NBA

Bärenstarke Wagner-Brüder bescheren Orlando Magic Big Point im Playoff-Rennen - Lakers und Suns wahren Chance auf Platz sechs

Von Robert Arndt
Franz und Moritz Wagner überragten beim Magic-Sieg in New Orleans.
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Die Orlando Magic haben mit einem Sieg in New Orleans einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Playoffs gemacht. Franz und Moritz Wagner spielen stark, der jüngere Wagner-Bruder beendet dabei seinen Shooting Slump. Die Los Angeles Lakers und die Phoenix Suns feiern Siege und wahren sich damit die Chance, noch Platz sechs zu erreichen.

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Die Milwaukee Bucks blamieren sich dagegen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen. Dennis Schröder wird für die eliminierten Nets zum Matchwinner und in Atlanta gibt es das unerwartbarste 50-Punkte-Spiel seit langem.

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Washington Wizards (15-62) - Los Angeles Lakers (44-33) 120:125 (BOXSCORE)

  • Die Lakers sind weiterhin in der Verlosung im Kampf um Platz sechs, in Washington gab es den achten Sieg aus den vergangenen neun Partien. Washington hatte am Vortag noch die Bucks geschockt und waren auch diesmal ein unangenehmer Gegner, doch ein 12:0-Lauf der Lakers im vierten Viertel über fast vier Minuten war die Vorentscheidung zugunsten der Gäste. Überragend dabei war Anthony Davis, der in 38 Minuten 35 Punkte (10/17 FG, 15/15 FT),18 Rebounds und 3 Blocks verbuchte.
  • Auch LeBron James (25, 9/18, 7 Rebounds, 9 Assists) spulte in einem Back-to-Back 36 Minuten ab, fiel aber vor allem durch sein Flagrant Foul gegen Deni Avdija (7) in der ersten Halbzeit auf, als der 39-Jährige den Israeli bei einem Spinmove am Kopf traf. Der Wizards-Forward verließ später wegen einer Migräne das Spiel. Alle Starter der Lakers erzielten mindestens 16 Zähler, vor allem Rui Hachimura (21, 9/12) machte dabei ein richtig gutes Spiel.
  • Für die Wizards war Jordan Poole (29, 10/19) der beste Scorer, als Team trafen die Gastgeber 43 Prozent von Downtown (18/42). Auch deswegen machten es die Wizards beinahe noch einmal spannend. 80 Sekunden vor Schluss betrug der Rückstand noch -13, doch zwei schnelle Dreier von Justin Champagnie (13) verkürzten bei noch 17 Sekunden auf -5. So mussten sogar noch einmal die Lakers-Starter ran und Davis verbuchte einen Block gegen Jared Butler (9) beim Dreier, was die endgültige Entscheidung war.

Charlotte Hornets (18-58) - Portland Trail Blazers (20-56) 86:89 (BOXSCORE)

  • Nach zehn Pleiten am Stück gab es für Portland mal wieder ein Erfolgserlebnis, obwohl die Blazers in Charlotte nur 40 Prozent aus dem Feld trafen. Allerdings gewannen die Gäste das Rebound-Duell mit 55:34, wobei alleine Deandre Ayton (24, 16 Rebounds) und Jabari Walker (14, 4/17, 22 Boards) mehr Bretter abgriffen als das komplette Hornets-Team.
  • Und so waren Rebounds auch der entscheidende Faktor in der Crunchtime. Ayton brachte die Gäste per Putback 42 Sekunden vor dem Ende mit +3 in Front, Brandon Miller (21, 9/20) verkürzte im Gegenzug per Pullup. Scoot Henderson (22, 10 Assists) vergab tatsächlich beide Freiwürfe, doch Miller konnte dies nicht nutzen und verlegte 3 Sekunden vor Schluss. Walker netzte zwei Freiwürfe und ein letzter Versuch von Davis Bertans (7) ging daneben. Die Hornets trafen nur 5/31 von draußen (POR: 7/26), nur Tre Mann (11, 4/11) und Aleksej Pokusevski (11) punkteten ansonsten zweistellig.
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Brooklyn Nets (30-47) - Indiana Pacers (43-34) 115:111 (BOXSCORE)

  • Brooklyn ist nun auch trotz Sieg auch in der Theorie nicht mehr in der Lage das Play-In zu erreichen. Stattdessen ärgerten die Nets mit Indiana ein Team, welches Brooklyn zuletzt zweimal böse abgeschossen hatte und noch um einen Playoff-Platz kämpft. Dennis Schröder verbuchte dabei mit 12 Punkten (5/14), 6 Rebounds und 11 Assists sein achtes Double-Double der Saison.
  • Schröder war es auch, der das wichtigste Play des Abends lieferte. 50 Sekunden vor dem Ende ließ der Braunschweiger bei 108:108 Tyrese Haliburton (24, 9/22, 8 Assists) aussteigen und vollendete per Leger zur Führung, danach vergab Pacers-Topscorer Pascal Siakam (26, 12/27, 9 Rebounds) einen Fadeaway und Rookie Noah Clowney machte mit Freiwürfen den Deckel drauf. Der Forward verbuchte mit 22 Punkten (7/9) und 10 Rebounds gleich zwei Career Highs, bester Nets-Scorer war Cam Thomas mit 27 Zählern (9/21).

Boston Celtics (60-16) - Oklahoma City Thunder (52-24) 135:100 (BOXSCORE)

  • Die Celtics sichern sich mit dem 60. Sieg der Saison die beste Bilanz der Liga und hätten somit in den Finals auf jeden Fall den Heimvorteil - womöglich gegen OKC? Die Thunder kämpfen im Westen noch um den Topspot, allerdings ging in Boston den Gästen in einem Back-to-Back im vierten Viertel komplett der Saft aus. Boston gewann den Schlussabschnitt mit 42:15, obwohl der zuvor überragende Jayson Tatum (24, 7/15) hier gar nicht mehr eingesetzt wurde.
  • Es war auch nicht nötig, da Kristaps Porzingis (27, 11/14, 12 Rebounds, 5 Blocks) und Jaylen Brown (23, 9/20) ebenfalls gut drauf waren. Die Celtics lagen nur 62 Sekunden hinten und kontrollierten die Partie für die meiste Zeit. Nur im dritten Viertel witterten die Gäste etwas Morgenluft, bevor alle Dämme brachen. Josh Giddey (17, 7/11) war bester Scorer der Thunder, die neben Shai Gilgeous-Alexander (Quadrizeps) auch wieder auf Jalen Williams (Knöchel) verzichten mussten.
  • So fehlte erneut der offensive Punch, von Downtown traf OKC nur 5/24. So kann man gegen dieses Boston-Team aber nicht gewinnen, die Celtics hatten gleich sieben Spieler mit mindestens zwei verwandelten Dreiern (insgesamt: 17/40).
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Atlanta Hawks (36-40) - Detroit Pistons (13-63) 121:113 (BOXSCORE)

  • Die Hawks haben ihren Platz im Play-In durch diesen Erfolg sicher und ziehen sogar mit Chicago auf Rang neun gleich. Von den letzten zehn Partien wurden sieben gewonnen, alle ohne Franchise-Star Trae Young. Jalen Johnson (28, 10/14, 14 Rebounds, 11 Assists) verbuchte dabei das erste Triple-Double seiner Karriere, dazu scorten auch De'Andre Hunter (26, 11/16) und Dejounte Murray (24, 11 Assists) ordentlich.
  • Atlanta führte zeitweise mit 22 Punkten gegen ein Pistons-Team ohne Cade Cunningham (Knie), dafür drehte Reserve-Guard Malachi Flynn gewaltig auf. Über die Saison hatte der Spielmacher lediglich 5,1 Punkte aufgelegt, aber im April passieren in der NBA manchmal merkwürdige Dinge. Dank 19 Punkten im Schlussviertel erreichte Flynn satte 50 Punkte (18/25 FG, 5/9 3P, 9/12 FT), was natürlich ein Career High war (zuvor: 27). Es war gleichzeitig ein Franchise-Rekord für die Pistons, da Flynn nur von der Bank kam.

New Orleans Pelicans (45-31) - Orlando Magic (45-31) 108:117 (BOXSCORE)

  • Big Point für Orlando! Die Magic gewannen auch das zweite Duell mit New Orleans und springen wieder auf Platz vier im Osten, dazu warten noch zwei Duelle mit den Bucks, die auf Rang zwei nur zwei Spiele vor den Magic liegen. Paolo Banchero führte die Gäste mit 32 Punkten (10/24) zum Sieg, dazu erwischten auch die Wagner-Brüder einen richtig guten Abend.
  • Franz Wagner (24, 8/14 FG, 3/6 3P, 5 Assists) traf dabei erstmals seit einem Monat wieder mindestens drei Triples in einem Spiel. Im vierten Viertel verwandelte der Berliner einen Dreier sowie diesen Fadeaway mit ablaufender Shotclock, der einen späten 15:4-Lauf der Gastgeber stoppte. Nicht weniger wichtig war Moritz Wagner, der in 15 Minuten von der Bank kommend satte 18 Punkte (7/9) verbuchte und damit wichtiges Scoring lieferte.
  • New Orleans rutscht derweil auf Rang sechs ab, das sorgte für Frust. Sieben Sekunden vor Schluss wurden mit Herb Jones, Dyson Daniels und Trey Murphy III gleich drei Spieler wegen Kritik an den Schiedsrichtern ejected, das sieht man auch nicht alle Tage. Zion Williamson (15, 7/16) spielte nur 29 Minuten, nachdem er nach einem Foul von Gary Harris zwischenzeitlich in der Kabine untersucht werden musste. Der Forward konnte wohl eine Verletzung vermeiden. Bester Scorer der Gastgeber war C.J. McCollum mit 36 Punkten (10/24 FG, 11/11 FT), dazu griff sich der kleine Guard 10 Rebounds.
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Minnesota Timberwolves (53-23) - Toronto Raptors (23-53) 133:85 (BOXSCORE)

  • Die Wolves schnappen sich wieder den Top-Spot im Westen und hatten mit Toronto, die nun 15 Spiele in Folge verloren haben, keine Probleme. Anthony Edwards brauchte dabei nur drei Viertel für 28 Punkte (10/23), länger wurden seine Dienste nicht benötigt. Naz Reid verbuchte 23 Zähler (6/10 3P) und auch Rudy Gobert (11, 15 Rebounds) holte sich sein übliches Double-Double ab.
  • Die Raptors traten nur mit acht gesunden Spielern an, mit Immanuel Quickley (16, 7/17) war nur ein Starter mit von der Partie. Neben dem Guard scorten auch Gradey Dick (6/17) und Javon Freeman-Liberty je 16 Zähler. Die Wolves führten zur Pause mit +16 und gewannen das dritte Viertel mit 33:18, sodass schnell klar wurde, wer hier das Spiel als Sieger verlassen würde.

Milwaukee Bucks (47-29) - Memphis Grizzlies (26-50) 101:111 (BOXSCORE)

  • Wow! Die Bucks haben nun innerhalb von zwei Tagen gegen Washington und Memphis verloren. Zugegeben, Damian Lillard fehlte jeweils, dennoch spricht das nicht unbedingt für die Bucks, die sich schon vor dem All-Star Break in Memphis blamierten, als Coach Doc Rivers schon einige seiner Spieler im Urlaub wähnte. Die Bucks haben nun vier von fünf Spielen verloren und müssen weiter um Platz zwei im Osten zittern.
  • Giannis Antetokounmpo (21, 10/23, 8 Assists) verletzte sich dabei im dritten Viertel, kehrte aber noch einmal zurück, konnte die Partie aber nicht mehr umbiegen. Stattdessen war es Jaren Jackson Jr., der 12 seiner 35 Punkte (14/26) im vierten Viertel erzielte und großen Anteil an einem 9:0-Lauf der Gäste im Schlussabschnitt hatte. Die Grizzlies erzielten satte 76 Punkte in der Zone, obwohl Brook Lopez (25, 10 Rebounds) fast 38 Minute auf dem Feld stand.
  • Milwaukee traf zwar gute 18/44 aus der Distanz, scorte aber selbst nur 36 Punkte in der Painted Area (18/40). Neben Giannis und Lopez punkteten nur Bobby Portis (19) und Malik Beasley (10, 3/7 3P) zweistellig.
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Phoenix Suns (45-31) - Cleveland Cavaliers (46-31) 122:101 (BOXSCORE)

  • Schau mal einer an! Die Phoenix Suns springen wieder auf Rang sechs und lieferten gegen Cleveland eine weitere überzeugende Vorstellung. Zum erst zweiten Mal in dieser Saison erzielten sowohl Devin Booker (40, 13/25, 8 Assists) als auch Kevin Durant (32, 13/23, 7 Assists) mindestens je 30 Punkte in einem Spiel - das ist das Rezept, wie die Suns ein Player sein können.
  • Der Sieg war dabei kaum in Gefahr, lediglich im dritten Viertel gelang den Cavs ein 17:3-Lauf, dennoch führten die Gastgeber weiterhin zweistellig. So war es fast das komplette Spiel, weil Booker und Durant einen langen Zweier nach dem anderen trafen. Dazu netzten die Suns auch 18 ihrer 33 Dreier, Booker und Royce O'Neale (17, 5/7 3P) trafen dabei je fünfmal von Downtown. So konnten es sich die Suns leisten, dass Bradley Beal (7, 3/9, 7 Assists) keinen guten Tag erwischte.
  • Cleveland war dagegen von Downtown eiskalt (7/26), Donovan Mitchell war mit 24 Punkten (8/17) bester Scorer der Gäste, die zwar weiter auf Platz drei im Osten stehen, aber nur ein halbes Spiel Polster auf Orlando haben. Jarrett Allen und Evan Mobley kamen auf je 20 Zähler, die Bank verbuchte dagegen nur 13 Punkte, wovon 11 auf das Konto von Caris LeVert gingen. Der Rest blieb ohne ein einziges Field Goal (0/7).