Was bedeutet die TOS-Verletzung für einen möglichen Trade?
Fakt ist, dass Fultz lange ausfallen wird und auch zur Trade-Deadline mit großer Sicherheit nicht wieder Basketball spielen wird. Das ist für Philly aus sportlicher Sicht mit der sehr dünnen Bank ziemlich suboptimal, dazu wird es damit noch schwerer, Fultz zu traden, wenn die Organisation ihren einstigen Hoffnungsträger tatsächlich bereits in der zweiten Saison aufgibt.
Mögliche Trade-Kandidaten wären somit eigentlich nur sichere Lottery Teams, die den Kampf um die Playoffs bereits vorzeitig aufgegeben haben und es sich leisten können, ein solches Risiko zu einzugehen. Im Westen bleibt damit eigentlich nur Phoenix übrig, während sich der Kandidatenkreis in der Eastern Conference wohl auf Brooklyn, Cleveland, Chicago, Orlando und Atlanta beschränken dürfte.
Fraglich ist Stand jetzt allerdings, wie ein Trade überhaupt aussehen könnte. Schon vor der TOS-Diagnose herrschte angeblich große Uneinigkeit über den Wert des Sixers-Guards, der als ehemaliger Top-Pick nicht wirklich billig daherkommt. In der kommenden Saison würde Fultz knapp 9,5 Millionen Dollar einstreichen, im Jahr darauf hätte das Team eine Option in Höhe von happigen 12,3 Millionen.
Auch wenn der Salary Cap in den kommenden Jahren ansteigen wird und viele Teams einige faule Verträge von 2016 aus den Büchern streichen können, ist dieser Deal kein Pappenstiel, erst recht nicht, wenn man die derzeitige Sachlage bedenkt. Keiner weiß ganz genau, was bei Fultz eigentlich Sache ist. Solange interessierte Teams also nicht genügend Informationen über den Mystery Man gesammelt haben, wird sich niemand die Finger verbrennen wollen.
So erscheint es nicht einmal absurd, wenn die Sixers sogar ein Asset für Fultz abgeben müssten. Dies käme dann aber mit einem Geständnis einer Niederlage gleich, was Philly wohl gerne vermeiden würde. Vielleicht gibt es aber auch Teams, die weiter an Fultz glauben. Als Beispiel aus der Vergangenheit kann hier Darko Milicic genannt werden, der als No.2-Pick bekanntlich nie den Durchbruch in der NBA schaffte. Detroit wird noch heute wegen diesem Pick belächelt, bekam aber von den Orlando Magic immerhin noch einen Erstrundenpick im Gegenzug.
Ergo: In der Causa Markelle Fultz ist alles möglich - in beide Richtungen.