Was machen die Bucks mit Jabari Parker und in der weiteren Offseason?
Zwei zentrale Fragen dominieren die Offseason bei den Milwaukee Bucks: Wer wird neuer Head Coach (alles dazu in Frage 5) und was passiert mit Jabari Parker?
Geht es nach Antetokounmpo, stellt sich zumindest die Parker-Frage überhaupt nicht. "Jabari geht nirgendwo hin", war sich der Grieche nach dem Ausscheiden der Bucks sicher. "Er wird weiter hier sein und sich nun auf die neue Saison vorbereiten."
Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht. In den Gehaltsbüchern Milwaukees tauchen für die kommende Saison schon knapp 120 Millionen Dollar auf - und da ist der Forward noch nicht mit eingerechnet. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, er wird Restricted Free Agent. Und die Bucks müssen sich überlegen, ob sich ein teures Investment in den 23-Jährigen lohnt.
Was dafür spricht: Wenn er fit ist, kann er ein kompletter Offensiv-Spieler sein, der sich selbst einen Wurf kreieren kann und auch abseits des Balles funktioniert. Er verfügt über einen guten Distanzwurf, in der Regular Season, in der er immerhin noch 31-mal auf dem Feld stand, traf er 38,3 Prozent von draußen. Aus dem Catch-and-Shoot waren es sogar 44 Prozent.
Da der Spielraum der Bucks in der Free Agency begrenzt ist, könnte er mit dieser Eigenschaft sehr wichtig werden (siehe Frage 3), denn den Bucks fehlt es an Spacing und Shooting. Und wenn er endlich mal eine ganze Saison durchspielt und konstant seinen Rhythmus hat, sind weitere Verbesserungen hinsichtlich seiner Abschluss-Effizienz zu erwarten.
Das alles ist aber mit diesem "wenn" verbunden - Parker hat schon zwei Kreuzbandrisse erlitten. Die Gefahr, dass er sich erneut verletzt, ist definitiv präsent. Darüber hinaus gibt es Fragezeichen hinter seiner Defense, die gemessen an seinen körperlichen und athletischen Voraussetzungen zuletzt nicht zufriedenstellend war.
Und: Offenbar strebt er nach einer größeren Rolle, als ihm zuletzt zugestanden worden ist. In Spiel 2 spielte er nur 10 Minuten und beschwerte sich darüber öffentlich. Es ist davon auszugehen, dass er ebenfalls öfters die erste Option sein will, was sich in Phasen, in denen er zusammen mit Giannis auf dem Feld steht, als schwierig gestalten dürfte.
Bei dieser offen geäußerten Unzufriedenheit dürften andere Teams die Ohren gespitzt haben. Jede Franchise ist berechtigt, dem Restricted Free Agent Angebote zu machen, die Bucks dürften jedoch matchen. Ein Szenario, in dem Parker viel Geld verdient, ist aber mit hohem Risiko verbunden: Die Cap-Situation wäre noch vertrackter und im Falle einer erneuten Verletzung kaum Spielraum für Reaktionen möglich.
Zwei andere Baustellen hat General Manager John Horst auch noch zu beackern. Eric Bledsoe könnte mit seiner durchaus vorhandenen Qualität und seinem auslaufenden Vertrag ein Trade-Asset sein, wenn die Bucks der Meinung sind, dass er kein Eckpfeiler für die Zukunft darstellen soll. Bis dato zeigte er mehr Schatten als Licht, vielleicht könnte man für ihn etwas Shooting akquirieren - oder im besten Fall auch noch einen Center, denn John Henson fehlt die Qualität, um mit ihm als Starter höhere Ziele anzustreben.