Wie geht es bei den New York Knicks weiter?
Die New York Knicks sind ab sofort das Team von Kristaps Porzingis. Die Zukunft soll um den 22-Jährigen herum gebaut werden - und dessen Rolle wird schon in der kommenden Saison stark verändert daherkommen. Zuletzt erhielt er an der Seite von Melo und Derrick Rose 14,9 Abschlüsse pro Spiel bei einer Usage-Rate von 24,3 Prozent. Beides wird in die Höhe schnellen, wobei davon auszugehen ist, dass er gut damit umgeht.
Denn die Stats-Analysten von ESPN haben herausgefunden, dass er 2016/17 effizienter war, wenn er ohne Rose und Melo agierte - auf 100 Ballbesitze hochgerechnet sogar um 5 Punkte. Wird er trotzdem einige schwierige Phasen durchmachen? Sicherlich. Die nehmen die Knickerbockers aber gerne in Kauf, denn Siege stehen auf der Prioritäten-Liste nun vorerst nicht mehr besonders weit oben.
Schließlich gibt es neben dem Einhorn noch mehr Talent, das ausgeschöpft werden will. Auf nahezu jeder Position steht junges Spielermaterial zur Verfügung: Sei es Rookie Frank Ntilikina auf der Eins, Tim Hardaway Jr. auf dem Flügel oder neben Porzingis der Spanier Willy Hernangomez am Brett.
Bezüglich der Bewertung des Trades muss beachtet werden, dass für die Knicks kaum etwas herauszuholen war. Schließlich wusste alle Welt, dass New York Melo gerne loswerden würde und dass dieser für sein Alter nicht nur überbezahlt ist, sondern auch ganz spezielle Wünsche hinsichtlich der Destination hat. Das von GM Scott Perry ausgerufene Ziel, für Melo einen Scoring-Wing, auslaufende Verträge und (Erstrunden-)Picks zu ergattern, wurde dadurch klar verfehlt.
McDermott ist zwar ein Flügel mit Scoring-Qualitäten, dürfte aber keine allzu große Rolle in der Zukunftsplanung spielen, sofern es keine unerwartete Leistungs-Explosion von ihm gibt. Der akquirierte Pick gilt leider auch nur für die zweite Runde, dürfte aufgrund des Rebuilds in Chicago aber immerhin hoch ausfallen. Enes Kanter kann man auch nicht wirklich gebrauchen, da auf dessen Position die Entwicklung anderer Spieler im Fokus steht. Sein Vertrag läuft zudem bis 2019. Es ist gut vorstellbar, dass der Trade-Markt für den Türken evaluiert wird und er bald schon wieder woanders spielt.