Die Miami Heat und die Philadelphia 76ers liefern sich die wohl wildeste Schlussphase der Saison, wobei Joel Embiid zum tragischen Helden wird. Die New York Knicks zeigen weiterhin aufsteigende Form.
Miami Heat (24-8) - Philadelphia 76ers (23-12) 117:116 OT (BOXSCORE)
- Das war wohl das bisher spektakulärste Spiel dieser Saison, auch wenn es fast schon unwürdig endete. Jimmy Butler versenkte 2,3 Sekunden vor dem Ende einen von zwei Freiwürfen und sicherte seinen Farben somit den Sieg nach Verlängerung. Mit 25 Punkten (7/21 FG, 9 Rebounds, 9 Assists) war der Forward auch der Topscorer der Heat.
- Tobias Harris (12, 4/15) hatte nach einer Auszeit noch einmal die Chance zum Sieg für die Sixers, doch der recht offene Dreier aus der rechten Ecke klatschte nur auf den Ring.
- Die eigentliche Geschichte des Spiels ereignete sich aber zum Ende der regulären Spielzeit, wo die Gäste in letzten 87 Sekunden gleich zweimal mit mindestens fünf Zählern führten. Als Miami mit 2 Punkten zurücklag, schlug Butler Joel Embiid (35 Punkte, 11/16 FG, 11 Rebounds) den Ball aus der Hand, was Rookie Tyler Herro (16, 4/8 3FG) zu einem eiskalten Dreier auf der anderen Seite bei noch 6,9 Sekunden auf der Uhr ausnutzte (107:106).
- Danach verlor Embiid erneut den Ball, doch Butler traf nur einen Freiwurf. Josh Richardson (17) wurde dann gefoult und der Shooting Guard zeigte Nerven, sodass er den zweiten Versuch absichtlich danebenwerfen musste. Das tat er und aus dem Hintergrund rauschte Ben Simmons (15, 11 Assists) heran, um den Ball in den Korb zu befördern. Die Refs ließen das aber zunächst nicht gelten, da der Ball vermeintlich nicht den Ring berührt hatte. Nach Review wurde dieses Urteil aber revidiert - es ging in die Verlängerung, wo die Heat schließlich die Oberhand behielten.
- Miami hat damit weiterhin erst ein Spiel daheim verloren (gegen die Lakers), die Heat konnten sich dabei wieder auf ihre Tiefe verlassen. Goran Dragic führte die Bank mit 19 Punkten und 7 Assists an, auch Derrick Jones Jr. (13) konnte überzeugen.
Washington Wizards (9-22) - New York Knicks (9-24) 100:107 (BOXSCORE)
- Die Knicks klettern langsam aber sicher aus den Untiefen des Ostens nach oben. Über die vergangenen zehn Spiele haben die Mannen aus dem Big Apple nun immerhin die Hälfte gewonnen. In Washington revanchierten sich die Knicks nun für die peinliche Niederlage kurz vor Weihnachten, als es Buhrufe im Madison Square Garden hagelte.
- Es war zwar nur bedingt schön, aber am Ende stand der Sieg, wobei Julius Randle mit 30 Punkten, 16 Rebounds und 6 Assists der beste Spieler auf dem Feld war. Bobby Portis streute gegen sein altes Team 17 Zähler ein, bei R.J. Barrett (14, 3/5 Dreier) fiel endlich einmal der Distanzwurf solide. Die Wizards vermissten dagegen Bradley Beal (rechtes Bein) schmerzlich, die besten Scorer hießen Isaiah Thomas und Jordan McRae (je 20 Punkte), Gary Payton II sammelte 6 Steals ein.
- Insgesamt gab es über die Partie 19 Führungswechsel, der letzte ging knapp acht Minuten vor dem Ende vonstatten. Die Wizards blieben im vierten Viertel fast sechs Minuten ohne Punkte, über die letzten 8:19 Minuten waren es gerade einmal acht.
- Moritz Wagner fehlte den Wizards weiterhin mit einer Knöchelverletzung, dafür erzielte Isaac Bonga in 20 Minuten 8 Punkte (2/5 FG), 4 Rebounds und 2 Steals. Der Youngster kam diesmal nur von der Bank, machte dafür aber mit einem krachenden Dunk in Transition auf sich aufmerksam.
Chicago Bulls (13-20) - Atlanta Hawks (6-27) 116:81 (BOXSCORE)
- Die Bulls bleiben im Rennen um die letzten Playoff-Plätze im Osten dran. Gegen Atlanta, welches auf den verletzten Trae Young (Knöchel) verzichten musste, hatten die Bulls leichtes Spiel, der Sieg war nie in Gefahr. Bester Scorer war Lauri Markkanen mit 25 Punkten bei gerade einmal 14 Würfen. Auch Rookie Coby White (18, 8/11 FG) zeigte eine effiziente Performance.
- Die Hawks waren aber auch ein dankbarer Gegner. 37 Prozent aus dem Feld, 26 Prozent aus der Distanz (9/34) dazu 21 Turnover, die Gäste zeigten, warum sie im Moment das schlechteste Team der NBA sind. Schon im ersten Viertel führten die Bulls mit bis zu 16 Zählern, im Verlaufe des Spiels wuchs dieser auf bis zu 35 Punkte an.
- Für die Hawks war John Collins mit 34 Punkten (14/26 FG) der fleißigste Punktesammler, ansonsten scorte nur Alex Len (10) zweistellig. Bei Chicago erzielten dagegen gleich sechs Spieler mindestens 10 Zähler, darunter natürlich auch Zach LaVine (19, 7/15 FG).