Die Playoffs werden so ausgeglichen wie seit Jahren nicht mehr
Thorben Rybarczik: Auf jeden Fall. Denn auf sechs von acht Erstrunden-Serien würde ich nicht besonders viel Geld auf ein Team setzen - denn aufgrund von unterschiedlichem Momentun bei den Mannschaften oder eben wegen der Verletzungen kann es überall Upsets geben. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es einen Top Seed in der ersten Runde erwischt - Houston sicherlich nicht, bei Toronto aber eben schon. Dazu kommen Teams wie Utah oder Portland, die vor ein paar Wochen noch niemand so recht auf dem Zettel hatte, die aber absolut keine Angst vor den Top-Teams haben müssen.
Alex Schlüter: Ich glaube sie werden ausgeglichener als im letzten Jahr, das ist aber auch keine große Kunst. Ich bin enorm gespannt, ob Houston es wirklich schafft, den Warriors im Westen die Stirn zu bieten. Ich glaube wie gesagt noch nicht daran, aber wenn sie das schaffen, dann werden es epische Conference Finals. Ich habe auch die Hoffnung, dass formstarke Teams wie Utah, Portland oder New Orleans dafür sorgen, dass die erste Runde im Westen für einige packende und vor allem hochklassige Duelle sorgen.
Robert Arndt: Das ist so eine Sache. Der Spannung kann natürlich der Ausfall von Stephen Curry nicht schaden, ansonsten hätten im Westen Houston und Golden State maximal je ein Spiel bis ins Conference Final abgegeben. So werden sich die Warriors ganz schön strecken müssen, auch wenn Durant das schon regeln wird. Die Matchups zwischen drei und sechs versprechen dann natürlich einiges, klare Favoriten habe ich da eigentlich nicht. Aber sind wir ehrlich: Egal, wer sich da durchsetzt, der wird anschließend die Segel streichen müssen. Im Osten sehe ich das ein bisschen anders. Es würde mich nicht einmal schocken, wenn es drei Upsets in der ersten Runde geben würde. Wird natürlich nicht passieren, aber da ist eben alles ein wenig enger gedrängt. Teams wie Milwaukee, Miami oder Washington stehen da unten, weil sie nicht konstant waren. Geschlagen haben sie die Top-Teams dennoch.
Alex Schlüter: Im Osten bin ich auch unsicher. Toronto ist besser als in den vergangenen Saisons, aber für mich immer noch kein echter Contender. Boston wäre das, wenn diese verdammten Verletzungen nicht wären. Die Cavs sind schlechter als in den Vorjahren, aber doch zu gut, um es nicht in die Finals zu schaffen. Das spricht erstens nicht für die Eastern Conference und zweitens nicht für spannende Finals. Da warten dann die Warriors, die ich momentan ähnlich überlegen sehe, wie in den Finals 2017. Ich hoffe sehnlichst, dass ich mich irren werde!
Manni Winter: Ich denke, das wirst du! Ich glaube nämlich, dass wir so etwas wie letztes Jahr nicht zu sehen bekommen, dass die beiden Finalisten ohne echte Konkurrenz durchmarschieren. Das kann man schon daran festmachen, wie spannend und eng es bis zum Schluss in den Conferences zuging. Denver haben 46 Siege nicht gereicht, das ist eigentlich Wahnsinn. Viele Mannschaften liegen sehr dicht beieinander, wir können uns auf einige richtig enge Serien freuen.