Wer ersetzt Thibs und welche Rolle spielt Fred Hoiberg?
Den Posten als Coach wird vorerst Ryan Saunders übernehmen, der trotz seines jungen Alters (sowohl Taj Gibson als auch Luol Deng sind älter) als Respektsperson im Locker Room gilt und eine echte Chance darauf haben soll, den Posten dauerhaft zu bekommen. Der Name Saunders ist in Minnesota schließlich bestens bekannt: Sein Vater Flip galt bis zu seinem Tod an einem Hodgkin-Lymphom im Jahr 2015 als eine Art Urvater der Timberwolves.
Ryan Saunders arbeitete fünf Jahre als Assistant Coach bei den Wizards, bevor er 2014 den Staff seines Vaters verstärkte. Nach dessen Tod blieb Saunders dann auch unter Sam Mitchell und später Thibodeau in Minnesota. Mindestens bis zum Ende der Saison soll er nun die Chance erhalten, sich als Head Coach zu beweisen.
"Meine Hoffnung wäre, dass Ryan übernimmt und wir gut genug spielen, um die Playoffs zu erreichen, sodass er es verdient, permanent zum Coach zu werden", erklärte Taylor. "Das wäre meine Hoffnung." Für Saunders spreche der Faktor Kontinuität, da alle Spieler ihn bereits kennen und, im Gegensatz zu Thibodeau, als guten Kommunikator ansehen.
Wie Taylors Aussagen durchblicken lassen, wird Saunders also gewissermaßen getestet. Pikanterweise geisterten auch schon direkt nach der Entlassung Thibodeaus weitere externe Namen durch die Gazetten - einerseits der von Monty Williams, der derzeit als Assistant Coach bei den 76ers arbeitet, andererseits der von Fred Hoiberg, der vor wenigen Wochen in Chicago entlassen wurde.
Die Personalie Hoiberg ist natürlich in mehrerer Hinsicht kurios, allen voran deshalb, weil er bereits bei den Bulls auf Thibodeau folgte und dort schon vorher jahrelang als Wunschkandidat gehandelt wurde, als Coach dann aber relativ kläglich scheiterte. Ebenjener Hoiberg arbeitete von 2006 bis 2010 passenderweise auch schon mal im Front Office der Wolves und gilt bei Taylor, das ist wohl nach wie vor der wichtigste Faktor, als äußerst geschätzt. Der "TimberBulls"-Aspekt hätte dann doch noch nicht ausgedient.
Informationen von The Athletic zufolge wird Hoiberg, der derzeit ohne Job dasteht, allerdings wohl auch von UCLA umworben wird, aber zumindest in nächster Zukunft kein heißer Kandidat auf den Posten von Head Coach oder Team-Präsident sein, wenngleich sich dies jederzeit ändern kann. Vielleicht ist eine Rolle im Front Office auf Sicht ohnehin realistischer als ein Trainerposten für Hoiberg.
Je nachdem, wie sich Saunders schlägt, könnte der Posten von GM Layden eher vakant werden. Seine Zukunft ist "unsicher", so Woj - sowohl Hoiberg als auch der derzeitige ESPN-Experte Chauncey Billups wurden demnach intern schon als potenzielle Nachfolger diskutiert.