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Daniel Theis im Interview vor dem NBA-Start: "Wir haben die Zielscheibe auf dem Rücken"

Daniel Theis hat in seiner zweiten Saison mit den Boston Celtics Großes vor.
© getty
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SPOX: Irving hat vor kurzem öffentlich geäußert, dass er langfristig in Boston bleiben will, auch um die wilden Spekulationen zu seiner Zukunft im Keim zu ersticken. Ist es wichtig für das Team, diese Sicherheit zu haben?

Theis: Wir hatten natürlich alle diese Gerüchte mit New York gehört, dass er dort mit Jimmy Butler ein neues Team aufbauen will und so weiter, was vor allem deshalb entstanden ist, weil er eben aus New Jersey kommt. Daher war es für das Team und für die Fans auf jeden Fall sehr gut, dass er sich jetzt so offen zu der Organisation bekannt hat. Das bringt etwas Ruhe ins Team. Man kennt ja das Gegenteil: Dann wird bei jedem Spiel spekuliert, wenn er mal nicht so gut drauf ist, dass er schon mit dem Team abgeschlossen hat, er geht sowieso nach New York, und so weiter. Es ist gut für das Team und auch für ihn, hier Ruhe zu haben. Kyrie weiß, wie er seine Zukunft gestalten will und dass er hier bleiben möchte. Das hat uns intern natürlich alle gefreut und zeigt ja auch, dass hier gerade etwas wirklich Gutes entsteht.

SPOX: Auch Ihr Vertrag läuft nach der Saison aus - ist das für Sie schon ein Thema?

Theis: Ehrlich gesagt nicht, auch wegen der Verletzung. Mir geht es aktuell nur darum, Basketball zu spielen, Spaß dabei zu haben und mich wieder ins Team zu arbeiten, einen Rhythmus zu finden. Das sind die Gedanken, die ich mir im Moment mache. Ich hoffe natürlich, dass wir Mitte Juni immer noch spielen und dass es bis dahin dabei bleibt, dass ich mir nicht viele Gedanken machen kann oder muss, wie es nach der Saison weitergehen wird.

SPOX: Mitte Juni sind nur noch zwei Teams aktiv ...

Theis: Das ist unser Ziel! Wir wollen in die Finals, auch wenn wir wissen, wie lange der Weg dahin noch ist. Alles andere ergibt sich dann schon. Anders als in Europa darf hier sowieso erst ab dem 1. Juli verhandelt werden - das ist deswegen bis dahin überhaupt kein Stress.

Daniel Theis über Rookie-Saison: "Am Ende überwog die Freude"

SPOX: Haben Sie individuell besondere Ziele oder Erwartungen an die kommende Saison?

Theis: Ich möchte einfach auf der vergangenen Saison aufbauen und eine ähnliche Rolle spielen. Gerne will ich natürlich auch noch ein bisschen mehr auf dem Court stehen. Ich denke aber, dass jeder im Team eine gewisse Opferbereitschaft aufbringen muss. Wir haben ein so tiefes Team, haben elf, zwölf Leute, die ein verdammt hohes Niveau haben. Viele Spieler, die bei uns von der Bank kommen, würden bei anderen NBA-Teams starten. Deswegen muss jeder einfach das große Ziel sehen und nicht irgendwelche individuellen Ziele über das Team stellen. Das gilt für mich auch. Ich will erstmal fit sein, es einfach genießen, wann immer ich auf dem Court stehe, und alles dafür tun, dass die zweite Saison in der NBA sogar noch besser wird als die erste.

SPOX: Haben Sie den Schock nach der Verletzung mittlerweile hinter sich lassen können?

Theis: Ja, auf jeden Fall. Die ersten Tage waren schon heftig und es ist mir am Anfang auch nicht leichtgefallen, mir die Spiele von den anderen anzusehen. Aber mit der Zeit überwog trotzdem die Freude und auch der Stolz darüber, dass mein erstes Jahr insgesamt so positiv verlaufen ist. Ich hatte extrem großen Spaß, immer wenn ich auf dem Court stand, und darauf kann man aufbauen. Und auch trotz der Verletzung war ich ja noch Teil des Teams und habe die Jungs bei unserem Playoff-Run so gut unterstützt wie möglich.

SPOX: Sicher war es trotzdem hart, in Spiel 7 der Conference Finals nur zuzusehen, als wenige Plays den Unterschied machten.

Theis: Das war die ganzen Playoffs über sehr schwer. Die erste Serie gegen Milwaukee war sehr knapp, danach ging es gegen Philly, gegen die wir als Team ja eine gewisse Rivalität haben. Das zu verpassen, war scheiße. Aber ich habe mir da schon gedacht, dass ich so schnell wie möglich fit werden will, um in der kommenden Saison dabei zu sein, auch in den Playoffs, damit nächstes Mal nicht in den Conference Finals Schluss ist.

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