NBA

Natürlich gewinnen die Mavs

Von Florian Regelmann
Shawn Marion steuerte 18 Punkte zum Mavs-Sieg gegen New Jersey bei
© Getty

Nächstes Spiel, nächster Sieg: Die Dallas Mavericks (18-4) feiern einen völlig problemlosen 102:89-Erfolg gegen die schwachen New Jersey Nets (6-17) und stehen jetzt schon bei elf Siegen in Serie. Zum Franchise-Rekord (17) fehlen aber noch sechs Siege. Dirk Nowitzkis neuer Spitzname: Mr. Effizienz.

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Nowitzki war mit 21 Punkten Topscorer der Mavs, die bei der Rückkehr von Ex-Dallas-Coach Avery Johnson ins American Airlines Center nie ernsthaft in Gefahr gerieten. Shawn Marion steuerte 18 Zähler zum Erfolg bei, J.J. Barea stellte mit 13 Assists eine neue Karrierebestleistung auf.

Bei den Nets trafen Brook Lopez (24) und Anthony Morrow (21) am besten. Bitter für New Jersey: Devin Harris schied schon im ersten Viertel wegen einer Schulterverletzung aus, als er einen Alley-oop-Pass abfangen wollte und auf den Boden fiel.

Taktik-Analyse Die Mavericks-Matrix

Reaktionen:

Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Die Nets haben nie aufgegeben. Sie haben wirklich hart gefightet, aber das Gleiche haben wir auch gemacht. Das hat für den Sieg gereicht."

Avery Johnson (Trainer New Jersey): "Es war ziemlich emotional für mich. Viele Freunde und Verwandte waren hier. Es war gut, einige Leute mal wieder zu sehen."

Dirk Nowitzki (Dallas): "Ich erzwinge einfach nicht viel im Moment. In der Vergangenheit haben wir den Ball manchmal aus der Not heraus immer zu mir gegeben und ich musste was daraus machen. Jetzt lasse ich die Jungs ihr Ding machen und wenn ich offen bin, dann werfe ich. Ich weiß, dass es Spiele geben wird, bei denen ich etwas mehr machen muss. Aber im Moment ist es großartig, wie es läuft. Jeder spielt gut."

Mavericks - Nets: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Gute News für die Mavs. Tyson Chandler kehrt nach seinen Magenproblemen ins Team zurück. Bei den Nets verändert Johnson nach den letzten Pleiten seine Starting Five - Travis Outlaw muss auf die Bank, für ihn rückt Rookie Damion James in die Startformation. Terrence Williams kehrt nach vorübergehender Verbannung in die D-League in den Nets-Kader zurück. Dafür fällt Rookie Derrick Favors (Oberschenkel) aus.

9.: Die Mavs kommen ins Laufen. Jason Kidd mit dem schönen Pass im Fastbreak auf Marion, der per Dunk abschließt. Im nächsten Angriff lässt es Brendan Haywood krachen. 23:14 Dallas. Die Mavs haben jetzt schon alles im Griff. Bitter für New Jersey: Harris hat sich an der Schulter verletzt und ist aus dem Spiel.

12.: So was nennt man den Touch eines Shooters. Nowitzki steigt mit dem Buzzer über Troy Murphy hoch und setzt zum Jumper an - der Ball prallt auf den Ring, fällt aber dann noch rein. 30:19 Mavs. Im Prinzip ist das Spiel schon entschieden.

21.: Immer wieder Marion. The Matrix wuselt mal wieder über den Court und trifft an diesem Abend einfach alles. Dallas schießt über 60 Prozent aus dem Feld. 48:34 Mavs.

24.: Zwei Dreier von Super-Distanzschütze Anthony Morrow (über 45 Prozent Dreierquote für seine Karriere) bringen die Nets etwas heran, aber dann klaut Jason Terry James den Ball und Kidd haut mit dem Buzzer den Dreier rein. 55:40 Mavs.

29.: Jordan Farmar mit überragender Defense gegen Kidd, die Mavs schlafen nach einer 21-Punkte-Führung (62:41) etwas ein. 9:1-Run der Nets, aber dann trifft Nowitzki den Jumper. 65:50 Mavs.

33.: Es ist den Mavs tatsächlich zu leicht geworden. Plötzlich ist alle Energie auf Seiten der Nets, die im dritten Viertel ständig an der Freiwurflinie stehen. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Outlaw ist New Jersey nach einem 24:8-Lauf hier auf 5 dran (65:70).

35.: Die Nets vergeben zwei gute Chancen im Angriff und werden mal wieder in ihrer schwachen Transition Defense bestraft. Terry lobt den Ball im Fastbreak irgendwie artistisch in den Korb - das Foul von Outlaw kommt obendrauf, Dreipunktespiel für Jet. Mavs wieder auf 10 weg (75:65).

41.: So richtig abschütteln können die Mavs New Jersey jetzt nicht mehr. Zwar wächst der Vorsprung nach einem Nowitzki-Jumper auf 14 an, aber dann kommen die Nets durch 5 schnelle Punkte von Morrow und Farmar wieder ran. 87:78 Mavs. Carlisle nimmt die Auszeit.

42.: Die Auszeit hat gewirkt. Nowitzki mit dem Dreier, dann ein Slam-Dunk von Ian Mahinmi und ein Sprungwurf von Terry. Beide Male kommt der Assist von Barea, der steht damit schon bei 11 Assists. Beachtlich. 94:78 Mavs.

Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. Neuer Spitzname für No. 41: Mr. Effizienz. Es ist fast schon beängstigend gut, was Nowitzki aktuell spielt. Schon vor dem Spiel gegen die Nets stand seine Feldwurfquote für die Saison gesehen bei 55,3 Prozent. Überragend. Für einen Spielertyp wie Nowitzki fast schon außerirdisch. Und gegen New Jersey wurde es sogar noch besser. Seine Quote: 8/10. Geschmeidige 80 Prozent. So standen für Nowitzki am Ende 21 Punkte und 10 Rebounds zu Buche, ohne dass man es groß gemerkt hätte. Es geht ihm zurzeit einfach spielerisch leicht von der Hand. Genauso gut: Marion. Ebenfalls 8/10.

Der Flop des Spiels: Travis Outlaw. Die Story ist inzwischen bekannt. Die Nets wollten in der Offseason einen großen Fisch angeln und mussten am Ende Outlaw als ihre "große" Verpflichtung vorstellen. Der Forward unterschrieb einen 35-Millionen-Dollar Deal - und momentan ist er keinen Cent wert. Nach zuletzt schwachen Leistungen nahm ihn Johnson vor dem Dallas-Spiel aus der Starting Five. Outlaw setzte seine schwachen Leistungen aber auch von der Bank kommend nahtlos fort. Eine Sequenz war besonders bitter: Layup verlegt, sich dann noch verstopft. Läuft gar nichts bei Outlaw (4 Punkte, 0/7 FG).

Analyse: Bei allem Respekt, den man in der NBA für jeden Gegner aufbringen muss. Es gibt Spiele in der Regular Season, die man schon vor dem Tipoff abhaken kann. Die brutal heißen Mavs, die 10 Spiele in Folge gewonnen haben, trafen auf die Nets, die mit fünf Pleiten in Serie im Gepäck nach Dallas kamen. Kurzum: Spitzenteam vs. Loser-Team.

Erschwerend kam hinzu, dass New Jersey in Dallas seit Ewigkeiten nicht mehr gewonnen hat. Der letzte Sieg datiert aus der Saison 1999/2000 - damals spielten die Mavs noch in der Reunion Arena. Es war für die Nets ein aussichtsloses Unterfangen, das nach der frühen Verletzung von Harris nur noch aussichtsloser wurde.

Die Mavs machten dort weiter, wo sie in den letzten Spielen aufgehört hatten. Wie eine Maschine spulte Dallas in der Offense sein Programm ab, die Trefferquote lag zwischenzeitlich bei weit über 60 Prozent. In der Verteidigung gab es den nun schon gewohnten Mix aus Zonenverteidigung und Man-to-Man-Defense - und vor allem in der ersten Hälfte kamen die Mavs aufgrund ihrer starken Defense sensationell gut ins Laufen (19 Fastbreak-Punkte in Hälfte eins).

Eine Fastbreak-Welle nach der anderen rollte auf New Jersey zu, immer wieder angetrieben vom sehr aktiven Marion. Dass es nach einer 21-Punkte-Führung im dritten Viertel noch einmal kurzzeitig eng wurde, lag einzig und allein daran, dass es schon zu leicht ging und zu perfekt lief für die Mavs.

Dallas ließ sich von New Jersey einlullen und machte eine lethargische Phase durch, in der die Nets praktisch ständig an der Freiwurflinie (18 Freiwürfe im 3. Viertel!) standen. Es war für Nowitzki und Co. aber überhaupt kein Problem, dann noch einmal einen Gang hochzuschalten und den Sieg sicher nach Hause zu bringen.

Wieder einmal positiv hervorzuheben: Der Flow in der Mavs-Offense. Jeder gibt den Ball weiter und sucht den besser postierten Mitspieler. Die Folge: Stolze 31 Team-Assists, darunter ein Highlight-No-Look-Pass von Barea auf Mahinmi. Die nächste Aufgabe kann kommen. Und die heißt für Dallas am Samstag Utah.

Dallas feiert zehnten Sieg in Folge

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