NBA: Wagner-Show beim Sieg der Orlando Magic - Golden State Warriors zerlegen Bulls im Spitzenspiel

Daniel Berchem
15. Januar 202208:00
Franz und Moritz Wagner glänzen für Orlando in Charlotte, prompt gibt es einen Magic-Sieg.getty
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Franz und Moritz Wagner glänzen für Orlando in Charlotte, prompt gibt es einen Magic-Sieg. Die Golden State Warriors dominieren bei den Chicago Bulls, bei denen sich wieder mal ein Star verletzt. Dennis Schröder erwischt gegen die Philadelphia 76ers einen komplett gebrauchten Abend.

Charlotte Hornets (23-20) - Orlando Magic (8-35) 109:116 (BOXSCORE)

  • Die Wagner-Brüder haben in Charlotte eine echte Show abgeliefert und die kriselnden Magic fast schon im Alleingang zum Sieg geführt. Moritz Wagner verbuchte 26 Punkte von der Bank, sein Bruder Franz kam auf 19 Zähler - die beiden Deutschen konnten auch durch ihre Effizienz überzeugen (zusammengerechnet 19/28 FG).
  • Charlotte kassiert nach zuletzt vier Siegen in Folge eine überraschende Pleite, obwohl alle fünf Starter im zweistelligen Bereich punkteten, angeführt von Lamelo Ball mit 23 Zählern. Auffällig war die große Differenz beim Bench-Scoring, Orlandos zweite Garde streute 55 Punkte ein, verglichen mit mageren 19 auf Seiten der Gastgeber.
  • Im ersten Viertel waren defensive Defizite auf beiden Seiten erkennbar. Sowohl Charlotte als auch Orlando setzten auf das Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, aus der Sicht der Gastgeber ging es mit +2 in die Pause (63:61).
  • Highlights gab es vorwiegend am offensiven Ende des Parketts, etwa diese Sequenz LaMelo Balls mit einem Triple, gefolgt von einem Steal und einem spektakulären Lob-Pass im Stile eines Jamal Crawford.
  • Nach einem ausgeglichenen dritten Viertel zogen die Magic im letzten Abschnitt nach einem 13:0-Lauf davon, bei den Hornets ging in der Schlussphase offensiv nichts mehr. Niemand geringerer als Mo Wagner setzte mit einem Poster-Dunk kurz vor dem Ende ein dickes Ausrufezeichen und gleichzeitig den Schlusspunkt.
  • Corona-Protokoll: Kelly Oubre Jr., Kai Jones (beide Hornets)

Detroit Pistons (10-31) - Toronto Raptors (20-19) 103:87 (BOXSCORE)

  • Die Pistons setzen ihren kleinen Lauf im Jahre 2022 fort und schlagen die Raptors, Detroit steht nun bei fünf Siegen und drei Niederlagen im Januar. Die Gastgeber profitierten dabei vor allem von einer starken Leistung der Bench-Unit, allen voran Trey Lyles (21 Punkte) und Josh Jackson (13).
  • Number-One-Pick Cade Cunningham wusste zu überzeugen (18 Punkte, 8/15 FG), Hamadou Diallo kam ebenfalls auf 18 Zähler. VanVleet und Siakam kamen bei den Raptors zusammen auf 47 Punkte. Isaac Bonga war erneut beim G-League-Team.
  • Detroit baute einen 56:43-Vorsprung zur Halbzeit auf, der höchste in der bisherigen Saison. Die Raptors hatten im ersten Abschnitt eine Wurfquote von 28 Prozent, darunter 2 von 9 aus dem Feld für VanVleet.
  • Die Gastgeber führten mit bis zu 20 Punkten, allerdings hatten gleich mehrere Pistons-Akteure Foulprobleme. Toronto kam zwischenzeitlich bis auf 9 Zähler heran (69:60), infolgedessen lief in der Offensive jedoch nichts mehr zusammen, nach drei Vierteln stand es 83:66.
  • Im letzten Abschnitt verkürzten die Raptors den Rückstand auf 8 (91:83), Cunningham sorgte mit einem Dreier 2:41 Minuten vor dem Ende für die Entscheidung.
  • Corona-Protokoll: -

Indiana Pacers (15-28) - Phoenix Suns (32-9) 94:112 (BOXSCORE)

  • Nachdem sich Booker zuletzt mit dem Raptors-Maskottchen angelegt hatte, spielten die Gastgeber "Welcome to Jurassic Park" bei den Spieler-Intros der Suns, zudem trieb ein aufblasbarer Dinosaurier in der Arena sein Unwesen. Die Psychospielchen der Pacers machten sportlich gesehen jedoch keinen Unterschied.
  • Ganz im Gegenteil: D-Book schien durch die genannten Aktionen nur noch motivierter und schenkte den Gastgebern 35 Punkte ein (11/25 FG, 6/13 3FG), Deandre Ayton legte ein Double-Double auf (27 Punkte, 13 Boards). Justin Holiday (25) und Caris LeVert (20) waren die besten Werfer bei den Pacers.
  • Beide Teams kamen in der ersten Hälfte offensiv nicht auf Touren, die beiden ersten Viertel endeten jeweils mit einem Punktestand von 23:19, Phoenix und Indiana warfen hierbei beide unter 35 Prozent aus dem Feld. Einzig Ayton (21 Zähler) lief im ersten Durchgang heiß, zur Pause stand es 46:38 für die Suns.
  • Indiana deutete im dritten Viertel ein Comeback an, blieb im letzten Abschnitt jedoch eiskalt (27 Prozent FG). Chris Paul erzielte 10 seiner 12 Zähler in den letzten 12 Minuten und kontrollierte die Partie, am Ende war es ein Pflichtsieg für das Team mit der besten Bilanz der Liga.
  • Corona-Protokoll: -

Philadelphia 76ers (24-17) - Boston Celtics (21-22) 111:99 (BOXSCORE)

  • Tatum und Brown haben für die Celtics in den letzten fünf Partien gemeinsam im Schnitt 51,8 Punkte aufgelegt, dies resultierte in vier Siegen. Der kleine Höhenflug Bostons hat in Philadelphia jedoch ein jähes Ende gefunden.
  • Das Superstar-Duo der Kelten konnte nicht an die Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen, Tatum und Brown kamen zusammengerechnet auf 41 Zähler (14/35 FG, 4/16 3FG). Ein Lichtblick waren die 17 Punkte Payton Pritchards von der Bank (70 Prozent FG).
  • Joel Embiids Serie von 30-Punkte-Spielen ist zwar gerissen (25 Punkte), dennoch zeigte der Sixers-Star eine rundum starke Leistung (13 Rebounds, 6 Assists). Tyrese Maxey steuerte 23 Zähler bei (8/16 FG), Tobias Harris und Seth Curry beendeten die Partie jeweils mit 17 Punkten.
  • Tatum sammelte früh zwei Fouls und musste Mitte des ersten Viertels bereits auf der Bank Platz nehmen. Die Celtics leisteten sich ganze 8 Turnover, wodurch Philly nach den ersten 12 Minuten bereits mit 18 Zählern in Führung lag (32:14).
  • Im zweiten Durchgang zeigten sich die Celtics offensiv verbessert (64 Prozent FG), doch die Gastgeber hielten Boston immer auf Distanz und konnten so einen letztlich ungefährdeten Sieg einfahren. Dennis Schröder stand bei Boston in der Starting-Five und legte einen schwachen Auftritt hin (1 Punkt, 0/6 FG).
  • Corona-Protokoll: Marcus Smart (Celtics)

Chicago Bulls (27-13) - Golden State Warriors (31-11) 96:138 (BOXSCORE)

  • Nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen sind die Warriors wieder auf der Siegerstraße. Es ist der zehnte Sieg in Folge gegen Chicago, davon die Hälfte im United Center. Rookie Jonathan Kuminga ließ sein Talent aufblitzen und war mit 25 Punkten (10/12 FG) bester Werfer bei den Gästen, Curry tat bei dem Blowout-Sieg nicht mehr als er muss (19 Zähler, 7/15 FG).
  • Verglichen zur Blowout-Niederlage im Milwaukee legten die Dubs einen deutlich besseren Start hin, gleich die ersten drei Würfe von Downtown fanden den Weg durchs Netz. Die Gäste ließen den Ball laufen (11 Assists bei 13 FG) und führten nach denn ersten 12 Minuten mit 37:31.
  • Auf Seiten der Bulls verletzte sich Zach LaVine nach einem Rebound ohne direkte Einwirkung des Gegners am Knie und verschwand nach nur drei Minuten in der Kabine. Der Bulls-Superstar fiel für die restliche Partie aus, eine Untersuchung am Samstag soll neue Erkenntnisse bringen.
  • Im zweiten Viertel geriet der Warriors-Zug mächtig ins Rollen und wälzte über die Gastgeber. Die Moral der Bulls war nach der LaVine-Verletzung sichtlich angeknackst, obendrein gab es teilweise Buhrufe von den Rängen. Der Vorsprung der Warriors wuchs bis zum Halbzeit-Buzzer auf 31 Zähler (78:47).
  • Die sonst so aufopferungsvoll kämpfenden Bulls ergaben sich in der zweitem Halbzeit ihrem Schicksal. Die Topscorer bei den Gastgebern waren Coby White (21) und Nikola Vucevic (19). DeMar DeRozan kam auf 17 Zähler, nahm allerdings auch nur 10 Würfe.
  • Corona-Protokoll: Alex Caruso (Bulls)

Miami Heat (27-15) - Atlanta Hawks (17-24) 124:118 (BOXSCORE)

  • Miami kehrte nach einem sechs Spiele anhaltenden Road Trip (4-2) wieder zurück ins sonnige Florida und empfing die kriselnden Hawks - Atlanta verlor sieben seiner letzten zehn Spiele. Das Duell der beiden Teams aus dem Osten lieferte Spannung bis zur letzten Minute.
  • Miami lag fast die komplette zweite Halbzeit hinten, verlor aber nie Tuchfühlung - und bekam aber am Ende die nötigen Stops. P.J. Tucker glich nach einem Steal gegen Trae Young von der Freiwurflinie aus und zog danach ein weiteres Offensiv-Foul. Tyler Herro besorgte 46 Sekunden vor Schluss nach mit Freiwürfen für die erste Heat-Führung des Durchgangs - danach war aber Jimmy Time.
  • Jimmy Butler nahm das orangene Leder an sich, zog mit rund 5 Sekunden auf der Shotclock mit einem Crossover an Kevin Huerter vorbei und versenkte einen Clutch-Layup zur 4-Punkte-Führung, was letztlich die Entscheidung darstellte. Topscorer bei den Heat war Herro, der 24 Zähler von der Bank einstreute. Jimmy Buckets verbuchte am Ende 23 Punkte, insgesamt waren sieben Heat-Spieler scoringmäßig im zweistelligen Bereich.
  • Die starke Leistung der Hawks-Bank (49 Punkte) war am Ende nicht genug. Trae Young beendete die Partie mit 24 Zählern und 9 Assists, De'Andre Hunter steuerte 20 Punkte bei.
  • Corona-Protokoll: -

San Antonio Spurs (15-27) - Cleveland Cavaliers (25-18) 109:114 (BOXSCORE)

  • Nächster überzeugender Sieg der Cavs, die im vierten Viertel in der Defense die Schrauben anzogen und den bereits dritten Auswärtssieg in Serie feierten. Während des 6 Spiele andauernden Roadtrips steht Cleveland nun mit 4-1, in der kommenden Nacht wird dieser dann in Oklahoma City abgeschlossen.
  • Entscheidend war, dass die Spurs in der Schlussphase fast sechs Minuten ohne ein einziges Field Goal blieben und gleichzeitig in Person von Dejounte Murray und Lonnie Walker gleich drei wichtige Freiwürfe liegen ließen. Die Cavs nutzten ihre Größenvorteile dagegen gnadenlos aus, Back-to-back-Poster-Dunks von Lauri Markkanen und Jarrett Allen stellten knapp zwei Minuten vor dem Ende auf 108:103 aus Sicht der Gäste.
  • Darauf hatten die Spurs keine Antwort mehr, die Cavs brachten die Partie schließlich von der Freiwurflinie nach Hause. Topscorer der Gäste war Darius Garland mit 32 Punkten (11/25 FG) und 8 Assists, Allen (17, 16 Rebounds) legte ein weiteres starkes Double-Double auf. Rookie Evan Mobley kam auf 15 Zähler, 6 Rebounds sowie das beste Plus-Minus aller Spieler (+11).
  • Die Spurs gewannen das Duell an der Dreierlinie deutlich (15:8), hatten aber diesmal Probleme in der Zone, ungewöhnlich für dieses Team. Murray (30, 14 Rebounds, 8 Assists) schnupperte wieder an einem Triple-Double, viel Unterstützung bekam er aber nicht, abgesehen von je vier Triples von Keldon Johnson (18) und Bryn Forbes (15). Jakob Pöltl blieb in knapp 33 Minuten ohne Punkte (0/4), schnappte sich aber 12 Rebounds und blockte 3 Würfe.
  • Corona-Protokoll: Derrick White, Tre Jones (beide Spurs)

Memphis Grizzlies (30-15) - Dallas Mavericks (23-19) 85:112 (SPIELBERICHT)

Sacramento Kings (18-27) - Houston Rockets (12-32) 126:114 (BOXSCORE)

  • Vor fast genau einem Jahr schickten die Houston Rockets James Harden per Trade nach Brooklyn, die Zeit danach war bisher nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Auch gegen die Sacramento Kings setzte es eine Niederlage.

  • Bei den Kings avancierte Marvin Bagley III zum Matchwinner, der Big Man legte mit seinen 26 Punkten einen Saisonbestwert hin, schnappte sich darüber hinaus noch 13 Rebounds. Auch De'Aron Fox wusste zu gefallen und war mit 27 Zählern sogar Topscorer.

  • Die komplette Starting Five der Rockets scorte zweistellig, Jae-Sean Tate war nah an einem Triple-Double (17 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists), Christian Wood verbuchte 26 Zähler und war damit bester Scorer bei den Gästen. Daniel Theis kam auf lediglich sechs Spielminuten, in denen er 2 Rebounds und einen Block beisteuerte.

  • Sacramento verpennte den Start und lief schnell einem Rückstand hinterher, Wood erzielte auf Seiten der Rockets 15 seiner 26 Zähler allein in den ersten siebeneinhalb Minuten. Im zweiten Viertel fiel Houston offensiv in ein Loch (9/29 FG), sodass die Gastgeber sogar mit einer 5-Punkte-Führung in die Pause gingen (65:60).

  • Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber minimal besser und sicherten sich so den Sieg im Duell der Kellerkinder. Das Rematch der beiden Teams findet bereits in der Nacht auf Montag statt, auch hier haben die Kings den Heimvorteil.

  • Corona-Protokoll: Damian Jones, Robert Woodard (beide Kings)