Die Los Angeles Lakers müssen in Utah eine weitere Niederlage einstecken und rutschen erneut aus den Play-In-Rängen. DeMar DeRozan hievt seine Chicago Bulls mit einem 50-Punkte-Spiel zu einem OT-Sieg, während James Hardens Vorstellung in Detroit erneut Fragen hinterlässt.
Detroit Pistons (21-56) - Philadelphia 76ers (46-30) 102:94 (BOXSCORE)
- Die Pistons bleiben ein echter Favoritenschreck und ärgerten diesmal ein heimischer Halle die Philadelphia 76ers. Dabei lag Detroit fast das komplette Spiel hinten, es dauerte bis sechs Minuten vor Schluss, bevor Cade Cunningham mit einem Layup die erste Führung der Gastgeber an diesem Abend besorgte.
- Es war Teil eines 23:4-Laufs im vierten Viertel, welcher den Pistons ein zweistelliges Polster verschaffte und nicht mehr abgegeben wurde. Cunningham (27, 12/19 FG, 6 Assists, 4 Steals) und Saddiq Bey (22, 9/17) waren die Katalysatoren für den späten Lauf, die lethargischen Sixers hatten keine Antwort mehr.
- Dies galt auch für Joel Embiid, der sich in der Crunchtime zwei kostspielige Live Turnover leistete, am Ende waren es 7 Ballverluste für den MVP-Kandidaten. Dieser wurde von den Pistons immer wieder gedoppelt und trotzdem verbuchte Embiid 37 Punkte (11/19 FG, 14/16 FT) und 15 Rebounds. Sowohl Isaiah Stewart als auch Kelly Olynyk sahen gegen Phillys Big kein Land.
- Es fehlte jedoch die Unterstützung, wobei wir an dieser Stelle scharf in Richtung von James Harden schauen müssen, was auch Coach Doc Rivers nach dem Spiel tat. Der neunfache All-Star traf nach dem Wechsel nur noch einen seiner acht Würfe und beendete die Partie mit nur 18 Zählern (4/15 FG, 2/9 Dreier, 8/9 FT), 9 Rebounds sowie 7 Assists. Es war ein weiterer merkwürdig saftloser Auftritt von "The Beard". Tyrese Maxey (13, 5/10) blieb ebenfalls blass. Durch die Niederlage fallen die Sixers hinter Boston auf Platz vier im Osten zurück.
Atlanta Hawks (40-37) - Cleveland Cavaliers (42-35) 131:107 (BOXSCORE)
- Die Atlanta Hawks haben sich durch den Sieg gegen Cleveland den letzten Play-In-Platz im Osten gesichert, was auch bedeutet, dass die New York Knicks und die Washington Wizards als letzte Teams im Osten eliminiert wurden. Gegen ein dezimiertes und müdes Cavs-Team (welches noch gestern Dallas unterlag) hatte Atlanta überhaupt keine Probleme und feierte einen klassischen Start-Ziel-Sieg.
- Und doch mussten die Gastgeber einmal tief durchschnaufen, als Trae Young in der ersten Halbzeit nach einem Floater gegen Moses Brown zu Boden ging und dort erst einmal eine Weile liegen blieb. Mit Schmerzen in der Leiste musste Young zunächst in die Kabine, nach dem Wechsel stand der All-Star aber wieder auf dem Feld. 15 seiner 30 Punkte (9/17 FG, 9 Assists) erzielte er im dritten Viertel und verabschiedete sich so beruhigt und frühzeitig in den Feierabend.
- Die Hawks trafen fast 50 Prozent aus dem Feld versenkten zehn mehr Dreier als der Gegner (17:7). Kevin Huerter (23) netzte fünf seiner sechs Versuche, Clint Capela (12, 14 Boards, 3 Blocks) machte in der Zone ein gutes Spiel. Auch Backup Onyeka Okongwu (17, 6/6, 12 Rebounds) verbuchte ein Double-Double.
- Für die Cavs war Cedi Osman mit 21 Punkten (7/9) der beste Scorer, Darius Garland (18, 7/21, 8 Assists) traf aus der Mitteldistanz fast nichts und auch der Floater wollte an diesem Abend nicht fallen. Die Pleite der Cavs freut die Boston Celtics, welche nun sicher für die Playoffs qualifiziert sind.
Brooklyn Nets (40-37) - Milwaukee Bucks (48-29) 119:120 OT (SPIELBERICHT)
Chicago Bulls (45-32) - L.A. Clippers (37-40) 135:130 OT (BOXSCORE)
- Was war das wieder für ein verrücktes Spiel? Am Ende feierten die Bulls einen wichtigen Sieg im Kampf um einen direkten Playoff-Platz. Retter der Bulls war einmal mehr DeMar DeRozan, der sein Team fast im Alleingang zum Sieg hievte. Der Forward erzielte im vierten Viertel und in der Verlängerung zusammengerechnet 27 Punkte und beendete die Partie mit 50 Zählern, nachdem er in den Schlusssekunden mit einem Dunk alles klar machte.
- DeRozan ist damit der sechste Spieler, dem das im Bulls-Jersey gelang. Die anderen Akteure? Michael Jordan (30x), Jimmy Butler (2x), Chet Walker, Jamal Craword und Zach LaVine.
- Die Clippers hätten die Partie aber eigentlich gewinnen müssen, nicht nur weil sie vor dem Schlussabschnitt noch zweistellig führten. In den letzten sieben Sekunden des vierten Viertels ging für die Gäste so ziemlich alles schief, was schief gehen konnte. Erst beging Terence Mann gegen DeRozan ein Foul vor dem Einwurf, was einen Freiwurf zur Folge hatte, dann foulte Paul George den Bulls-Star beim Dreier. DeRozan traf die ersten beiden Versuche, ließ den dritten aber liegen, sodass es in die Verlängerung ging.
- Dort machten die Bulls letztlich alles klar, DeRozan erzielte dabei 10 der 17 Zähler. Den wichtigsten Wurf versenkte aber Patrick Williams, der eine Minute vor Schluss aus der Ecke auf +4 stellte. Die Gastgeber schaukelten diesen Vorsprung schließlich über die Zeit. Williams (10, 4/4, 12 Rebounds) blieb perfekt aus dem Feld und sorgte zudem mit einem Poster-Dunk über Isaiah Hartenstein (4, 2/4, 4 Rebounds) für Aufsehen.
- Zach LaVine (21, 5/17 FG, 10/13 FT) traf erneut wenig, auch bei Nikola Vucevic (22, 9/19, 14 Rebounds) ließ die Effizienz zeitweise zu wünschen übrig. Für die Clippers war Reggie Jackson (34, 12/23 FG, 6/9 Dreier) der beste Scorer, während George (22, 7/20) in der Verlängerung nicht mehr spielte, weil er das vom Team auferlegte Minutenlimit (32) erreicht hatte. Marcus Morris erzielte 20 Punkte (7/12).
Utah Jazz (46-31) - Los Angeles Lakers (31-45) 122:109 (BOXSCORE)
- Ohne LeBron James und Anthony Davis waren die Lakers auch in Utah ohne Chance, immerhin war es keine Demontage wie in Dallas. Davon können sich die Lakers letztlich auch nichts kaufen, am Ende stand eine weitere Niederlage und das erneute Abrutschen auf Platz elf im Westen. Die Jazz gewannen dagegen nach fünf Spielen mal wieder und sprangen so auf Rang fünf.
- Letztlich war der Sieg der Gastgeber aber nie gefährdet, die Lakers hatten zu keiner Sekunde die Führung inne. Utah konnte sich aber nie entscheidend absetzen, auch nicht als der Vorsprung zu Beginn des vierten Viertels auf bis zu 18 Punkte anwuchs. Näher als 10 Punkte kamen die Gäste aber nicht mehr heran, weil auf der einen Seite Malik Monk von Downtown vergab und der genesene Bojan Bogdanovic für die Jazz auf der Gegenseite den Dreier netzte.
- Die Dreierlinie machte letztlich auch den Unterschied. Utah traf zwar nicht besonders gut (15/44 3P), das war im Vergleich zum Team von Coach Frank Vogel aber mehr als ausreichend (7/25 Dreier) - und selbst das wurde etwas geschönt, da in dieser Statistik auch ein Eckendreier von Dwight Howard (21, 9/13, 12 Rebounds) auftaucht. Bester Scorer der Gäste war Russell Westbrook (24, 9/18, 7 Assists), dazu erzielte Carmelo Anthony 12 Punkte (5/11) von der Bank kommend.
- Das reichte aber gegen ein homogenes Jazz-Team nicht. Immer wieder kollabierte die Gäste-Defense, sodass selbst Rudy Gobert auf 25 Zähler (9/11), 17 Rebounds und 2 Blocks kam. Donovan Mitchell (29, 11/22, 7 Assists) begeisterte die Fans mit diesem Dunk und war auch fleißigster Punktesammler Utahs. Mike Conley kam auf 18, Jordan Clarkson auf 19 Punkte.
- Die Hoffnung für die Lakers? Anthony Davis soll laut Shams Charania bereits morgen gegen New Orleans sein Comeback geben und auch LeBron könnte wieder zum Einsatz kommen.