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NBA: 5 Fragen zum Playoff-Aus der Boston Celtics - Das war erst der Anfang!

Die Boston Celtics stehen vor einer rosigen Zukunft.
© getty
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Was passiert mit Marcus Smart?

Auch, wenn es sich so anfühlt, als wäre Marcus Smart schon seit Ewigkeiten bei den Celtics: Der Kerl ist erst 24 Jahre alt und spielt noch in seinem Rookie-Vertrag. Von einer vorläufigen Verlängerung von eben diesem hatten die Celtics im vergangenen Sommer abgesehen, weshalb er nun Restricted Free Agent wird.

Zwölf bis 14 Millionen Dollar Jahresgehalt soll in etwa das sein, was der Guard für seinen neuen Kontrakt anstrebt - und das können sich die Celtics kaum leisten. Sie haben allein für die kommende Saison schon Gehaltsverpflichtungen von knapp 120 Millionen Dollar und mit Greg Monroe und Aron Baynes gibt es weitere Free Agents, die unter Umständen gehalten werden sollen.

Es ist also gut möglich, dass Game 7 gegen die Cavs das letzte Spiel von Smart im Celtics-Trikot war - obwohl er das Aushängeschild der Spielweise dieser Mannschaft darstellte. Sowohl Stevens als auch Danny Ainge sind sich des Werts von Smart bewusst, von seiner Defense, seinen Hustle Plays, seiner Mentalität.

"Ich mache so viele Dinge auf dem Court, die nicht im Statistikbogen auftauchen", sagte Smart zu ESPN. "Spieler wie mich findest du nur selten. Ich gebe immer alles für das Team, jedes Spiel und jede Minute. Sagt mir, auf welche Spieler das noch zutrifft." Aufgrund dieser Eigenschaften, so Smart, sei er eigentlich noch mehr wert als zwölf bis 14 Millionen Dollar.

Deshalb steht wohl außer Frage, dass er von anderen Franchises entsprechende Angebote bekommen wird. Die Mavericks gelten als interessiert, bei den Nets passt er auch ins Raster, ebenso bei den Spurs - und sie alle könnten ein höheres Gehalt anbieten als die Celtics.

Andererseits weiß Smart, was er an Boston hat. Hier ist er Publikumsliebling, hier darf er seinen Emotionen ausleben, hier wird seine Spielweise von Coaches, Mitspielern und Front Office geschätzt. Die Franchise schenkte ihm in den vergangenen Jahren viel Vertrauen. Sie draftete ihn 2014, obwohl er am College Wochen zuvor mit einem Fan aneinandergeraten war, sie verzieh ihm, als er sich am Anfang dieses Jahres an einer Glasscherbe die Hand aufschnitt, nachdem er ein Bild zertrümmert hatte.

Vielleicht spielt das eine Rolle bei Smarts Entscheidung und er nimmt einen Paycut hin. Dazu passen auch seine jüngsten Aussagen: "Ich bin hier und denke, dass ich es auch nächste Saison bin. Ich habe so viel Respekt für die Jungs hier. Man sieht nicht viele Organisationen, die sich so um die Spieler kümmern, wie es diese Organisation macht." Er fügte aber auch einschränkend an: "Ich werde viel darüber nachdenken."

Eine eher unwahrscheinliche Alternative gäbe es auch noch: Er könnte das Qualifying Offer annehmen, dass die Celtics ihm obligatorisch vorlegen werden. Dann würde er in der kommenden Saison rund sechs Millionen Dollar verdienen und 2019 Unrestricted Free Agent werden. Das ist allerdings riskant: Nach dem Playoff-Run der Celtics dürfte sein Wert aktuell sehr hoch sein. Und in Nerlens Noel bei den Dallas Mavericks könnte er ein warnendes Beispiel dafür sehen, zu viel Risiko einzugehen.