NBA: Dennis Schröder und das Debüt bei den Toronto Raptors: Ein Auftakt, der Mut macht

Dennis Schröder ist in diesem Sommer viel gereist. Mit dem DBB ging es aus der Heimat über Abu Dhabi und Okinawa bis zum WM-Titel in Manila, nun begann für den MVP der Weltmeisterschaft in der NBA ein neues Kapital - in Vancouver, wo die Toronto Raptors sich auf die neue NBA-Saison vorbereiten.

Toronto ist Team Nummer sechs für den inzwischen 30-Jährigen, das Gehalt passt nach zwei Minimalverträgen in Folge nun auch wieder und wie es scheint, wird Schröder bei den Kanadiern wieder das bekommen, wonach er strebte - einen Platz in der Starting Five als Anführer.

Über die Rolle, die der gebürtige Braunschweiger in seinem neuen Team spielen würde, wurde vor Beginn der Saison viel spekuliert. Kann er die Lücke als Starting Point Guard füllen, die VanVleet hinterlassen hat? Oder wird er als Sixth Man die zweite Garde anführen? Neu-Trainer Darko Rajakovic, den Schröder bereits aus seiner Zeit bei OKC (damals noch als Assistent) kennt, wählte erstere Option.

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Dennis Schröder will bei den Raptors ein Leader sein

Neben Schröder, der nun von Beginn an den Spielaufbau übernahm, standen O.G. Anunoby, Pascal Siakam, Scottie Barnes sowie der Österreicher Jakob Pöltl gegen die Sacramento Kings auf dem Parkett, alles alte Bekannte plus eben Schröder.

Trotz kleinerer Startschwierigkeiten (Schröder hatte schnell vier Fouls, es ist eben Preseason) entwickelten die Starter schnell eine gute Chemie auf dem Parkett. Verantwortlich dafür war vor allem Schröder selbst, der die Führungsrolle offensiv wie defensiv für sich proklamierte. Ob De'Aaron Fox' überhartes Einsteigen gegen Anunoby Mitte des zweiten Viertels oder Rookie Grady Dicks anfängliche Wurfschwierigkeiten kurz vor Schluss - in jeder Situation ging der DBB-Kapitän voran und bewies einmal mehr seine Führungsqualitäten. 6 Zähler, 5 Rebounds und 5 Assists standen letztlich im Boxscore, die knapp 17 Minuten mit Schröder gewannen die Raptors mit +12.

Seinen Führungsanspruch unterstrich Schröder auch nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Angesprochen auf seinen Teamkollegen und "Rookie of the Year 2022" Scottie Barnes sagte er: "Ich pushe ihn jeden Tag im Training und gebe ihm mein Wissen weiter."

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Dennis Schröder: So wollen die Toronto Raptors spielen

Schröders Wirken gegen die Kings machte sich aber auch ganz praktisch bemerkbar. In den ersten sechs Minuten des dritten Spielabschnitts gelangen den Gästen aus Sacramento gerade einmal zwei Punkte. Großen Anteil daran hatte erneut der Braunschweiger selbst, der als großartiger Kommunikator die Reihen stets zusammenhielt. Zwar profitierten die Raptors auch von der unterirdischen Wurfquote ihrer Gegner, die nur zehn ihrer 45 Dreierversuche im Korb unterbrachten. Doch das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied" hat nun einmal einen wahren Kern.

Eine sattelfeste Defensive ist mittlerweile jedoch nicht nur Markenzeichen der Toronto Raptors, es ist unter Trainer Rajakovic auch Grundstein der Spielphilosophie, weiß Schröder. "Das ist es, was wir tun müssen: gut verteidigen, Fastbreaks laufen und einfache Punkte machen, einfache Korbleger, einfache Dreierwürfe. Das mache ich meine ganze Karriere über."

Dass Schröder bereits eine Woche nach seiner Ankunft im Norden Nordamerikas so richtig angekommen zu sein scheint, zeigte sich aber auch abseits des Spielfeldes. Als kurz vor Spielbeginn sein Name durch die Arena hallte, jubelten und brüllten die Fans wie bei kaum einem anderen Spieler. Kanada und Schröder - das könnte funktionieren!

Dennis Schröder: Seine Statistiken in der Saison 2022/23