In den Wochen vor dem Saisonstart am 19. Oktober werfen wir einen detaillierten Blick auf jedes der 30 NBA-Teams. Hier findet Ihr eine Übersicht mit allen bereits veröffentlichten Previews.
NBA-Saisonvorschau DALLAS MAVERICKS
Dallas Mavericks: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Trade: Moses Brown (Celtics)
- Free Agency: Reggie Bullock (Knicks), Sterling Brown (Rockets), Frank Ntilikina (Knicks)
Abgänge
- Trade: Josh Richardson (Celtics)
- Free Agency: Nicolo Melli (Olimpia Milano), J.J. Redick (Karriereende)
Dallas Mavericks: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
42-30 (Platz 5 im Westen) | 114,6 (8.) | 112,3 (21.) | 2,3 (10.) |
Dallas Mavericks: Die Strategie in der Offseason
Umbruch im Front Office, Kontinuität auf dem Court, so lässt sich der Sommer der Dallas Mavericks zusammenfassen. Nach zwei Playoff-Pleiten in der ersten Runde in Folge soll eine neue Führungsebene den Texanern dabei helfen, mit dieser Unsitte zu brechen. Gegangen sind der langjährige GM Donnie Nelson und Head Coach Rick Carlisle, neu sind der ehemalige Nike-Executive Nico Harrison im Front Office und Jason Kidd an der Seitenlinie.
Geblieben ist natürlich Luka Doncic und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Der 22 Jahre alte Franchise-Star unterschrieb eine lukrative Vertragsverlängerung, die ihn bis 2027 zum Eckpfeiler der Franchise macht. Das wichtigste Ziel des Sommers haben die Mavs damit abgehakt (genau wie die Verlängerung mit Tim Hardaway Jr.), ansonsten blieben sie aber hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Vor allem ein zweiter Star, zumindest ein zweiter Ballhandler sollte schon noch kommen, um Doncic ein wenig Last von den Schultern zu nehmen. Das war nicht der Fall, auch wenn Dallas weiterhin mit einem Auge auf Goran Dragic schielt. Stattdessen sicherten sich die Texaner Verstärkung für den Flügel und zogen in Person von Bullock und Sterling Brown zwei 3-and-D-Spezialisten an Land.
Zusätzlich erhalten Ntilikina und Moses Brown Chancen, sich in vereinzelten Minuten zu beweisen. Dass Richardson abgegeben wurde, ist kein großer Verlust, der 28-Jährige hat in Dallas nie Fuß gefasst. Dafür haben die Mavs mehr Shooting um Doncic herum versammelt, der in seiner vierten Saison in der Association endgültig ins MVP-Rennen vorstoßen könnte. Allein er wird dafür sorgen, dass Dallas eine elitäre Offense stellt und mit den Mavs zu rechnen ist.
Dallas Mavericks: Die Schwachstellen
Das Problem der Mavs liegt eher auf der anderen Seite des Courts. Seit Doncic' Ankunft zeichnet sich Saison für Saison ein ähnliches Bild: Der teils sogar historisch starken Offensive steht eine Defensive gegenüber, die im Ligavergleich im unteren Drittel rangiert. Hier muss Coach Kidd - mit Neuzugang Bullock und im Idealfall mit einem verbesserten Kristaps Porzingis - ansetzen.
Womit wir beim zweiten großen Fragezeichen der Mavs wären. Die Verpflichtung des Champions von 2011 löste nicht nur Begeisterung aus, bei seinen vorherigen Stationen als Head Coach in Brooklyn und Milwaukee (Bilanz: 183-190 in der regulären Saison und 9-15 in den Playoffs) hat sich Kidd nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert - eher mit anderen Substanzen.
Als Assistant Coach bei den Lakers, mit denen er 2020 den Titel gewann, hat er seit seiner letzten Amtszeit 2017/18 immerhin an Erfahrung hinzugewonnen. Dennoch sind die Fußstapfen, die Carlisle hinterlassen hat, riesig.
NBA-Preview: Der Kader der Dallas Mavericks
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Luka Doncic | Tim Hardaway Jr. | Dorian Finney-Smith | Kristaps Porzingis | Dwight Powell |
Jalen Brunson | Sterling Brown | Reggie Bullock | Maxi Kleber | Willie Cauley-Stein |
Frank Ntilikina | Trey Burke | Josh Green | Boban Marjanovic | |
Tyrell Terry | Eugene Omoruyi | Moses Brown |
Dallas Mavericks: Der Hoffnungsträger
Kidds wichtigste Aufgabe neben einem funktionierenden Defensivkonzept ist es, Kristaps Porzingis wieder in die Spur zu führen. Der Big Man beendete die vergangene Saison mit viel Frust, nachdem ihn Carlisle in den Playoffs zu einem Eckenschützen degradiert hatte. Nun soll er wieder eine größere Rolle in der Offense übernehmen.
Kidd und die Mavs setzen darauf, dass Porzingis - der zunächst als Power Forward neben einem Center starten soll - nach einer komplett gesunden Offseason wieder an alte Knicks-Zeiten anknüpfen kann. Gerade defensiv muss er im Vergleich zur Vorsaison deutlich besser werden, oftmals machte ihn seine fehlende Mobilität angreifbar. Im Idealfall wächst der Lette nach bisher enttäuschenden Jahren in Dallas endlich in die Rolle als zweiter Star neben Doncic. Der kündigte bereits eine "großartige Saison" seines Teamkameraden an.
Dallas Mavericks: Fazit
Gelingt Porzingis dies tatsächlich, dann sollten die Mavs einen großen Schritt nach vorne machen. Doch in Anbetracht seiner Verletzungshistorie sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden. Vielleicht kein großer, aber mindestens ein kleiner Fortschritt ist von Dallas dennoch zu erwarten.
Der Kader ist im Detail verbessert, insbesondere im Bereich Defense und Shooting. Vergangene Saison machten zudem Verletzungen und Corona-Ausfälle dem Team zu schaffen. Mit einem fitten Doncic können die Mavs um den Heimvorteil mitspielen. Auf lange Sicht wird sich das Fehlen eines zweiten Ballhandlers aber rächen, in die Riege der Top-Favoriten gehört Dallas noch nicht.