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NBA - Die Topverdiener der Verpönten: Einst verschmäht und nun doch steinreich

Von Robert Arndt
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Fred VanVleet wurde 2016 nicht gedraftet und wird nun in der kommenden Saison 40,8 Millionen Dollar kassieren, Rekord für einen nicht gedrafteten Spieler. Noch ist der Guard aber nicht der beste Verdiener aller Zeiten bei den Spielern, welche im Draft ignoriert wurden.

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Das wird sich allerdings 2024 ändern, wenn VanVleet seine vollen 40 Millionen Dollar eingestrichen hat. Insgesamt zehn nicht gedraftete Spieler erhalten in der kommenden Saison mindestens elf Millionen Dollar für ihre Dienste, hier die Übersicht.

Maximilian Kleber
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PlatzSpielerTeamGehalt 23/24 (in Mio. Dollar)
1Fred VanVleetHouston Rockets40,8
2Duncan RobinsonMiami Heat18,2
3Lu DortOklahoma City Thunder15,3
4Max StrusCleveland Cavaliers14,5
5Dorian Finney-SmithBrooklyn Nets13,9
6Naz ReidMinnesota Timberwolves13,0
7Austin ReavesLos Angeles Lakers12,0
8Robert CovingtonL.A. Clippers11,7
9Maxi KleberDallas Mavericks11,0
9Joe InglesOrlando Magic11,0

Einige dieser Namen werden wir auch unter den Top 15 All-Time-Verdiener der nicht gedrafteten Spieler sehen. In unserer Liste ist aber auch ein Hall of Famer vertreten.

Platz 14: GARRETT TEMPLE | Teams: Spurs, Rockets, Kings, Bucks, Hornets, Wizards, Grizzlies, Clippers, Nets, Bulls, Pelicans | Karriereverdienst: 47,3 Mio. Dollar (Stand: 25. Februar 2022)
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Platz 15: Garrett Temple (2010-)

Karriereverdienst: 47,3 Mio. Dollar

Teams: Rockets, Kings, Spurs, Bucks, Bobcats, Wizards, Grizzlies, Clippers, Nets, Bulls, Pelicans

716 Spiele für elf Teams, 2023/24 kommt mit Toronto Nr. 12 dazu. Temple war der klassische Journeyman, der sich mit tadellosen Verhalten und als wichtige Stimme in der Kabine etablierte und von Minimaldeal zu Minimaldeal hangelte. 2016 wurde das von den Kings mit einem Dreijahresvertrag über 24 Millionen Dollar belohnt.

Dewayne Dedmon
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Platz 14: Dewayne Dedmon (2013-)

Karriereverdienst: 47,6 Mio. Dollar

Teams: Warriors, Sixers, Magic, Spurs, Hawks, Kings, Heat

Auch Dedmon verdankte den Kings (2 Jahre, 23 Mio.) den Großteil seiner Einnahmen, ansonsten hielt sich der Center, dessen Mutter ihn als Zeuge Jehovas vom Basketball fernhalten wollte, erstaunlich lange als Backup in der Liga. Nun sucht der bald 34-Jährige aber noch immer ein Team.

NBA
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Platz 13: JaMychal Green (2015-)

Karriereverdienst: 49,4 Mio. Dollar

Teams: Spurs, Grizzlies, Clippers, Nuggets, Warriors

Auch Green hat noch keinen neuen Arbeitgeber, sein Engagement bei den Warriors war auch wenig inspirierend. Dennoch: Als hart arbeitender Big, der als kleiner Center ein bisschen werfen kann, fand Green seine Nische, die ihm ordentlich Geld einbrachte.

Tyler Johnson hatte bei den Phoenix Suns in der laufenden Saison keinen guten Stand.
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Platz 12: Tyler Johnson (2015-2022)

Karriereverdienst: 54,7 Mio. Dollar

Teams: Heat, Suns, Nets, Sixers, Spurs

Johnson darf sich bei den Nets bedanken, die 2016 dem Guard nach einer Saison mit 9 Punkten pro Spiel in 36 Partien in Restricted Free Agency 50 Millionen Dollar für vier Jahre entgegenwarfen. Miami matchte und Johnson lieferte durchaus ab, doch schwere Verletzungen warfen den Guard immer wieder zurück. Zuletzt spielte der heute 31-Jährige in Australien.

Hinter den Kulissen soll nicht jeder Teamkollege begeistert gewesen sein, dass Jeremy Lin so viel Scheinwerferlicht bekam.
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Platz 11: Jeremy Lin (2010-2019)

Karriereverdienst: 65,8 Mio. Dollar

Teams: Warriors, Knicks, Rockets, Lakers, Hornets, Nets, Hawks, Raptors

Linsanity ist Teil der NBA-Geschichte, doch diese magischen Wochen brachten dem Harvard-Absolventen zwar jede Menge Geld und Hype, danach aber auch wegen Verletzungen nur noch wenig Erfolg auf dem Spielfeld. Beim Raptors-Titel 2019 war er nur noch Bankdrücker und danach raus aus der NBA - mit 27 Jahren.

Platz 1: UDONIS HASLEM - seit dem 1. August 2003 bei den Miami Heat (Free Agency, aus Frankreich gewechselt)
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Platz 10: Udonis Haslem (2003-2023)

  • Karriereverdienst: 71,0 Mio. Dollar
  • Teams: Heat

Mr. Heat Culture war durchaus mal ein wichtiger Rotationspieler der Heat, seit 2015 war er aber mehr Assistant Coach und Kabinenaufpasser. Die Schecks nahm er gerne mit. Mit 43 Jahren machte er im Sommer Schluss, wird den Heat aber mit Sicherheit in irgendeiner Form erhalten bleiben.

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Platz 9: Joe Ingles (2014-)

  • Karriereverdienst: 73,6 Mio. Dollar
  • Teams: Jazz, Bucks, Magic

Ingles machte sich erst in Europa einen Namen, bevor der Aussie den Sprung über den großen Teich wagte und in Utah über Jahre zu einem Schlüsselspieler auf dem Flügel wurde. Nach einem Kreuzbandriss brauchte Ingles eine Weile, unterschrieb in diesem Sommer noch einmal einen Deal im achtstelligen Bereich.

Kent Bazemore, NBA
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Platz 8: Kent Bazemore (2012-2022)

  • Karriereverdienst: 78,7 Mio. Dollar
  • Teams: Warriors, Lakers, Hawks, Blazers, Kings

Es hilft, wenn Stephen Curry einer deiner besten Kumpels ist (Bazemore selbst half aber auch Curry, Stichwort Under Armour). Curry hatte aber nicht damit zu tun, dass Atlanta dem 3-and-D-Spezialisten 70 Millionen Dollar für vier Jahre gab. Dreimal dürft ihr raten, welches Jahr das war. Richtig, 2016 - und das zählte damals nicht einmal zu den verheerendsten Deals.

Robert Covington
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Platz 7: Robert Covington (2013-)

  • Karriereverdienst: 78,8 Mio. Dollar
  • Teams: Rockets, Sixers, Wolves, Blazers, Clippers

Im "Process" der Sixers eine der kleineren Erfoglsstories. Covington war stets wertvoll, allerdings unterschrieb der Forward mehrfach Verträge, die ihn umgehend zum Trade-Kandidaten machten. Auch deswegen wurde er in den vergangenen fünf Jahren viermal getradet wurde.

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Platz 6: Fred VanVleet (2016-)

  • Karriereverdienst: 81,4 Mio. Dollar
  • Teams: Raptors, Rockets

Mit einem ungarantierten Camp Deal kam VanVleet 2016 zu den Raptors, sieben Jahre später hat FVV einen Deal weit über 100 Millionen Dollar in der Tasche, ist NBA-Champion und war auch einmal All-Star. VanVleet wettete mehrfach auf sich selbst, bislang ist die Rechnung immer aufgegangen.

Ein Jahr später versuchten sich die Mavs erneut daran, ihren Backcourt neu und besser aufzustellen. Zuerst wurde der langjährige Raptor Jose Calderon mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet, er sollte langfristig der Spielmacher in Dallas werden.
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Platz 5: José Calderon (2005-2019)

  • Karriereverdienst: 84,2 Mio. Dollar
  • Teams: Raptors, Pistons, Mavericks, Knicks, Lakers, Hawks, Cavaliers

Der Point Guard war nach Pau Gasol der zweite Spanier, der als Teil der goldenen Generation den Sprung über den großen Teich wagte und sich auch voll etablieren konnte. 2009 verlängerte der Iberer für 45 Millionen Dollar über fünf Jahre, damals war das durchaus eine ordentliche Stange Geld.

NBA, Free Agency 2016
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Platz 4: Timofey Mozgov (2010-2018)

  • Karriereverdienst: 87,4 Mio. Dollar
  • Teams: Knicks, Nuggets, Cavaliers, Lakers, Nets

Kommen wir doch noch einmal auf 2016 zurück. Damals einigte sich der Russe am ersten Tag (!) der Free Agency auf einen 64-Millionen-Dollar-Deal mit den Lakers. Zur Einordnung: Mozgov war frischgebackener Champ mit den Cavs und hatte in den Playoffs in 13 Spielen im Schnitt sechs Minuten gespielt. Das Geld nahm er gerne, danach machte er wegen diverser Verletzungen nur noch 85 Spiele.

Die Dominanz von Ben Wallace und den Pistons wurde 2004 durch einige Regeländerungen eingeschränkt.
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Platz 3: Ben Wallace (1996-2012)

  • Karriereverdienst: 87,8 Mio. Dollar
  • Teams: Bullets/Wizards, Magic, Pistons, Bulls, Cavaliers

Wallace hält noch heute zwei Rekorde. Er ist der einzige ungedraftete Spieler, der von den Fans ins All-Star Game gewählt wurde, außerdem ist er der einzige ungedraftete Spieler in der Hall of Fame. Big Ben war der beste Verteidiger seiner Generation - trotz deutlicher Größennachteile. Vermutlich wurde er auch deswegen im legendären Draft 1996 überhaupt nicht gezogen.

BRAD MILLER (Starting Power Forward): 16 Punkte (6/11 FG), 9 Rebounds, 4 Assists und 2 Blocks in 38:13 Minuten Einsatzzeit.
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Platz 2: Brad Miller (1999-2012)

  • Karriereverdienst: 90,0 Mio. Dollar
  • Teams: Hornets, Bulls, Pacers, Kings, Rockets, Timberwolves

Einer von nur drei ungedrafteten Spielern, die mehr als einmal All-Star wurde (Connie Hawkins, Ben Wallace). Miller war kein typischer Center, stattdessen lagen seine Stärken im Passspiel und beim Wurf. Seine besten Jahre hatte der Big Man in Indiana und Sacramento, 2003 und 2004 wurde der Center jeweils All-Star.

Platz 23: WESLEY MATTHEWS - 1.793 Dreier in 911 Spielen (Stand: 21. November 2022) - Jazz, Trail Blazers, Mavericks, Knicks, Pacers, Lakers, Bucks
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Platz 1: Wesley Matthews (2009-)

  • Karriereverdienst: 113,7 Mio. Dollar
  • Teams: Jazz, Blazers, Mavericks, Knicks, Pacers, Bucks, Lakers, Hawks

Matthews machte sich als 3-and-D-Guard einen Namen und war über Jahre immer verfügbar, was ihm den Spitznamen "Iron Man" einbrachte. Bitter für ihn: 2015 riss dieser sich kurz vor Auslaufen seines Vertrags die Achillessehne, Dallas gab ihm trotzdem 70 Millionen Dollar für vier Jahre. Erstaunlich: Mit fast 37 Jahren ist er noch immer in der Liga und hat in Sachen Fitness kaum eingebüßt.

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