Kentavious Caldwell-Pope (UFA)
Kentavious Caldwell-Pope ist einer der größten Namen, der in der Free Agency noch verfügbar ist. Nachdem er zum Restriced Free Agent wurde, lag ihm ein Qualifying Offer der Detroit Pistons über knapp 5 Millionen Dollar vor. Als Alternative legte die Franchise laut übereinstimmenden Medienberichten ein Angebot über 80 Millionen US-Dollar für fünf Jahre auf den Tisch - doch der Shooting Guard lehnte ab.
Nachdem die Pistons jedoch Marcus Morris für Avery Bradley von den Celtics tauschten, stand der Teambedarf in keiner Relation mehr zu den Gehaltsvorstellungen des 24-Jährigen. Damit hat KCP sich ganz klar verzockt: Nur die Brooklyn Nets wären vermutlich fähig (und bereit), dem Guard das große Geld zu zahlen. Da die Wizards das Offer Sheet der Nets für Otto Porter gematcht haben, ist Brooklyns Geld in ein paar Tagen wieder bereit, ausgegeben zu werden.
Nach dem Trade für DeMarre Carroll, der auch seinen 30 Millionen US-Dollar schweren Vertrag mitbringt, könnte die Spendierlaune in Brooklyn allerdings geringer ausfallen als KCP vielleicht gehofft hatte. Eine andere Alternative die Adrian Wojnarowski von ESPN ins Spiel bringt, ist ein sogenannter "Baloon Deal" mit dem Lakers - ein günstiger Einjahresvertrag, der Caldwell-Pope die Möglichkeit gibt, sich noch kommende Saison in den Fokus zu spielen und 2018 erneut zum Free Agent zu werden. L.A. verfolgt diesen Plan laut Woj intensiv.
Update (12. Juli): Die Lakers haben Caldwell-Pope für 1 Jahr und 18 Millionen Dollar verpflichtet.
Mason Plumlee (RFA)
Der mittlere Plumlee ist nach seiner bisher besten NBA-Saison bei den Denver Nuggets zum Restricted Free Agent geworden. Das Qualifying Offer, das Denver dem Center vorgelegt hat, beläuft sich wohl auf überschaubare 4,5 Millionen Dollar. Damit hätte die Franchise auch nach der Verpflichtung von Paul Millsap noch genug Geld zur Verfügung, um Plumlee zu halten.
Ob ein andere Franchise das Angebot der Nuggets überbietet, ist fraglich. Plumlee ist zwar ein brauchbarer Passer, aber seine Rim Protection und sein Spacing sind weiter inkonstant und genau das suchen die Teams in der Free Agency zurzeit. Er wird also vermutlich als Schnäppchen bei den Nuggets bleiben und hinter Millsap und Nikola Jokic von der Bank kommen.
JaVale McGee (UFA)
Der Name JaVale McGee ist vermutlich bekannter als seine Leistungen es rechtfertigen würden: 6,1 Punkte und 3,2 Rebounds pro Spiel sind gut, aber nicht herausragend. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass der Center nach seinem erfolgreichen Jahr bei den Warriors den Markt testen will, solange ein Hype um seine Person besteht. Champion McGee traf sich sowohl mit dem L.A. Clippers als auch den Sacramento Kings, um Vertrags-Szenarien zu besprechen.
Laut ESPN-Experte Woj wollen aber auch die Warriors McGee als Energizer von der Bank behalten. Da die Clippers schon über dem Salary Cap sind, käme nur ein Sign-and-Trade infrage. Bleiben für McGee noch zwei Möglichkeiten: zurück zum Titelkandidaten Golden State für das Veteranen-Minimum oder auf ein großzügigeres Angebot der Kings hoffen. Oder schalten sich eventuell die Celtics noch ein, die explizit Bedarf an Rebounding und Rim Protection (aber ohne Trades keinen finanziellen Spielraum) haben?
Tony Allen (UFA)
Tony Allen ist inzwischen 35 Jahre alt - und hat trotzdem in der vergangenen Saison für die Memphis Grizzlies die besten Stats der letzten fünf Jahre aufgelegt (9,1 Punkte sowie 5,5 Rebounds und 1,4 Assists pro Spiel). Dazu verzeichnete er das zweitbeste Defensiv-Rating aller Shooting Guards der Liga und wurde zum dritten Mal in Folge in die All-Defensive-Teams gewählt. Allen könnte in dieser Free Agency den letzten längeren Vertrag seiner Karriere unterzeichnen.
Als Hauptinteressent für Allen gelten die L.A. Clippers, die laut NBA-Insider David Aldridge nach dem Abgang von J.J. Redick noch nach defensivstarken Guards für ihr Roster suchen. Da L.A. aber bereits deutlich über dem Cap ist, streben die Clips laut Aldridge ein Sign-and-Trade mit den Grizzlies an. Möglicher Gegenwert: Austin Rivers? Lou Williams? Picks?
JaMychal Green (RFA)
Und direkt der nächste Grizzlie: Nachdem JaMychal Green mit einer starken Saison Zach Randolph auf die Bank verbannte, wollte sein Berater in der Offseason einen fetten Vertrag für ihn aushandeln: "Ich habe zwei Offer Sheets vorliegen. Es sieht so aus, als ob Memphis sich in eine andere Richtung bewegt", sagte er - doch ESPNs Woj konterte: Es läge bereits ein Angebot der Grizzlies vor. Der Berater wolle nur den Preis in die Höhe treiben.
Danach wurde es ruhig um den vielseitigen Big Man. Sean Deveney von Sportingnews berichtet von Interesse der Chicago Bulls und den San Antonio Spurs (sollte Jonathon Simmons das Team verlassen). Von tatsächlichen Angeboten ist allerdings bisher nichts bekannt, die hängen auch von den Entscheidungen von Dedmon und Gasol ab.
Memphis wird den 27-Jährigen also eher halten können - sein Spacing und seine Physis können sie gut gebrauchen.