Was bedeutet der Deal für den Rest der Liga?
Neben den Pacers gibt es noch weitere große Verlierer dieses Trades: An erster Stelle die Cavaliers, die die Chance auf den wohl einzigen Spieler verpasst haben, der zu haben war und der wirklich einen Unterschied im Hinblick auf ein mögliches Finals-Re-Re-Rematch gegen die Warriors gemacht hätte (nein, das tut Carmelo Anthony nicht).
In der Bay Area dürfte man sich ins Fäustchen gelacht haben - die Thunder sind nun besser, in der jetzigen Besetzung aber auch noch (lange) nicht auf dem Niveau von Golden State. Auch die Cavaliers haben aber zumindest einen kleinen Grund zum Aufatmen. Denn Boston hat George schließlich auch nicht bekommen.
Selbst dann, wenn Boston Gordon Hayward bekommen sollte, werden die Cavs ihre Vormachtstellung im Osten kaum hergeben müssen. Im Gegenteil: Es gibt nun sogar noch weniger Konkurrenz. Nachdem nun auch Paul Millsap (nach George und Jimmy Butler) gen Westen gezogen ist, wird das Ungleichgewicht der Conferences immer extremer.
Stand jetzt hat sich kein Team im Osten, abgesehen von den Sixers (ausgerechnet!), signifikant verbessert, während die "Superteams" im Westen nahezu aus dem Boden sprießen. Denver ist besser. OKC ist besser. Houston ist besser. Minnesota ist besser. Allein der Kampf um die hinteren Playoff-Plätze dürfte im Westen zu einem absoluten Blutbad verkommen.
Im Osten? Toronto und Washington halten den Status quo, Boston und Miami hoffen noch auf Verstärkungen, die jungen Bucks und Sixers trenden nach oben, Cleveland bleibt der Goldstandard, auch wenn die Möglichkeiten für Verstärkungen langsam ausgehen. Chicago, Atlanta, Brooklyn, (wahrscheinlich) New York, Indiana und Orlando wollen neu aufbauen. Charlotte und Detroit sind irgendwie auch noch da. Reichen 38 Siege für einen Playoff-Platz? 35?
Man stelle sich vor, Anthony wird nach Houston getradet und LeBron wechselt nächste Saison wirklich nach Los Angeles. Nach und nach verkommt die Eastern Conference zu einem postapokalyptischen Brachland a la "Mad Max". Rockets-GM Daryl Morey witzelte bereits bei Twitter, dass sein Team daran arbeite, Houston irgendwie in die Eastern Conference zu befördern.
Wer weiß: Vielleicht wird eines Tages sogar ernsthaft mal darüber nachgedacht, die Conferences tatsächlich einzustampfen.