Die Utah Jazz haben im Playoff-Kampf einen kleinen Rückschlag hinnehmen müssen: Sie kassierten gegen dezimierte Celtics einen Gamewinner von Jaylen Brown. Die Grizzlies überraschen zudem gegen die Blazers, die Sixers müssen für den Sieg gegen die Knicks mit Joel Embiid bezahlen und die Mavericks unterliegen den Los Angeles Lakers.
Orlando Magic (22-52) - Brooklyn Nets (24-51) 104:111 (BOXSCORE)
Beide Teams befinden sich im Keller der Tabelle - mit dem Unterschied, dass die Nets nicht um einen hohen Draft-Pick spielen, sondern um Siege, die der Entwicklung der jungen Mannschaft guttun sollen. Und vielleicht aus diesem Grund zogen die Gäste aus New York in der entscheidenden Phase mit Leichtigkeit davon.
Drei Viertel lang war ein flotter Schlagabtausch zu beobachten, beide Teams bevorzugten eine hohe Pace. Dennoch waren meist die Nets in Front - aber zunächst noch nicht so weit, dass man von einer frühen Vorentscheidung sprechen konnte. Dann jedoch brach das vierte Viertel an. In diesem kombinierte Brooklyn das schnelle Tempo mit einer grundsoliden Defense, woraus ein 17:2-Run resultierte. Davon erholte sich Orlando nicht mehr.
Sieben Nets-Spieler punkteten zweistellig, darunter D'Angelo Russell (16, 12 Assists), Caris LeVert (16) und DeMarre Carroll (14, 12 Rebounds). Für die Magic trugen Nik Vucevic (24 Punkte, 15 Rebounds) und Mario Hezonja (23) die Offensive.
Charlotte Hornets (34-42) - Cleveland Cavaliers (45-30) 105:118 (Spielbericht)
Philadelphia 76ers (44-30) - New York Knicks (27-49) 118:101 (BOXSCORE)
Philly sitzt im Kampf um Platz 3 weiterhin den Cavs im Nacken - gegen die Knicks gab es den bereits achten Sieg in Folge. Diesen mussten sie allerdings teuer bezahlen.
In der Anfangsphase lief alles nach Plan, schon im zweiten Viertel hatten sich die Hausherren eine halbwegs komfortable Führung erspielt. Dann misslang Joel Embiid allerdings ein Hand-off mit Markelle Fultz (14 Minuten, 3 Punkte, 1/5 FG, 7 Assists): Die Beiden rasselten mit den Köpfen zusammen, der Center blieb lange Zeit benommen liegen. Er sollte nicht mehr aufs Parkett zurückkehren. Immerhin machte später noch die Runde, dass er sich "nur" Gesichtsprellungen und keine Gehirnerschütterung zugezogen hat. Wie lange er nun ausfällt, steht noch nicht fest.
Die Knicks schafften es im Anschluss daran, ins Spiel zurückzukommen und es vor der Halbzeit sogar auszugleichen. Für mehr sollte es aber nicht reichen: Philly blieb cool, erarbeitete sich genügend Punkte am Brett und stellte den alten Vorsprung so wieder her. Vor allem Dario Saric übernahm in den zweiten 24 Minuten Verantwortung und wurde zum Matchwinner.
Der Kroate hatte am Ende 26 Punkte, 14 Rebounds und 5 Assists gesammelt, J.J. Redick unterstütze mit 21 Zählern, Ben Simmons kam auf 13 nebst 10 Assists und 8 Rebounds. Bester Knickerbocker war Emmanuel Mudiay mit 22 Punkten von der Bank, Michael Beasley legte ebenfalls 22 und 8 Rebounds auf.
Memphis Grizzlies (21-54) - Portland Trail Blazers (46-29) 108:103 (BOXSCORE)
Die Blazers mussten ohne Damian Lillard auskommen, weil er der Geburt seines ersten Kindes beiwohnen wollte und deshalb abwesend war. Und die Grizzlies hatten bekanntlich gerade erst die T-Wolves besiegt und damit gezeigt, dass sie noch so etwas wie Basketball-Ehre besitzen. Es sprach also mehr für eine spannende Partie, als es ein reiner Blick auf die Tabelle hätte vermuten lassen.
Und tatsächlich lieferten sich die Teams ein Duell auf Augenhöhe - obwohl bei den Grizzlies wieder mal vor allem eher unbekannte Jungspunde auf dem Feld herumliefen, während ein Marc Gasol in der Crunchtime auf der Bank saß. Da wäre zum Beispiel MarShon Brooks, der erst einen Tag zuvor einen Zehn-Tages-Vertrag unterschrieben hatte und sich dank einiger Clutch-Momente für höhere Aufgaben empfahl.
Er durfte das komplette vierte Viertel auf dem Spielfeld verbringen und traf dabei 4 von 4 Dreier, womit er die Blazers zur Verzweiflung brachte. Somit war Brooks auch die Antwort auf C.J. McCollum, der in Abwesenheit seines Backcourt-Partners trotz zahlreicher Double-Teams Lösungen fand und sein Team lange auf Kurs hielt. Die unbeschwerten und ohne Druck aufspielenden Youngster der Grizzlies, die durch den erfrischenden Auftritt auch die Fans wieder auf ihre Seite zogen, hatten von der Freiwurflinie aber das letzte Wort.
MarShon Brooks kam insgesamt auf 21 Punkte (7/12 FG, 5/5 Dreier), Dillon Brooks auf 18. McCollum (42 Punkte, 16/25 FG) hatte zu wenig Unterstützung, Wade Baldwin, der im Sommer noch von den Grizzlies entlassen wurde, erzielte immerhin noch 15 Zähler.
Minnesota Timberwolves (43-33) - Atlanta Hawks (21-54) 126:114 (Spielbericht)
Utah Jazz (42-33) - Boston Celtics (52-23) 94:97 (BOXSCORE)
Es ist schon beeindruckend, wie die Celtics es schaffen, trotz der vielen Verletzungen weiterhin Siege zu holen - auch Al Horford (Knöchel) musste passen. Trotzdem gab es einen Erfolg gegen einen Playoff-Contender aus dem Westen. Und der hatte es in sich.
Zunächst ging es hin und her. Boston spielte ein sehr starkes zweites Viertel und setzte sich dezent ab, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Denn nach dem Pausentee packten die Jazz ihre gefürchtete Lockdown-Defense aus, ließen beispielsweise nur einen Dreier in 12 Minuten zu und gingen ihrerseits in Führung. Diese hielt dann auch bis in die Crunchtime hinein an.
Dort setzte Donovan Mitchell immer wieder mit seinen Drives Akzente, doch er machte auch Fehler. So leistete er sich einen unnötigen Turnover, den Jayson Tatum auf der anderen Seite für einen freien Dunk zum 94:94 nutzte. Da waren noch 69 Sekunden auf der Uhr.
Anschließend gab es Fahrkarten auf beiden Seiten, ehe die Celtics mit dem letzten Angriff die Chance auf den Sieg hatten. Nach einer Auszeit spielten sie etwas unorthodox Jaylen Brown am Key frei, der eiskalt einen freien Dreier zum 97:94 einnetzte. Die verbleibenden 0,3 Sekunden reichten den Jazz anschließend nicht mehr für einen vernünftigen Abschluss. Durch den Sieg der Clippers bei den Suns schrumpfte ihr Vorsprung auf Rang 9 etwas zusammen.
Matchwinner Brown war gleichzeitig auch Topscorer der Kobolde mit 21 Zählern, Tatum kam auf 16. Mitchell beendete das Spiel mit 22 Punkten und 6 Assists, Ricky Rubio (14 Punkte, 10 Assists) legte ein Double-Double auf.
Phoenix Suns (19-57) - Los Angeles Clippers (41-34) 99:111 (BOXSCORE)
Die Clippers spielten Back-to-Back, nachdem sie am Vortag noch einen wichtigen Erfolg gegen die Bucks feiern durften. Daran knüpften sie nun an, obwohl Milos Teodosic wie befürchtet mit Schmerzen am Fuß zusehen musste. Für ihn startete Tyrone Wallace.
Einen guten Start konnte er seinem Team aber nicht bescheren, sodass die zunächst noch forsch auftretenden Suns den ersten Durchgang für sich entschieden. Im weiteren Verlauf rissen die favorisierten Gäste das Geschehen aber an sich: Spätestens, als sie im vierten Viertel einen 18:0-Runf aufs Parkett zauberten, war die Messe gelesen, zumal auf der anderen Seite Devin Booker, Elfrid Payton und Alex Len fehlten.
Topscorer der Clips war Tobias Harris mit 27 Punkten (5/6 3FG), Austin Rivers legte 18 auf. Bester Scorer der Sonnen war Tyler Ulis (23 Punkte), Josh Jackson kam auf 18 Zähler.
Los Angeles Lakers (33-41) - Dallas Mavericks (23-52) 103:93 (BOXSCORE)
Gute Nachrichten aus Tinseltown: Brandon Ingram hat seine Leistenverletzung überwunden und kehrte ins Lineup der Lakers zurück. Er hatte zuvor 5 Spiele verpasst und unterstrich gegen die Texaner nun direkt seinen Wert für das junge Team.
Nach einer ersten Halbzeit mit zahlreichen Führungswechseln setzten sich im dritten Viertel aber erst einmal die Gäste ab. Das war aber nur von kurzer Dauer, da sie ihre Führung dadurch wieder hergaben, dass sie 5 Minuten lang keinen einzigen Punkt erzielten. Das wiederum nutzte L.A., um den Spieß umzudrehen.
Anschließend fanden die Mavs zwar wieder ins Spiel, punkteten aber nicht mehr konstant genug. So reichte den Hausherren ein Mini-Run in der Crunchtime, um die Angelegenheit zu entscheiden.
Rückkehrer Ingram überzeugte mit 13 Punkten, 6 Rebounds und 4 Assists, Brook Lopez (22 Punkte) war Topscorer von den Lila-goldenen, Julius Randle (20 Punkte, 10 Rebounds) gelang ein Double-Double. Auf der anderen Seite legte Harrison Barnes 17 Punkte auf, Dirk Nowitzki kam in 22 Minuten auf 13 und 7 Rebounds, Maxi Kleber als Bankspieler auf 26 Minuten und 7 Punkte.