NBA: Auf Jordan-Level! DeMar DeRozan führt Chicago Bulls zum Sieg im Shootout - Debütant hilft Celtics bei Siegesserie

Ruben Martin
12. Februar 202206:50
DeMar DeRozan von den Chicago Bulls hat 35 Punkte gegen die Minnesota Timberwolves erzielt.getty
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DeMar DeRozan hat eine Serie hingelegt, die im Bulls-Trikot nur Michael Jordan kennt. Die Celtics setzen ihre Siegesserie fort dank der sofortigen Unterstützung eines Neuzugangs, Indiana verschenkt einen Traumstart von Tyrese Haliburton.

Detroit Pistons (12-44) - Charlotte Hornets (29-28) 119:141 (BOXSCORE)

  • "Genug von den Sixers und Nets, vergesst uns nichts" dachten die Hornets sich offenbar nach der Trade Deadline und lieferten eine Show gegen die Pistons ab, um ihre Negativserie von sechs Spielen zu beenden. Mit 79 Punkten in der ersten Halbzeit stellte Charlotte einen neuen Franchiserekord auf, LaMelo Ball dirigierte mit 31 Punkten (10/14 FG, 7/9 3P) und 12 Assists eine exzellente Offense.
  • Miles Bridges (10/16 FG) und Terry Rozier reihten sich mit jeweils 25 Punkten ein, Rozier feierte zudem das dritte Triple-Double seiner Karriere mit 10 Rebounds und 11 Assists sowie 4 Steals. Dazu packte er einen Move aus, den man sonst nur auf dem Freiplatz sieht. Charlotte führte schon früh im dritten Viertel mit +28.
  • Die Hornets schenkten den Pistons schon in ihrem ersten Duell der Saison 140 Punkte ein, diesmal beteiligte sich auch der Neuzugang Montrezl Harrell mit 15 Zählern (7/9 FG) und 6 Rebounds von der Bank kommend.
  • Die Pistons brachten immerhin sieben Spieler in Double-Digits, allen voran Saddiq Bey mit 25 Punkten (8/16 FG). Killian Hayes verbuchte ein Double-Double von der Bank kommend (11, 5/9 FG, 12 Assists) und spielte mehr als Cade Cunningham (12, 5 Assists, 6 Turnover), der nach fünf verpassten Spielen von einer Hüftverletzung zurückkehrte. Hamidou Diallo (16) sorgte mit einem Windmill-Dunk dafür, dass die Heimfans auch zumindest ein Highlight ihres Teams zu bejubeln hatten.

Indiana Pacers (19-38) - Cleveland Cavaliers (35-21) 113:120 (BOXSCORE)

  • Zwei sehr unterschiedliche Hälften für die neu formierten Pacers. Tyrese Haliburton versenkte seine ersten fünf Würfe als Pacer, Indiana startete mit 10/12 von Downtown und erzielte 18 Punkte nach Turnovers im ersten Viertel (0 für Cleveland). Mit 47 Punkten in den ersten zwölf Minuten stellten die Pacers laut Stathead sogar einen neuen Franchiserekord auf, doch dann ging es langsam bergab.
  • Wie zu erwarten konnten die Pacers ihrer Dreierquote nicht beibehalten, in der Zone waren sie klar unterlegen (38:60 Punkte) gegen die riesigen Lineups der Cavaliers, für die Isaac Okoro mit 1,96 Metern der kleinster Starter war ohne den verletzten Darius Garland. Cleveland verkürzte den zwischenzeitlichen Rückstand von -21 nach und nach, bis die Cavs knapp fünf Minuten vor Schluss die Führung übernahmen und nicht mehr abgaben. Indiana verlor die zweite Hälfte mit 39:57.
  • Sieben Cavaliers punkteten zweistellig, angeführt von ausgerechnet dem Ex-Pacer Caris LeVert (10/19 FG, 5 Assists, 3 Steals) sowie Jarrett Allen (8/12, 6 von 14 Rebounds offensiv) mit jeweils 22 Zählern. Pacers-Präsident schien schon vor dem Spiel eine schlechte Vorahnung gehabt zu haben. "Ihn zu traden war für mich eine der härtesten Sachen, er ist eine besondere Person und ich will Caris danken. Er wird heute Abend wahrscheinlich 50 Punkte machen."
  • Rajon Rondo machte sein bisher bestes Spiel als Cav mit 17 Punkten (6/7), 7 Rebounds, 6 Assists und 3 Steals, auch Kevin Love (3/5 3P) und Cedi Osman unterstützen mit jeweils 14 Punkten von der Bank kommend. Cleveland versenkte 25/30 Freiwürfen (11/16 für Indiana) und forcierte 20 Turnover (13 für Indiana).
  • Haliburton feierte mit 23 Zählern (9/15 FG, 4/6 3P) und 6 Assists insgesamt ein gelungenes Debüt, leistete sich aber auch 6 Turnover. Buddy Hield hätte in seinem ersten Spiel als Pacer fast das erste Triple-Double seiner Karriere aufgelegt mit 16 (6/17 FG), 9 Rebounds und 8 Assists. Auch Jalen Smith überzeugte mit 12 Punkten (2/3 3P) von der Bank kommend. Oshae Brisett (11 Rebounds) und Chris Duarte (4/7 3P) steuerten jeweils 18 Punkte bei.

Philadelphia 76ers (33-22) - Oklahoma City Thunder (17-38) 100:87 (BOXSCORE)

  • Sixers-Fans, die sich schon auf das Debüt von James Harden in Philadelphia gefreut hatten, wurden gegen OKC enttäuscht. Er und Paul Millsap nahmen noch nicht am Spiel teil. Stattdessen gab es in Philly ein Duell ohne viel Offensive, das Highlight in der Arena hatte irgendwie doch mit Harden zu tun: Der Neuzugang wurde auf dem Videowürfel vorgestellt, als er mit der Trikotnummer 1 in den Farben der Sixers zu sehen war, antworteten die Heimfans mit dem größten Applaus des Abends.
  • Für den Sieg der Sixers sorgten in erster Linie mal wieder Joel Embiid und Tyrese Maxey. Embiid hatte bereits im ersten Viertel 11 Punkte und 10 Rebounds, damit ist er laut laut ESPN Stats & Info der erste Sixer mit einem Double-Double im ersten Viertel, seit Play-by-Play-Statistiken festgehalten werden (1996). Die Thunder hatten anschließend deutlich mehr Erfolg gegen ihn, Embiid beendete das Spiel mit 25 Punkten bei nur 8/25 FG sowie 19 Rebounds, 4 Assists und 5 Blocks.
  • Maxey war deutlich treffsicherer mit 9/14 FG für 24 Zähler, dazu lieferten auch Tobias Harris (17, 11 Rebounds, 3 Blocks) und Matisse Thybulle (10, 3 Steals) Unterstützung. Shake Milton stand nach seiner Rückenverletzung am 3. Januar erstmals wieder zur Verfügung, war jedoch genau wie die restlichen Reservisten der Sixers kaum erfolgreich mit 1/9 FG für 4 Punkte.
  • Paul Reed wird nach dem Abgang von Andre Drummond vermutlich mehr Minuten als zweiter Big Man bekommen und fiel positiv mit 4 Offensivrebounds, 2 Steals und 2 Blocks in 13 Minuten auf. Er leistete sich aber auch den Aussetzer des Spiels, als er nach einem Steal einen besonders spektakulären Dunk zeigen wollte, aber nur spektakulär scheiterte.
  • Bei OKC war Derrick Favors mit 16 Punkten (8/13 FG) schon der Topscorer seines Teams, das nur 6/35 (17,1 Prozent) von Downtown traf. Darius Bazley verbuchte ein Double-Double (14, 15 Rebounds), Aleksej Pokusevski steurte 15 Punkte (7/11 FG) von der Bank kommend bei.

Atlanta Hawks (26-29) - San Antonio Spurs (21-35) 121:136 (BOXSCORE)

  • Die Spurs waren gegen die Hawks so heiß, dass sogar Jakob Pöltl mit dem Buzzer zur Halbzeitpause den zweiten Dreier seiner Karriere von der Mittellinie im Netz zappeln ließ. Dejounte Murray führte eine überragende Offense mit einem Triple-Double von 32 Punkten (11/18 FG), 10 Rebounds und 15 Assists sowie 4 Steals an.
  • San Antonio traf 55,6 Prozent aus dem Feld und übertraf diese exzellente Quote sogar von Downtown (18/32, 56,3 Prozent), dazu kamen 37 ihrer 50 verwandelten Würfe nach einem Assist. Keldon Johnson brauchte nur 13 Würfe (6/8 3P) für 26 Punkte, Devin Vassell nahm 13 für 20. Pöltl hatte mit 12, 5 Rebounds und 3 Assists in 27 Minuten einen vergleichbar ruhigen Abend.
  • Die neuen Spurs Goran Dragic, Josh Richardson, Romeo Langford und Tomas Satoransky waren alle noch inaktiv.
  • Für die Hawks war Bogdan Bogdanovic von der Bank kommend der Topscorer (23, 5/8 3P), dafür hatten die Backcourt-Starter Trae Young (18, 2/8 3P, 11 Assists) und Kevin Huerter (14, 2/10 3P) Probleme mit ihrem Wurf. Clint Capela blieb ohne Fehlwurf bei 6 Würfen (13, 11 Rebounds), John Collins war hingegen sehr blass (4, 2/8 FG).

Boston Celtics (32-25) - Denver Nuggets (30-25) 108:102 (BOXSCORE)

  • Überragende Stimmung im TD Garden beim siebten Sieg der Celtics in Folge! Boston geriet schnell in einen zweistelligen Rückstand und lief das meiste Spiel über hinterher, zeigte sich jedoch kaltschnäuzig in der Schlussphase. Dort drehten die Celtics die defensive Intensität noch einmal extra hoch und versenkten alle acht Freiwürfe in der letzten Minute.
  • Jayson Tatum kam auch ohne Erfolg von Downtown (1/8 3P) auf 24 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists und 3 Steals, Marcus Smart füllte den Boxscore mit 22 (6/16 FG), 5 Rebounds, 7 Assists und 5 Steals bei 5 Turnover. Besonders großen Applaus bekam in Boston allerdings der Neue: Nach der ersten Einwechslung von Derrick White legten die Celtics einen 19:6-Lauf hin, der Guard traf 3/7 Triples für 15 Punkte, 6 Rebounds und 2 Assists in knapp 28 Minuten.
  • Auf der Gegenseite hatte Nikola Jokic sein 15. Triple-Double der Saison bereits nach drei Vierteln sicher, am Ende standen neben 23 Punkten (9/20 FG), 16 Rebounds und 11 Assists jedoch auch 9 Turnover. Mit Monte Morris fehlte ein weiterer Playmaker, Rookie Bones Hyland blieb in seinem ersten Start unauffällig (10 Punkte in 18 Minuten). Aaron Gordon sammelte 17 Punkte, 6 Rebounds, 2 Assists und 3 Steals, hatte mit 0/5 jedoch wie das gesamte Team wenig Erfolg von Downtown (11/44, 25 Prozent).
  • Robert Williams ärgerte Jokic mit 6 offensiven Rebounds (16 insgesamt, 15 Punkte, 3 Blocks). Daniel Theis war an der Seitenlinie in Straßenklamotten zu sehen, er wird sein Boston-Comeback nach weniger als einem Jahr wohl am Sonntag gegen die Hawks feiern. Länger ungeschlagen sind übrigens nur die Raptors (8 Siege), die ausgerechnet einen halben Sieg vor den Celtics stehen.

Chicago Bulls (35-21) - Minnesota Timberwolves (29-27) 134:122 (BOXSCORE)

  • Toller Shootout zwischen den Bulls und Wolves, in dem Chicago am Ende mehr Schützen hatte! DeMar DeRozan war der Mann des Spiels mit 35 Punkten bei 14/22 FG sowie jeweils 6 Rebounds und Assists. Daran konnte auch Kettenhund Patrick Beverley nichts ändern, wie DeRozan ihn mit der "Du bist zu klein"-Geste wissen ließ. Der 32-Jährige hat damit in vier Spielen hintereinander 35 Punkte erzielt, das gelang zuvor im Bulls-Trikot laut ESPN Stats & Info nur Michael Jordan, zuletzt im Jahr 1996.
  • Die Bulls hatten fünf Spieler, die bei mindestens 7 Würfen über 63 Prozent ihrer Würfe trafen, Nikola Vucevic brauchte für 26 Zähler (8, Rebounds, 7 Assists) nur 14 Versuche. Ayo Dosunmu spielte fast 42 Minuten und zeigte sich erneut als exzellenter Spielmacher mit 14 (6/7 FG) Zählern und 10 Assists bei nur 1 Turnover und 3 Steals. Javonte Green erreichte sein vorheriges Career-High mit 23 Punkten bei 10/13 aus dem Feld, nur Zach LaVine wirkte etwas angeschlagen und konnte beim Feuerwerk nicht ganz mithalten (12, 1/6 3P, 6 Assists).
  • Das beste Timing aller Scorer hatte Coby White, der seine sechs Triples (zehn Versuche) alle innerhalb von sieben Minuten einnetzte, um den Bulls im vierten Viertel die Führung zurückzuholen und diese auszubauen. Bevor Chicago sich spät absetzte, gab es keine zweistellige Führung, diese wechselte zudem ganze 16-mal.
  • Bei den Wolves führte Anthony Edwards den explosiven Angriff an mit 31 Punkten (12/22 FG) und 8 Assists, Karl Anthony Towns zog mit 27 (12/19), 8 Rebounds und 8 Assists nach. D'Angelo Russell kam noch auf 18 Zähler, von der Bank kommend fehlte hinter Malik Beasley (11) und Jaden McDaniels (9) jedoch die Unterstützung, um mit den Bulls in Topform mitzuhalten.

Utah Jazz (35-21) - Orlando Magic (13-44) 114:99 (BOXSCORE)

  • Als Utah bereits im ersten Viertel mit 17 Punkten Vorsprung führte, schienen die Magic auf dem Weg zu einer Klatsche, gestalteten das Spiel dann jedoch noch bis ins letzte Viertel spannend. Dafür sorgte das Trio Wendell Carter Jr. (22, 9/17 FG, 9 Rebounds), Cole Anthony (18, 3/3 3P, 5 Assists) und Mo Bamba (16, 6/13 FG, 8 Rebounds).
  • Auf der Gegenseite hatten Donovan Mitchell (24, 3/11 3P), Bojan Bogdanovic (7, 1/8) und Mike Conley (8, 2/6 3P) kaum Erfolg von Downtown, dafür lieferte ein Duo von Reservisten starke Unterstützung. In der Abwesenheit von Rudy Gobert (Wadenzerrung) und Rudy Gay (Knieschmerzen) spielte Hassan Whiteside 27 Minuten und sammelte 15 Punkte bei 7/9 FG sowie 5 seiner 18 Rebounds am gegnerischen Brett. Jordan Clarkson steuerte 18 Punkte bei.
  • Udoka Azubuike startete als Center und stellte ein neues Career-High von 12 Punkten auf, ohne daneben zu werfen (6/6). Das gelang fast auch Royce O'Neale (14, 5 Assists, 4 Steals), der 4/5 von Downtown traf. Nickeil Alexander-Walker und Juancho Hernangomez durften ihr Debüt für Utah erst in der Garbage Time feiern.
  • Franz Wagner kam in 33 Minuten auf 9 Punkte (3/8 FG, 1/3 3P), 4 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und 1 Block bei 0 Turnover. Moritz fehlte mit einer Rippenverletzung.