Minnesota Timberwolves (4-5) - Milwaukee Bucks (8-0) 102:115 (BOXSCORE)
- Da ist er, der Franchise-Rekord! Noch nie gelangen den Bucks acht Siege am Stück zum Start in eine Saison, genau das haben Giannis Antetokounmpo und Co. aber nun geschafft. Das Triple-Double des Greek Freak sowie ein starker Jrue Holiday sicherten Milwaukee den Erfolg in Minnesota. Ligaweit sind die Bucks damit das erste Team mit einem 8-0-Start seit den 73-9-Warriors in 2015/16.
- Die Bucks machten mit 30 Punkten, darunter 5 Dreier, in den ersten neun Minuten klar, in welche Richtung diese Partie gehen sollte. Doch bedeutend absetzen konnten sich die Gäste erst im dritten Viertel, als der Vorsprung auf 22 Zähler anwuchs. Minnesota gab sich nicht kampflos geschlagen, verkürzte stattdessen im vierten Viertel auf -8, doch dann kam Giannis.
- Erst ein Dunk, kurz darauf ein Dreier und dann auch noch ein Finger Roll und Milwaukee hatte wieder einen komfortablen Vorsprung auf der Habenseite, der bis zum Ende hielt. Antetokounmpo sicherte sich sein erstes Triple-Double der Saison (26, 14 Rebounds und 11 Assists), Holiday punktete noch besser (29, 12/24 FG). Bobby Portis (18) und Rookie MarJon Beauchamp (14) lieferten Unterstützung von der Bank.
- Bei den Wolves neigt sich die Stimmung derweil langsam Richtung Tiefpunkt, selbst einige Buhrufe waren während der dritten Pleite in Folge zu vernehmen. Anthony Edwards führte die Hausherren mit 24 Punkten an, Karl-Anthony Towns kam auf 22, 11 Rebounds und 5 Assists, aber er foulte auch aus. Rudy Gobert beendete die Partie mit 7 Punkten sowie 13 Rebounds - und einem üblen Airball bei seinem zweiten Dreierversuch der Saison.
Los Angeles Lakers (2-6) - Utah Jazz (7-3) 116:130 (BOXSCORE)
- Zwischenzeitlich spendierten die Lakers-Fans Russell Westbrook tatsächlich "MVP, MVP"-Sprechchöre, am Ende nahmen in Hollywood aber doch die Buhrufe Überhand. Nicht gegen Westbrook wohlgemerkt, sondern gegen die Lakers im Gesamten, die aufgrund einer schwachen Defensiv-Leistung nach zuletzt zwei Siegen in Folge wieder eine Pleite kassierten.
- Die Jazz dagegen setzten ihren hervorragenden Saisonstart fort, in erster Linie dank Lauri Markkanen und Jordan Clarkson. Der Finne bestätigte mit 27 Punkten (9/17 FG), 13 Rebounds und 4 Assists seine starke Form, Clarkson steuerte 20 Punkte bei. Das war es aber noch nicht für die Jazz, die starke 50/40/90 Splits auflegten (darunter 17/40 Dreier, 42,5 Prozent) und von Kelly Olynyk (18), Collin Sexton (17) und Mike Conley (15 und 10 Assists) ebenfalls gutes Scoring bekamen.
- Die Gäste vom Salzsee schenkten der bisher eigentlich starken Lakers-Defense in der ersten Halbzeit 75 Punkte ein bei knapp 61 Prozent aus dem Feld. Im dritten Abschnitt wuchs der Vorsprung auf 16 Zähler an, bevor Westbrook und Lonnie Walker IV L.A. zum Comeback verhalfen. Purple and Gold kam bis auf zwei Zähler ran, es wurde mehrmals richtig laut in der Arena, doch Utahs Offense fand immer eine passende Antwort.
- Mitte des vierten Viertels bauten die Jazz den Vorsprung wieder zweistellig aus, das war zu viel für die Lakers. Auch, weil LeBron James keinen guten Abend erwischte. Der King kämpfte immer noch mit den Nachwehen einer Krankheit und einer Fußverletzung und setzte im Schlussabschnitt 4 seiner 5 Wurfversuche daneben.
- Insgesamt kam er nur auf 17 Punkte (7/19 FG, 0/5 Dreier), aber immerhin 10 Rebounds und 8 Assists. Anthony Davis ließ nach einem starken Start nach (20 seiner 22 Punkte in der ersten Halbzeit), sodass Westbrook der beste Mann bei den Hausherren war. Er legte 28 Punkte (9/14 FG, 3/5 Dreier) sowie 6 Assists bei 4 Ballverlusten auf. Walker IV kam ebenfalls noch auf 17 Zähler.
Phoenix Suns (6-2) - Portland Trail Blazers (6-2) 106:108 (BOXSCORE)
- Die Blazers scheinen zu so etwas wie der Angstgegner der Suns zu werden. Phoenix hat in dieser Saison erst zwei Pleiten auf dem Konto, beide kamen gegen Portland. Diese hier war besonders wild. Eine Sekunde war noch auf der Uhr, als Portland bei ausgeglichenem Spielstand ein letztes Play aufzeichnete. Der Ball landete im hohen Bogen bei Jerami Grant, der im Zurückrudern irgendwie einen Wurf losbekam - und den Ball tatsächlich versenkte (es riecht nach Schrittfehler).
- Zwar fehlten den Blazers die beiden teaminternen Crunchtime-Experten Damian Lillard (Wadenzerrung) und Anfernee Simons (Entzündung im Fuß), doch das machte nichts. Grant vergoldete seinen Saisonbestwert von 30 Zählern (10/17 FG, dazu 5 Assists) mit dem Gamewinner und feierte betont lässig, bevor ihn die Teamkollegen unter einer Menschentraube begruben.
- Es war der Schlusspunkt auf eine wilde Schlussphase. Portland lag zwischenzeitlich mit 15 Punkten in Front, doch die Suns meldeten sich rechtzeitig zurück. 30 Sekunden vor dem Ende brachte dann Devin Booker seine Farben auf die vermeintliche Siegerstraße mit einem Dreier zum 106:104 als Antwort auf einen Triple kurz zuvor von Jusuf Nurkic. Doch der Center besorgte im Anschluss den Ausgleich nach einem Offensiv-Rebound, dann leistete sich Mikal Bridges im letzten Suns-Angriff nach einem Double-Team gegen Booker einen Schrittfehler. Und dann kam Grant.
- Abgesehen vom Sommerneuzugang und Nurkic (14, 2/2 Dreier) wusste Justise Winslow noch zu glänzen, einerseits mit dem starken Pass zum Gamewinner, andererseits mit einem Fast-Triple-Double (12, 9 Rebounds und 9 Assists). Booker war bei den Suns bester Scorer (25, 8/21 FG), dahinter folgte Deandre Ayton (24, 8 Rebounds). Chris Paul verteilte zwar 11 Assists, blieb beim eigenen Scoring aber blass (7 Punkte, 1/4 FG). Damion Lee (13, 3/5 Dreier) hatte dafür einen großen Anteil am Comeback im vierten Viertel. Cam Johnson (Knie) musste im ersten Viertel verletzt raus.