NBA-Saisonvorschau SAN ANTONIO SPURS
San Antonio Spurs: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Joshua Primo (Nr. 12), Joe Wieskamp (Nr. 41)
- Trade: Doug McDermott (Pacers), Thaddeus Young, Al-Farouq Aminu (beide Bulls), Chandler Hutchison (Wizards)
- Free Agency: Zach Collins (Trail Blazers), Bryn Forbes (Bucks)
Abgänge
- Trade: DeMar DeRozan (Bulls)
- Free Agency: Rudy Gay (Jazz), Patty Mills (Nets), Trey Lyles (Pistons), Gorgui Dieng (Hawks), Quinndary Weatherspoon
San Antonio Spurs: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
33-39 (Platz 10 im Westen) | 110,5 (19.) | 112,0 (17.) | -1,5 (21.) |
San Antonio Spurs: Die Strategie in der Offseason
Erstmals in der Geschichte der Franchise befinden sich die Spurs inmitten einer Playoff-Dürre. Die Postseason-Absenz der Texaner hielt in der Vergangenheit nie länger als ein Jahr, doch 2020/21 verpassten sie tatsächlich zum zweiten Mal hintereinander die Playoffs - eine Premiere. Und gleichzeitig das endgültige Ende einer Ära.
In Person von Mills verließ der dienstälteste Spur das Team, das letzte Überbleibsel des 2014er Championship-Teams (abgesehen von Coach Pop natürlich). Zusätzlich ließ San Antonio mit DeRozan und Gay den besten Scorer sowie den besten Bank-Scorer der Vorsaison ziehen. All das zugunsten einer Verjüngungskur.
Gerade einmal fünf Spurs-Akteure sind älter als 25, darunter die Neuzugänge Aminu und Young, die ihm Rahmen des DeRozan-Sign-and-Trades aus Chicago kamen. Letzterer dürfte dem Team als typischer Glue Guy und starker Verteidiger helfen, könnte genau wie Aminu im Laufe der Saison aber als Trade-Chip herhalten.
Die Spurs adressierten zudem mit McDermott und Rückkehrer Forbes das schwache Shooting, der zuletzt viel verletzte Collins ist dank seines nur zur Hälfte garantierten Vertrags ein Experiment ohne Risiko. Und dann wäre da noch Scharfschütze Primo, sicherlich ein Reach im Draft an Position 12, aber gleichzeitig ein interessantes Projekt. Der 18-Jährige ist der jüngste Spieler seiner Rookie-Klasse - er passt also zur neuen Strategie der Spurs.
San Antonio Spurs: Die Schwachstellen
Defensiv bringen die Texaner um Anker Jakob Pöltl vielversprechende Anlagen mit, das Problem ist eher die Offense. Bereits in der Vorsaison hatte San Antonio an schlechten Tagen Probleme zu scoren, nun fehlt ein echter Ersatz für DeRozan. Wer soll bei den Spurs in engen Situationen einen Wurf für sich kreieren?
"Ich habe keine Ahnung, wem ich den Ball geben werden. Das werden wir mit der Zeit herausfinden, ich finde das aufregend", spielte Coach Pop dieses Problem am Media Day herunter. Unberechenbar wollen die Spurs sein, was in der Theorie gut klingt. In der Praxis fehlt aber ein echtes Superstar-Kaliber im Kader, das dem Gegner auch wirklich Angst und Schrecken einjagt.
NBA-Preview: Der Kader der San Antonio Spurs
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Dejounte Murray | Derrick White | Keldon Johnson | Thaddeus Young | Jakob Pöltl |
Tre Jones | Lonnie Walker IV | Devin Vassell | Doug McDermott | Zach Collins |
Joshua Primo | Bryn Forbes | Keita Bates-Diop | Al-Farouq Aminu | Drew Eubanks |
Joe Wieskamp | Luka Samanic | Jock Landale |
San Antonio Spurs: Der Hoffnungsträger
Mal ganz abgesehen von einem Superstar: Im Kader der Spurs findet sich noch nicht einmal ein Akteur, der als sichere Wette für eine zukünftige All-Star-Nominierung bezeichnet werden kann. Am ehesten hofft San Antonio wohl auf Dejounte Murray, dessen Defense zwar hervorragend ist, dem aber offensiv der Feinschliff fehlt.
Der 25-Jährige hat Jahr für Jahr an seinem Spiel geschraubt und muss vor allem an seinem Wurf arbeiten, um die Spurs auch offensiv tragen zu können. Dahinter positionieren sich Derrick White oder Keldon Johnson als potenzielle Breakout-Kandidaten. Bei ersterem hoffen die Fans auf eine komplette, gesunde Saison, Johnson wusste in seinem Sophomore-Jahr zu beeindrucken und sollte mit der Team-USA-Erfahrung im Rücken den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen.
San Antonio Spurs: Fazit
Die Spurs sind im Rebuilding-Modus, Tanking wird für Coach Pop aber wohl nicht in Frage kommen. Warum Popovich die Situation "aufregend" findet, liegt in dem jungen Kern des Teams begründet. Zwar fehlt ein echtes Superstar-Talent, doch das breite Potenzial der Mannschaft und die exzellente Infrastruktur innerhalb der Organisation werden einige Siege bringen.
So ist San Antonio vorerst gefangen im Mittelmaß, zu gut für den Tabellenkeller, zu schlecht für die Playoffs. Das Play-In-Turnier dürfte durch die große Konkurrenz im Westen (Pelicans, Kings, Timberwolves, Grizzlies) dieses Mal wohl ebenfalls außer Reichweite sein.