick bekommen. Auch dies wäre ein reizvolleres Angebot gewesen als Oladipo und Sabonis.

Was war also der Grund? Man kann nicht in den Kopf von General Manager Kevin Pritchard hineinschauen, Stimmen aus Cleveland und Boston legen aber Folgendes nahe: Indiana wollte George nicht innerhalb der eigenen Conference abgeben.

Sollte das stimmen, wäre es ein fürchterlicher Grund; es könnte noch ewig dauern, bis Indiana wieder ein Faktor wird und ernsthaft mit Boston oder Cleveland konkurrieren kann. Warum nimmt man also nicht einfach den besten Deal? Was kümmert es die Pacers, wer in den nächsten Jahren um den Titel mitspielt, wo sie doch selber nichts damit zu tun haben werden?

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Pacers entweder die Nerven verloren haben oder dass sie Sabonis und Oladipo für künftige Stars halten. Das wäre allerdings auch kein besonders gutes Zeichen für Indiana. Dieser Trade wäre mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch in einer Woche noch zu haben gewesen - ein geduldiger GM hätte wohl erstmal versucht, eine Auktion anzustacheln.

Am Draftabend hatte Pritchard noch betont, man werde "keinen schlechten Deal" für George annehmen. Das hat er nun aber getan - ob aus falschem Stolz oder aus Inkompetenz spielt im Endeffekt nur eine untergeordnete Rolle. Den Pacers hat er mit dieser Entscheidung jedenfalls keinen Gefallen getan.