Wer wäre der ideale Coach für die Milwaukee Bucks?
Die Bucks brauchen auf der Head-Coach-Position eine 180-Grad-Wendung. Sie brauchen einen Coach, der die Defense repariert und die Halbfeld-Offense modernisiert. Und er muss den jungen Kern um Antetokounmpo entwickeln, damit dieser in drei, vier Jahren - wenn er seine Prime erreicht hat - realistische Chancen auf einen Titel hat.
Vorneweg: Joe Prunty dürfte keinerlei Aussichten auf eine Weiterbeschäftigung haben, sein Coaching gegen die Celtics war gelinde gesagt keine Offenbarung. Die Bucks wirkten planlos, Prunty schien mit der Aufgabe teils überfordert und wurde von Brad Stevens nach allen Regeln der Kunst ausgetrickst.
Die Chancen auf eine größere Lösung sind aber ohnehin nicht schlecht. Es ist recht selten, dass ein kleines Team wie die Bucks einen Coaching-Job anzubieten hat, der wohl begehrt wie kein anderer ist, was natürlich an Antetokounmpos Zukunft und dem besagten jungen Kern liegt.
Optionen gibt es jede Menge. Jeff Van Gundy, Monty Williams oder der nun wohl bei den Knicks angestellte David Fizdale gelten und galten in Milwaukee wie auch bei anderen Teams als Kandidaten. Die interessanteste Variante dürfte aber Mike Budenholzer sein, der erst kürzlich sein Amt bei den Atlanta Hawks niedergelegt hat.
Der ehemalige Schröder-Coach arbeitete über Jahre erfolgreich in Atlanta und will, wie es scheint, auch keine Pause einlegen, wie erste Bewerbungsgespräche mit den Suns und Knicks zeigten. Eine Qualität von Bud war es vor allem, junge Spieler zu entwickeln, wie die Beispiele von DeMarre Carroll, Kent Bazemore, Schröder oder Taurean Prince zeigten.
Die Bucks haben jede Menge Talent und Youngster, angefangen bei Maker, Sterling Brown oder eben Antetokounmpo, dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen scheint. Gerade in der Crunchtime hat Giannis noch einiges an Luft nach oben, um sich seine Offense zu kreieren.
Ein anständiges System könnte dabei helfen. Dass Budenholzer diese Qualitäten besitzt, hat er bewiesen, nicht zuletzt, als er die Hawks 2015 zu 60 Siegen führte - und dieses Team hatte keinen Spieler vom Schlag des jetzigen Bucks-Franchisespielers.
Budenholzer steht für einen Motion-basierten Angriff, wie ihn die Bucks so sehr haben vermissen lassen. Auf der einen Seite braucht es dafür auch die richtigen Spieler, um effizient zu sein - auf der anderen Seite ist Bud aber sicherlich niemand, der seine Spieler in ein unpassendes Korsett zwingt und keine alternativen Lösungen parat hat.
Insider Tim Bontemps von der Washington Post hat es in seiner Analyse recht passend formuliert: Die Bucks können es sich nicht leisten, Budenholzer nicht einzustellen, sollte sich dafür tatsächlich eine Chance bieten.