March Madness: Die Verfolger
Michigan (Big Ten, Bilanz: 20-4)
Im Schatten von Gonzaga und Baylor mauserten sich die Wolverines zum Geheimtipp der Saison, nachdem sie vor der Spielzeit nicht einmal unter den Top 25 gelistet wurden. Franz Wagner hat dabei einen großen Sprung in seiner Entwicklung gemacht und ist vor allem defensiv mit seiner Vielseitigkeit ein wichtiger Baustein für Coach Juwan Howard.
Die große Überraschung war aber Center Hunter Dickerson, der als Freshman sofort zum Anker des Teams wurde und in der physischen Big Ten enorm wertvoll war. Mit Eli Brooks und Isaiah Livers stehen weitere hochkarätige Flügelspieler zur Verfügung, die sowohl verteidigen als auch werfen können.
Allerdings ist der Status von Livers ungewiss. Der Forward, der über seine vier Jahre in Michigan immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, laboriert an einer Verletzung im Fuß, prompt ging das Halbfinale im Big-Ten-Turnier gegen Ohio State (67:68) verloren.
Ob Livers bei March Madness noch einmal spielen kann, ist unklar. Für die ersten Runden dürfte es auch ohne den Kapitän reichen, doch für den ganz großen Wurf wird Coach Howard den 22-Jährigen dringend benötigen.
Illinois (Big Ten, Bilanz: 23-6)
Wer die gnadenlose Big Ten gewinnt, der hat auch bei March Madness Chancen, die Netze abzuschneiden. Mit sieben Siegen in Serie, darunter auch Erfolge gegen die Top-10-Teams Michigan, Iowa und Ohio State (2x) ist die Truppe von Coach Brad Underwood neben Gonzaga das heißeste Team im ganzen Land.
Garant für den Erfolg ist Guard Ayo Dosunmu, der sich im vergangenen Jahr überraschend nicht zum Draft anmeldete, um mit Illinois noch einmal einen Run auf den Titel hinzulegen. Dank durchschnittlich 20,9 Punkten, 6,2 Rebounds und 5,4 Assists besteht diese Chance weiterhin, in der Crunchtime gibt es kaum einen besseren College-Spieler als ihn.
An der Seite von Dosunmu hat sich auch Kofi Cockburn zu einem der besten Big Men des Landes entwickelt. Der Sophomore ist eine Double-Double-Maschine und ein Center der alten Schule. Angeführt von diesem Tandem soll es endlich mal wieder zu einer Final-Four-Teilnahme reichen, letztmals gelang dies 2005 unter der Anleitung des späteren NBA-Star-Guards Deron Williams.
Iowa (Big Ten, 21-8)
Wer den besten College-Spieler des Landes in seinen Reihen hat, dem ist immer alles zuzutrauen. Luka Garza heimste schon im vergangenen Jahr die Trophäe des besten Spielers ein, nach 23,7 Punkten, 8,8 Rebounds und einer Quote von 40,7 Prozent aus der Distanz dürfte auch in dieser Spielzeit kein Weg am Center vorbeiführen.
Allerdings gilt Garza nicht als kommender NBA-Star, weil seine Defense viel zu schlecht ist. Das begrenzt gewissermaßen auch die Chancen der Hawkeyes, die eher als Außenseiter anzusehen sind.
Abschreiben sollte man Iowa aber nicht. In Garza, Jordan Bohannon und insbesondere Joe Wieskamp (über 47 Prozent von Downtown bei fünf Versuchen pro Spiel) besitzen die Hawkeyes drei elitäre Schützen, die jederzeit heißlaufen und somit auch defensive Defizite kaschieren können. Wir haben schon verrücktere Sachen im März gesehen ...